La San Felice Band 14. Александр Дюма
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Название: La San Felice Band 14

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ das Castell.

      Als Luisa die Thür des Zimmers öffnete, welches sie in der Hoffnung auf Freiheit, Liebe und Glück verlassen, und welches sie wieder als Gefangene und Verurtheilte betrat, sank sie auf einen Sessel und brach in Schluchzen aus.

      Salvato kniete vor ihr nieder.

      »Luisa,« sagte er, »Gott ist mein Zeuge, daß ich Alles gethan habe, was nur in meiner Macht stand, um Dich zu retten. Stets hast Du Dich geweigert, mich zu verlassen und gesagt: »Wir leben oder sterben zusammen!« Wir haben zusammen gelebt, sind zusammen glücklich gewesen, und haben in wenigen Monaten mehr Freude genossen, als die Hälfte der Menschen in ihrem ganzen Leben genießen. Heute nun, wo die Stunde der Prüfung gekommen ist, fehlt es Dir wohl an Muth? Armes Kind! hast Du deine Kräfte überschätzt? Theuere Seele, hast Du Dich falsch beurtheilt?«

      Luisa erhob den Kopf, welchen sie an Salvato’s Brust verborgen, schüttelte ihr langes Haar zurück, welches in ihr ins Gesicht fiel, und sah Salvato durch ihre Thränen hindurch an.

      »Verzeihe mir einen Augenblick der Schwäche, Salvato,« sagte sie; »Du siehst wohl, daß ich mich nicht vor dem Tode fürchte, denn ich habe ihn ja gesucht, als ich gesehen, daß Du mich getäuscht hattest, und ohne mich sterben wolltest, geliebter Salvato. Du hast gesehen, ob ich gezögert habe, und ob der Ruf, welcher uns vereinigen sollte, auf sich hat warten lassen.«

      »Theure Luisa!«

      »Jetzt aber,« fuhr sie fort, »beim Anblick dieses Zimmers, bei der Erinnerung an die schönen Stunden, die wir hier verlebt, bei dem Gedanken, daß sich die Thore seines Kerkers vielleicht für uns öffnen werden, daß wir vielleicht fern und getrennt voneinander dem Tode entgegengehen, wollte mir das Herz brechen. Aber sieh, bei dem Laute deiner Stimme versiegen die Thränen, und Lächeln umspielt wieder meine Lippen. So lange Blut in unseren Adern fließt, so lange werden wir uns lieben, und so lange wir uns lieben, werden wir glücklich sein. Der Tod mag kommen, denn wenn der Tod die Ewigkeit ist, so wird er für uns ewige Liebe sein.«

      »Ah, an diesen Worten erkenne ich meine Luisa,« sagte Salvato.

      Dann erhob er sich, umschlang Luisa und sagte, während er sie küßte:

      »Steh auf, steh auf, Römerin! Steh’ auf, Aria! Wir haben versprochen in einer Viertelstunde zurückzukommen, und wir wollen keine Secunde auf uns warten lassen.«

      Luisa hatte ihren Muth wiedergewonnen. Sie legte eilig ihren Marketenderanzug ab und ihre frühere Toilette an, dann stieg sie mit der Majestät einer Königin, mit dem Schritt, welchen Virgil der Mutter des Aeneas zuschreibt, und an welchem man die Göttinnen erkennt, die Treppe hinunter, über den Hof, verließ auf Salvato’s Arm gestützt die Festung, und ging gerade auf die drei Commandanten der alliierten Armee zu.

      »Meine Herren,« sagte sie mit erhabener Anmuth und melodischer Stimme, »empfangen Sie hiermit den Dank einer Frau und zugleich den Segen einer Sterbenden, – denn ich habe Ihnen bereits gesagt, daß ich in Voraus verurtheilt bin – weil Sie gestattet haben, daß man uns nicht trennte! Und wenn Sie es möglich machen können, daß man uns zusammen einkerkert, daß wir zusammen die Todesstrafe erleiden und dasselbe Schaffot besteigen dürfen, so werde ich diesen Segen noch unter dem Beil des Henkers erneuern.«

      Salvato band seinen Degen los und reichte diesen Bailly und Truebridge, welche davor zurücktraten, dann dem Herzog della Salandra.

