Название: Sklavin, Kriegerin, Königin
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Für Ruhm und Krone
isbn: 9781632917225
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„Lassen Sie den Jungen gehen“, sagte der wohlbeleibte Händler mit einer Handgeste, die seinen goldenen Ring in der Sonne aufblitzen ließ. „Es schadet mir nicht, ihm einen Apfel zu geben. Ich habe hunderte Äpfel.“ Er lachte leise, als würde er versuchen wollen die Situation zu entschärfen.
Immer mehr Schaulustige blieben stehen. Die Menge verstummte als die Soldaten sich dem Händler zuwandten. Ihre glänzenden Rüstungen klapperten. Ceres’ Herz blieb bei diesem Anblick fast stehen – sie wusste, dass man das Reich niemals in Frage zu stellen hatte.
Der Soldat trat bedrohlich auf den Händler zu.
„Du verteidigst einen Kriminellen?“
Der Händler schaute unsicher von einem zum anderen. Schließlich drehte sich der Soldat zu dem Jungen hin und schlug ihm mit einem markerschütternd lauten Hieb ins Gesicht. Ein Schauer lief Ceres über den Rücken.
Der Junge fiel dumpf zu Boden. Die Menge hielt den Atem an.
Auf den Händler zeigend sagte der Soldat, „um deine Treue zum Kaiserreich unter Beweis zu stellen wirst du den Jungen festhalten während wir ihn auspeitschen.“
Die Augen des Händlers verhärteten sich, sein Gesicht fing an zu schwitzen. Ceres war überrascht, dass er standhaft blieb.
„Nein“, erwiderte er.
Der zweite Soldat tat zwei bedrohliche Schritte auf den Händler zu, eine Hand am Griff seines Schwertes.
„Wirst du wohl gehorchen, oder willst du deinen Kopf verlieren und dein Geschäft in Flammen aufgehen sehen?“ fragte der Soldat.
Das runde Gesicht des Händlers wurde bleich und Ceres wusste, dass er sich geschlagen geben musste.
Langsam ging er zu dem Jungen hinüber und griff seinen Arm. Er kniete vor ihm nieder.
„Bitte verzeih mir“, sagte er, Tränen schimmerten in seinen Augen.
Der Junge wimmerte und versuchte sich schreiend aus dem Griff des Händlers zu befreien.
Ceres sah, dass das Kind zitterte. Sie wollte weiter zum Stadion um das hier nicht mit ansehen zu müssen. Doch ihre Füße waren wie gelähmt und ihre Augen auf die zu erwartende Grausamkeit gerichtet.
Der erste Soldat zerriss die Tunika des Jungen während der zweite Soldat eine Peitsche über seinem Kopf schwang. Die meisten Schaulustigen jubelten den Soldaten zu, doch einige murmelten nur und verließen mit hängenden Köpfen den Schauplatz.
Niemand verteidigte den Dieb.
Mit einem gierigen, fast wahnsinnigen Ausdruck im Gesicht ließ der Soldat die Peitsche auf dem Rücken des Jungen niedergehen. Er schrie vor Schmerzen. Blut quoll aus den frischen Furchen seines Rückens. Immer und immer wieder zischte das Folterinstrument nieder. Der Soldat peitschte den Jungen solange bis ihm der Kopf in den Nacken fiel und er verstummte.
Ceres verspürte den starken Drang nach vorne zu laufen und den Jungen zu retten. Doch sie wusste, dass es ihren Tod bedeuten würde und den Tod all jener, die sie liebte. Sie ließ resigniert die Schultern hängen. In ihrem Kopf schwor sie eines Tages Rache zu nehmen.
Sie zog Sartes zu sich und hielt ihm in einem verzweifelten Versuch seine Unschuld zu bewahren die Augen zu. Nur ein paar Jahre der Unschuld wollte sie ihm noch geben auch wenn es in diesem Land keine Unschuld gab. Sie musste sich dazu zwingen ihrem Impuls nicht nachzugeben. Als Mann musste er diese grausamen Taten mitansehen nicht nur um sich daran zu gewöhnen, sondern auch um später ein starker Mitstreiter der Rebellion zu werden.
Die Soldaten griffen nach dem Jungen, der noch immer in den Händen des Händlers lag und schmissen seinen leblosen Körper auf einen hölzernen Wagen. Der Händler schlug seine Hände ins Gesicht und schluchzte.
