Название: Ersehnt
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Weg der Vampire
isbn: 9781632910578
isbn:
Ihr Gesicht wurde rot. Sie war so sauer, sie wollte Vivian erwürgen. Sie wusste nicht, was sie tun sollte.
Sie schlug ihren Laptop zu und stürmte aus dem Zimmer. Sie flog die Treppen herunter ohne zu wissen, wo sie hingehen sollte oder was sie tun sollte. Alles was sie wusste, war, dass sie Luft brauchte.
“Komm mit, Ruth”, sagte sie.
Sie packte ihre Leine und Ruth sprang aufgeregt herum, folgte ihr zur Tür hinaus und die Verandatreppen herunter.
Scarlet rannte die Treppen hinab, sah auf ihre Füße und war schon auf dem Bürgersteig, bevor sie aufsah. Dort sah sie ihn, wie er dort stand.
Sie blieb wie eingefroren stehen.
Er stand dort, starrte sie an, als hätte er auf sie gewartet.
Es war der neue Junge.
Sage.
KAPITEL DREI
Scarlet stand dort, am Ende ihrer Zufahrt, starrend. Sie konnte es kaum glauben. Dor, auf der anderen Straßenseite, nur ein paar Meter entfernt, sie anschauend mit seinen intensiven, grauen Augen, stand der neue Junge. Sage.
Was tat er hier, direkt vor ihrem Haus? Wie lange stand er schon dort? Hatte er ihr Haus beobachtet? War er auf dem Weg zu ihrer Zufahrt? Oder ging er nur vorbei?
Aber auf dem Weg wohin? Sie lebte in einer ruhigen Vorstadtstraße und hier lief kaum jemand herum. Dann wieder war sie allerdings nur zwei Blocks von der Stadt entfernt und es war denkbar, dass er irgendwo dort hinlief. Aber das war unwahrscheinlich.
Bei dem Gedanken, dass er dort stand, ihr Haus beobachtete oder dort vorbeilief, ließ sie fast ausflippen. Auf der einen Seite konnte sie nicht abstreiten, dass sie aufgeregt war, ihn zu sehen. Aufgeregt war nicht das richtige Wort. Es war mehr wie… gebannt. Sie konnte ihre Augen nicht von ihm abwenden. Seine glatte Haut, sein starker Kiefer, seine Stolzen Wangenknochen und Nase, seine grauen Augen, lange Wimpern – sie hatte noch nie jemanden getroffen, der so hübsch war wie er. So edel, so stolz. Er schien hier so fehl am Platze, als würde er aus dem Sechzehnten Jahrhundert kommen.
Sie konnte auch nichts daran ändern, dass sie Schmetterling im Bauch hatte, wenn sie ihn ansah. Und das war ein Gefühl, dass sie nicht haben wollte. Maria, ihre beste Freundin, hatte klar gemacht, dass sie von ihm besessen war. Wie falsch wäre es von Scarlet, ihn ihr wegzunehmen. Maria würde ihr nie vergeben. Und sie würde sich selbst nie vergeben. Abgesehen davon, dass sie ja auch Blake hatte. Hatte sie?
Sie dachte wieder an Vivians Post, dass Blake sie abgeschossen hatte. Hatte Blake ihr das wirklich gesagt? Oder hatte Vivian das erfunden? Egal wie, sie war sich ziemlich sicher, dass Blake aus ihrem Leben verschwunden war.
“Ähm…hi”, sagte sie, da sie nicht wusste, was sie sonst sagen sollte. Sie hatten sich schließlich einander noch nicht vorgestellt.
“Ich wollte Dich nicht erschrecken”, sagte er zurück.
Sie liebte seine Stimme. Sie war so sanft, so leicht, aber gleichzeitig stark. Er hatte leise gesprochen und doch war da etwas Autoritäres in seiner Stimme. Sie könnte dieser Stimme für immer zuhören.
“Ich bin Sage”, sagte er und streckte eine Hand aus.
