Название: Sklavin, Kriegerin, Königin
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Für Ruhm und Krone
isbn: 9781632917225
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Energie schoss durch ihren Körper und gab ihr Kraft. Sie stand auf, nahm das Schwert und preschte so schnell nach vorne auf das Biest zu, dass sie glaubte zu fliegen.
Das Biest war jetzt noch drei Meter von ihr entfernt. Zweieinhalb, zwei, einen Meter.
Ceres biss die Zähne zusammen und schwang sich auf den Rücken des Biests. Sie grub entschlossen ihre Finger in das borstige Fell des Tieres und versuchte es von ihrem Bruder abzulenken.
Die Omnikatze stellte sich auf seinen Hinterpfoten und versuchte Ceres mit aller Kraft abzuwerfen. Aber Ceres’ eiserner Griff und ihr Entschlossenheit waren stärker als die Versuche des Tieres sie abzuschütteln.
Als das Tier wieder auf seine Viere fiel, nutze Ceres die Gelegenheit. Sie hob ihr Schwert in die Luft und stach dem Tier in den Nacken.
Das Tier kreischte und stellte sich erneut auf. Die Menge kochte.
Es schwang seine Tatze nach hinten und durchbohrte Ceres’ Rücken. Ceres schrie vor Schmerzen, denn die Klauen fühlten sich so an, als hätte jemand Dolche in ihren Rücken gestoßen. Die Omnikatze bekam sie zu fassen und schleuderte sie gegen die Mauer. Sie landete zwei Meter neben Sartes.
„Ceres!“ schrie Sartes.
Ihre Ohren rauschten und Ceres hatte Mühe aufrecht zu sitzen. Ihr Hinterkopf pochte und etwas Warmes rann ihren Nacken hinab. Doch sie hatte keine Zeit herauszufinden wie schlimm die Wunde war. Die Omnikatze setzte bereits zum nächsten Angriff auf sie an.
Schon war die Katze vor ihr und Ceres’ Optionen erschöpft. Ohne überhaupt nachzudenken, hob sie ihre Hand und hielt sie mit der Handinnenfläche nach außen gestreckt vor sich. Sie glaubte, dass es das letzte war was sie sehen würde.
Doch gerade als die Omnikatze sich auf sie stürzen wollte, spürte Ceres wie ein Feuerball in ihrer Brust entflammte und plötzlich fühlte sie einen Energieball aus ihrer Hand schießen.
Das Biest gefror im Flug.
Es krachte auf den Boden und kam rutschend auf seinen Beinen zum stehen. Ceres hielt den Atem an und erwartete, dass das Tier nun gleich wieder zu sich kommen und ihr den Rest geben würde. Doch es stand einfach nur dort und bewegte sich nicht.
Verblüfft starrte Ceres auf ihre Hand. Die Menge hatte nicht gesehen was da aus ihrer Hand gekommen war und so dachte sie, dass Ceres das Tier wahrscheinlich mit ihrem Schwert erstochen hatte. Aber sie wusste es besser. Eine geheimnisvolle Kraft war ihrer Hand entwichen und hatte das Biest augenblicklich getötet. Was war das für eine Kraft gewesen? Es war das erste Mal, dass ihr so etwas passiert war und sie war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte.
Wer war sie, dass sie solche Kräfte besaß?
Ängstlich ließ sie ihre Hand sinken.
Zögernd hob sie den Blick und sah, dass das Stadion verstummt war.
Und sie fragte sich nur, ob sie es auch gesehen hatten?
KAPITEL ZWEI
In der Sekunde, in der Ceres wie von Schmerz und Unglauben betäubt dort auf dem Boden der Arena saß, spürte sie für die Ewigkeit einer Sekunde alle Blicke auf sich gerichtet. Mehr als die Konsequenzen dieser Aktion fürchtete sie die übernatürlichen Kräfte, die in ihr zum Vorschein gekommen waren und die Omnikatze getötet hatten. Sie fürchtete nicht die Menschen, die sie umgaben, sondern ihr neues unheimliches selbst, das ihr völlig fremd war.
Plötzlich brach die vor Erstaunen erstarrte Menge in Gebrüll aus. Es dauerte einen Moment bis sie realisierte, dass sie für sie jubelten.