Nach nur wenigen Sekunden hatte sich der Wagen in Bewegung gesetzt und der vormals leere Raum füllte sich erneut mit Menschen, die sich schlängelnd über den Platz bewegten als wäre nichts passiert.
Ceres fühlte Übelkeit in ihr aufkommen. Es war ungerecht. In genau diesem Augenblick konnte sie ein halbes Dutzend Taschendiebe ausmachen – Männer und Frauen, die ihre Kunst so weit ausgefeilt hatten, dass selbst die Reichssoldaten sie nicht erwischen konnten. Das Leben des armen Jungen war nun für immer ruiniert, weil seine Fähigkeit zu stehlen nicht ausgereift genug gewesen war. Einmal in die Falle gegangen, würden Dieben ob jung oder alt die Gliedmaßen oder noch mehr abgeschlagen, das hing von der Laune des Richters an jenen Tagen ab. Wenn er Glück hatte, würde er sein Leben behalten und dazu verurteilt lebenslang in einer der Goldminen zu schuften. Ceres hätte lieber den Tod in Kauf genommen als eine solche Strafe auf sich zu nehmen.
Schulter an Schulter zusammen mit den Anderen und in zunehmend unerträglicher Hitze gingen sie weiter. Die Stimmung war gedrückt.
Ein goldener Wagen bahnte sich seinen Weg durch die Menge und zwang die Leute ihm auszuweichen. An den Seiten wurden Menschen an die Häuserwände gedrückt. Ceres musste einen ordentlichen Stoß einstecken. Sie blickte nach oben und sah drei Mädchen in bunten Seidenkleidern. Gold und Juwelen schmückten ihre aufwendig hochgesteckte Haarpracht. Eines der Mädchen warf lachend eine Münze auf die Straße und eine Handvoll Bürgerlicher kroch aufgescheucht suchend auf dem Boden herum um das Stück Metall zu ergattern, das ihre Familie einen ganzen Monat lang ernähren würde.
Ceres hätte sich niemals dazu herabgelassen solche Almosen anzunehmen. Sie wäre lieber verhungert als eine Schenkung von denen anzunehmen.
Sie beobachtete wie es einem jungen Mann gelang die Münze zu erhaschen. Doch ein älterer Mann rang ihn zu Boden und begann ihn mit steifer Hand zu würgen. Mit der freien Hand nötigte er ihn die Münze aus seiner Hand freizugeben.
Die Mädchen amüsierten sich köstlich und zeigten mit dem Finger auf sie bevor ihr Wagen sich wieder in Bewegung setzte und weiter durch die Menge mähte.
Ceres’ Inneres zog sich angewidert zusammen.
„Bald schon wird es keine Ungleichheit mehr geben“, sagte Rexus. „Dafür werde ich sorgen.“
Ceres’ Brust straffte sich beim Klang dieser Worte. Eines Tages würde sie mit ihm und ihren Brüder Seite an Seite in der Rebellion kämpfen.
Als sie sich dem Stadion näherten, wurden die Straßen breiter und Ceres hatte das Gefühl endlich wieder atmen zu können. Die Luft schwirrte. Sie hatte das Gefühl vor Aufregung fast zu platzen.
Sie lief durch einen der vielen gewölbten Eingänge und schaute nach oben.
Es wimmelte nur so vor Bürgerlichen in dem prächtigen Stadion. Die ovale Struktur war auf der äußersten Nordseite eingestürzt und der Großteil der roten Sonnensegel war zerrissen und bot somit wenig Schutz vor der sengenden Sonne. Wilde Tiere knurrten hinter eisernen Toren und unter Falltüren. Sie konnte sehen, dass die Kampfherren hinter den Toren bereit standen.
Ceres stand da wie gebannt. Als wäre es ein Wunder, sog sie alles in sich auf.
Schneller als sie es hätte bemerken können, war sie hinter Rexus und ihren Brüdern zurückgefallen. Sie eilte nach vorne um sie einzuholen, doch schon war sie von vier stämmigen Männern umzingelt. Sie roch den Alkohol, Fischgestank und Körpergeruch als sie ihr zu nahe kamen und sie mit ihren verfaulten Zähnen und fratzenhaften Grinsen anglotzten.
„Du СКАЧАТЬ