      »Ich nehme ihn, weil ich dazu gezwungen bin, mein Herr,« sagte dieser; »Gott aber ist mein Zeuge, daß ich Ihnen Ihren Degen viel lieber lassen möchte. Ich will Ihnen noch mehr sagen, mein Herr, ich bin Soldat und nicht Gendarme, und da ich keinen besonderen Befehl in Bezug auf Sie erhalten —«

      Dabei sah er die beiden Officiere an, welche ihm zu verstehen gaben, daß sie Alles in seinen Willen stellten.

      »Wenn Sie mir die Freiheit geben, sagte Salvato, welcher wohl wußte, was die unterbrochenen Worte und das Zeichen, welches den Gedanken des Herzogs della Salandra ergänzte, bedeuteten, »wenn Sie mir die Freiheit geben, werden Sie dieselbe auch zugleich der Signora schenken?«

      »Das ist unmöglich, mein Herr,« sagte der Herzog, »denn die Signora ist mit ihrem Namen vom Könige bezeichnet, sie soll vor Gericht gestellt werden. Ich selbst wünsche aber von ganzem Herzen, daß man sie nicht verurtheilt.«

      Salvato verneigte sich und sagte:

      »Was sie für mich gethan, das thue ich auch für sie, und unser Schicksal ist im Tode wie im Leben eins.«

      Und Salvato küßte die, mit der er sich für die Ewigkeit verlobte, auf die Stirn.

      »Signora,« sagte der Herzog della Salandra, »ich habe einen Wagen kommen lassen, so daß Ihnen die Unannehmlichkeit erspart bleibt, durch die Straßen Neapels zwischen vier Soldaten gehen zu müssen.«

      Luisa machte eine Geberde des Dankes.

      Sie und Salvato begaben sich dann unter dem Geleit von vier Soldaten den Weg des Petrajo hinunter, bis sie den Vico da Santa Maria-Apparente erreichten. Hier erwartete sie ein Wagen, um welchen eine Menge Neugieriger sich versammelt hatte.

      Gleich vorn unter der Menge stand ein Mönch des Sanct-Benedictinerordens.

      In dem Augenblick, wo Salvato an ihm vorüberging, hob der Mönch seine Capuze.

      Salvato zuckte zusammen.

      »Was fehlt Dir denn?« fragte Luisa.

      »Mein Vater,« murmelte ihr Salvato ins Ohr; »noch ist nichts verloren!«

       Drittes Capitel.

      Der Krokodilgraben

      Wenn man im Castello Nuovo den Kerker zu sehen verlangt, welcher der Krokodilgraben heißt, so zeigt der Kerkermeister zuerst das Skelett des riesenhaften Sauriers, von welchem der Kerker den Namen hat, und welchen man der Sage nach hier gefangen. Dann muß man unter der Thür hinweggehen, über welcher das Gerippe sich befindet, dann wird man vom Kerkermeister an eine enge Thür geführt, durch welche man auf eine Treppe von zweiundzwanzig Stufen gelangt, und welche zu einer dritten, massiven, eichenen, mit Eisen beschlagenen Thür führt, durch welche man in eine tiefe und dunkle Höhle gelangt.

      In diesem Grab, dem ruchlosen Werk von Menschen, in welchem sie die lebendigen Leichname ihrer Mitmenschen begraben wollen, stößt man sich an einem Granitblock, den man nicht anders fassen kann, als bei der eisernen Stange, die seine Axe bildet. Dieser Granitblock schließt die Mündung eines Brunnens, welcher mit dem Meere in Verbindung steht. In stürmischen Tagen schleudern nun die aufgeregten und tobenden Wellen ihren Schaum durch die Ritzen des schlecht eingesenkten Steines, so daß das salzige Wasser in die Höhle strömt und den Gefangenen bis in den äußersten Winkel seines Kerkers verfolgt.

      Durch diese Oeffnung des Abgrundes, sagt die düstere Legende, erschien das scheußliche Unthier, welches dem Graben den Namen gegeben, aus dem Schooße des Meeres hervorkommend.

      Fast immer fand es in dem Kerker eine menschliche Beute, und nachdem es dieselbe verschlungen, stürzte es sich wieder in den Abgrund.

      Hier herein, sagt die Volkssage, warfen die Spanier die Frau und die vier Kinder Masaniellos, jenes Königs der Lazzaroni, welcher Neapel befreien wollte, und welcher auf seinem Throne ebenso schwindelig ward wie Caligula oder Nero.

      Den Vater und Gatten hatte das Volk verschlungen, das Krokodil, welches dem Volke sehr ähnlich ist, verschlang die Mutter mit ihren Kindern.

      Der СКАЧАТЬ