Eine Stimme drang an ihr Ohr.
„Ceres!“ rief Sartes neben ihr. „Bist du verletzt?“
Sie drehte sich zu ihrem Bruder, der ebenso noch auf dem Boden des Stadions lag und öffnete den Mund. Doch kein einziges Wort kam heraus. Sie hatte ihren Atem verbraucht und sie fühlte sich wie benommen. Hatte er gesehen was wirklich geschehen war? Bei den anderen konnte sie sich nicht sicher sein, aber so nah? Es wäre ein Wunder gewesen, wenn er es nicht gesehen hatte.
Ceres hörte Schritte näher kommen und plötzlich griffen zwei starke Hände nach ihr und brachten sie in eine stehende Position.
„Raus mit dir!“ brummte Brennius und schubste sie in Richtung des offenen Tores zu ihrer Linken.
Die tiefen Wunden auf ihrem Rücken schmerzten, doch sie zwang sich zurück in die Gegenwart zu kehren. Sie griff Sartes und half ihm auf die Beine. Den Jubelrufen der Menge entfliehend gingen sie zusammen zügig zum Ausgang.
Schon waren sie in dem dunklen und stickigen Tunnel und Ceres sah, wie dort Dutzende von Kampfherren auf ihren Einsatz in der Arena und ein paar Momente des Ruhms warteten. Einige saßen in tiefer Meditation auf Bänken, andere strafften ihre Muskeln, indem sie ihre Unterarme pumpend hoch- und niederfahren ließen, wieder andere bereiteten ihre Waffen für das bevorstehende Blutbad vor. Doch beim Anblick von Ceres blickten sie auf und starrten sie neugierig an, denn sie alle waren Zeugen des letzten Kampfes gewesen.
Ceres eilte weiter die unterirdischen Korridore entlang. An den Seiten hingen Fackeln, sie gaben den grauen Steinen einen warmen Schirmer. Außerdem lehnten alle möglichen Sorten Waffen an den Wänden. Sie versuchte den Schmerzen in ihrem Rücken keine Beachtung zu schenken, doch das war nicht ganz einfach, denn mit jedem Schritt den sie tat, scheuerte das raue Material ihres Kleides über die offenen Wunden. Die Klauen der Omnikatze hatten sich wie Dolche in ihren Rücken gebohrt. Jeder der Einschnitte klaffte nun pochend unter ihrer Kleidung und so waren die Schmerzen fast noch schlimmer als zuvor.
„Dein Rücken blutet“, sagte Sartes mit einem Zittern in der Stimme.
„Mir geht es gut. Wir müssen Nesos und Rexus finden. Wie geht es deinem Arm?“
„Er tut weh.“
Als sie den Ausgang erreicht hatten, schwang die Tür auf und gab den Blick auf zwei Reichssoldaten frei.
„Sartes!“
Noch bevor sie reagieren konnte, ergriff der eine Soldat ihren Bruder und der andere sie selbst. Es war zwecklos sich zu wehren. Der zweite Soldat warf sie wie einen Getreidesack über seine Schulter und trug sie fort. Sie fürchtete verhaftet worden zu sein und schlug auf seinen Rücken ein, doch es brachte nichts.
Nachdem sie aus dem Stadion getragen worden waren, warf er sie auf den Boden. Sartes landete gleich neben ihr. Ein paar Schaulustige stellten sich gaffend im Halbkreis um sie auf, so als würden sie begierig auf den Beginn eines Blutbades warten.
„Solltet ihr jemals wieder das Stadion betreten“, knurrte der Soldat, „werdet ihr gehängt werden.“
Die Soldaten machten zu Ceres’ Überraschung kehrt und verschwanden ohne ein weiteres Wort in der Menge.
„Ceres!“ rief eine tiefe Stimme über das Dröhnen der Menge hinweg.
Ceres blickte auf und sah voller Erleichterung Nesos und Rexus auf sie zukommen. Rexus’ feste Umarmung verschlug ihr für einen Moment den Atem. Er löste sich aus der Umarmung und blickte sie voller Sorge an.
„Mir geht es gut“, sagte sie schlicht.
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