“Ich weiß”, sagte sie, als sie seine Hand nahm.
Die Berührung seiner Haut war elektrisierend. Ihr Nerven kitzelten, als er ihre frierende Hand in seiner warmen hielt.
“Kleine Stadt”, fügte sie hinzu, als Erklärung, aber dann war es ihr peinlich. Das war dumm von ihr gewesen, sie hätte nicht sagen sollen, dass sie seinen Namen kannte. Dadurch sah sie verzweifelt aus.
Aber warte, dachte sie. Warum dachte sie überhaupt in die Richtung? Nach allem, war er Marias Mann. Oder nicht?
“Deine Hand ist so kalt”, sagte er, als er auf ihren Handrücken sah.
Scarlet zog sie unsicher zurück.
“Tut mir leid,” sagte sie achselzuckend.
“Du hast mir Deinen Namen nicht genannt”, sagte er.
“Oh, tut mir leid, ich dachte, Du würdest ihn kennen”, sagte sie, dann fügte sie hinzu, “nicht das ich berühmt oder beliebt wäre, oder so. Es ist nur…nun, kleine Stadt halt, weißt Du?”
Sie stolperte über ihre eigenen Worte und machte die Dinge mit jedem Satz schlimmer. Das tat sie immer, wenn sie vor Jungs nervös wurde.
“Wie auch immer, mein Name ist Scarlet. Scarlet Paine.”
Er lächelte.
“Scarlet”, wiederholte er.
Sie liebte den Klang ihres Namens in seiner Stimme.
“Die Farbe von vielen Dingen. Wein, oder Blut, oder Rosen. Natürlich bevorzuge ich letzteres”, fügte er lächelnd hinzu.
Scarlet lächelte zurück. Wer sprach denn so? fragte sie sich. Es war, als würde er aus einer anderen Zeit stammen, einem anderen Ort. Sie würde sterben, um mehr von ihm zu erfahren.
“Was tust Du hier?” fragte sie, dann fand sie, dass es zu hart klang. “Ich wollte nicht unfreundlich sein oder so. Ich meine nur, was machst Du vor meinem Haus?”
Er sah einen Moment nervös aus.
“Ja”, sagte er. “Seltsames Timing, oder nicht? Ich war gerade in der Stadt und dachte, ich seh mich mal ein bisschen um. Ich bin neu hier und dachte, ich würde sehen, wo diese Straße hinführt. Ich hatte keine Ahnung, dass sie mich zu Dir führen würde.”
Scarlet fühlte sich besser. Zumindest stalkte er nicht ihr Haus oder so.
“Nun, da gibt es nicht viel zu sehen. Diese Stadt geht ja nur ein paar Blocks in jede Richtung. Noch ein paar Blocks in die Richtung und das war´s dann.”
Er grinste. “Ja. Ich war gerade dabei, das selbst herauszufinden.”
Plötzlich rannte Ruth zu ihm, sprang an ihm hoch und leckte seine Hand.
“Nicht springen”, tadelte Scarlet sie.
“Es ist ok”, sagte er.
Er kniete sich hin und streichelte Ruth sanft, streichelte ihr Fell mit seinem Handrücken, kraulte sie hinter den Ohren. Ruth lehnte sich an ihn und leckte seine Wange. Sie begann zu winseln und Scarlet konnte sehen, dass sie ihn wirklich mochte. Sie war schockiert. Ruth war immer so beschützend ihr gegenüber und sie hatte noch nie gesehen, dass sie zu einem Fremden so war.
“Was für ein schönes Tier. Bist Du doch, Ruth?”, sagte er.
Ruth lehnte sich fester an ihn und leckte ihn erneut und er küsste sie auf die Nase.
Scarlet war fassungslos.
“Woher weißt Du, dass ihr Name Ruth ist?”
Er stand plötzlich auf, überrumpelt.
“Ähm…Ich habe es gelesen. Auf ihrem Halsband.”
“Aber СКАЧАТЬ