Название: Ersehnt
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Weg der Vampire
isbn: 9781632910578
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Sie wollte die Dinge richtig stellen. Sie wollte ihn wiedersehen. Aber sie wusste nicht, wie sie es erklären sollten. Nicht nur das, sie hatte auch Angst davor, ihm beim nächsten Mal Nahe zu sein; sie traute sich gerade selbst nicht. Was wäre, wenn dieser Drang wieder über sie kam? Und was, wenn sie ihn beim nächsten Mal wirklich verletzen würde?
Als sie darüber nachdachte, brach sie in Tränen aus. War sie dazu verdammt, nie wieder mit Jungs zusammen zu sein?
Nein. Sie musste es versuchen. Zumindest musste sie versuchen, die Dinge richtig zu stellen. Sie musste es versuchen, um es sich selbst zu erklären, auf irgendeine Weise. Und wenn nur, damit er sie nicht hasste. Selbst wenn er sie nie wieder sehen wollte, konnte sie die Dinge nicht so stehen lassen. Und tief im Inneren, hoffte ein Teil von ihr immer noch, dass dies vielleicht eine einmalige Sache gewesen war, eine Horrorepisode, und dass sie das vielleicht überwinden konnten und immer noch zusammen sein konnten. Immerhin, wenn sie das überstehen würden, könnten sie alles gemeinsam überstehen.
Scarlet fühlte sich langsam etwas besser. Sie wischte sich die Tränen ab, nahm ein Taschentuch, putzte sich die Nase und nahm ihr Handy zur Hand. Sie wählte seine Nummer aus und begann zu schreiben.
Dann stoppte sie. Was sollte sie sagen?
Es tut mir so leid, was heute passiert ist.
Sie löschte das. Es war zu allgemein.
Ich weiß nicht, was heute über mich gekommen ist.
Das löschte sie auch. Es klang nicht ganz richtig. Sie brauchte die perfekte Balance, den perfekten Mix aus Entschuldigung und der Hoffnung, dass sich nicht alles geändert hatte. Sie musste auch betonen, was sie für eine tolle Zeit mit ihm bis zu diesem Punkt gehabt hatte.
Sie schloss ihre Augen und seufzte, angestrengt nachdenkend. Komm schon, komm schon, feuerte sie sich selbst an.
Sie begann zu tippen.
Ich hatte heute so eine tolle Zeit mit Dir. Es tut mir so leid, dass es so geendet hat. Es gab einen Grund, warum ich so gehen musste, aber ich kann ihn Dir nicht erklären. Ich weiß, dass es schwer ist, zu verstehen, aber ich hoffe, Du kannst das. Ich wollte Dich nur wissen lassen, dass ich eine tolle Zeit hatte und es mir Leid tut. Und ich hoffe, wie sehen uns wieder.
Scarlet starrte lange Zeit auf ihren Entwurf und drückte dann schließlich auf Senden.
Sie sah ihrem Text beim Verschwinden zu.
Ihr Text war nicht perfekt. Sie hatte schon überlegt, wie sie ihn umschreiben konnte, auf eine Million Arten. Und ein Teil von ihr bereute schon, ihn abgesendet zu haben. Vielleicht klang er zu verzweifelt. Vielleicht war er zu kryptisch.
Wie auch immer. Er war weg. Zumindest wusste er jetzt, dass sie ihn immer noch mochte und ihn wieder sehen wollte.
Sie wusste, dass Blake sein Handy jede Sekunde des Tages bei sich hatte. Sie wusste, er würde es sofort bekommen. Und dass er seine Texte normalerweise innerhalb von Sekunden beantwortete.
Scarlet zitterte, während sie auf seine Antwort wartete.
Sie legte ihr Handy neben ihren Laptop und schloss ihre Augen, atmete langsam und wartete auf die Vibration. Ersehnte die Vibration.
Komm schon, dachte sie. Schreib mir zurück.
Sie saß dort, wartete, eine gefühlte Ewigkeit. Sie aktualisierte ihr Handy. Nach ein paar Minuten schaltete sie es sogar aus und wieder an, falls etwas mit der Verbindung nicht stimmte. Dann sah sie auf die Uhr. Zwei Minuten vergangen.
Dann fünf.
Dann zehn.
Sie schlug ihr Handy wieder auf den Tisch und konnte fühlen, wie die Tränen wieder aufstiegen. Er schrieb ihr offensichtlich nicht zurück. Wie konnte sie es ihm verübeln? Sie hätte sich wahrscheinlich auch nicht zurückgeschrieben.
Also war es das jetzt. Es war vorbei.
Dann, plötzlich, vibrierte ihr Handy.
Sie griff herüber und riss es vom Tisch.
Aber ihr Herz sank, als sie sah, dass es nicht Blake war. Es war Maria.
Ich kann nicht glauben, dass Du so einfach geschwänzt hast. Also… wie war Dein Date mit Blake?
Scarlet seufzte. Sie hatte keine Ahnung, was sie antworten sollte.
Keine Sorge. Ich werde nicht wieder schwänzen. Es ist aus zwischen uns.
Wirklich? OMG. Warum? Vivian?
Nein. Nicht sie. Es war nur…
Scarlet stoppte und fragte sich, was sie sagen sollte.
…es hat nicht geklappt.
Erzähl es mir.
Scarlet seufzte. Sie wollte wirklich das Thema wechseln.
Gibt nichts zu erzählen. Was gibt´s bei Dir?
OMG, Ich kann nicht aufhören, für den neuen Typen zu schwärmen. Sage. Habe heute frische Details gehört.
Scarlet war erschöpft und wollte wirklich nicht weiterschreiben. Sie wollte nicht noch mehr Gerüchte und Unterstellungen über den neuen Jungen hören – oder über irgendwen. Sie wollte einfach nur von der Welt verschwinden.
Aber Maria war ihre beste Freundin, also musste sie sie bei Laune halten:
Was denn?
Er hat eine Schwester und einen Cousin. Sie gehen aber nicht auf unsere Schule. Er ist ein Senior. Er kommt von einer Privatschule. Ich habe gehört, er ist reich. So wie super-reich.
Scarlet interessierte es nicht. Sie wollte das hier nur beenden.
Glücklicherweise, bevor sie tippen konnte, bekam sie eine weitere Nachricht – diese von Jasmin.
OMG, was ist mit Deiner Facebook Pinnwand passiert?
Scarlet las es überrascht.
Was meinst Du?
Bevor sie antworten konnte, nahm sie ihren Laptop, öffnete ihn und ging auf ihre Seite.
Ihr Herz sank. Vivian hatte darauf gepostet:
Netter Versuch, Blake zu stehlen. Es hat nicht funktioniert. Nachdem er Dich abgeschossen hatte, kam er zu uns zurück. Ich wusste, er würde Dich abschießen. Ich war nur überrascht, dass es so schnell ging.
Scarlet atmete scharf ein, völlig verblüfft. Sie sah, dass verschiedene ihrer Freunde diesen Post kommentiert hatten und sah, dass es sich auf viele Pinnwände verbreitet hatte. Sie sah auch, dass Vivian es auf Twitter gepostet hatte und das alle von Vivians Freunden wieder-getwittert hatten.
Scarlet war entsetzt. Sie hatte sich nie peinlicher berührt gefühlt. Sie löschte den Kommentar von ihrer Pinnwand, blockierte Vivian, ging zu ihren Einstellungen und änderte diese so, dass nur noch ihre Freunde darauf posten konnten. Aber СКАЧАТЬ