Deutsche Humoristen, 4. und 5. Band (von 8). Various
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Название: Deutsche Humoristen, 4. und 5. Band (von 8)

Автор: Various

Издательство: Public Domain

Жанр: Поэзия

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СКАЧАТЬ nimm dich zusammen!

      sonst muß ich dich dennoch zum Esel verdammen:

      was denk’ ich, das falsch ist? Das bringe heraus!

      Nur bleib’ mir mit Wenn und mit Aber zu Haus!“ —

      „Ihr denket, ich sei der Herr Abt von Sankt Gallen.“ —

      „Ganz recht! und das kann von der Wahrheit nicht fallen.“ —

      „Sein Diener, Herr Kaiser! Euch trüget Eu’r Sinn;

      denn wißt, daß ich Bendix, sein Schäfer, nur bin!“ —

      „Was Henker! Du bist nicht der Abt von Sankt Gallen?“

      Rief hurtig, als wär’ er vom Himmel gefallen,

      der Kaiser mit frohem Erstaunen darein;

      „Wohlan denn, so sollst du von nun an es sein!

      „Ich will dich belehnen mit Ring und mit Stabe.

      Dein Vorfahr besteige den Esel und trabe!

      Und lerne fortan erst quid juris verstehn!

      Denn wenn man will ernten, so muß man auch sä’n.“ —

      „Mit Gunsten, Herr Kaiser! Das laßt nur hübsch bleiben!

      Ich kann ja nicht lesen, noch rechnen und schreiben;

      auch weiß ich kein sterbendes Wörtchen Latein.

      Was Hänschen versäumt, holt Hans nicht mehr ein.“ —

      „Ach, guter Hans Bendix, das ist ja recht schade!

      Erbitte demnach dir ein’ andere Gnade!

      Sehr hat mich ergötzet dein lustiger Schwank;

      drum soll dich auch wieder ergötzen mein Dank.“ —

      „Herr Kaiser, groß hab’ ich soeben nichts nötig;

      doch seid Ihr im Ernst mir zu Gnaden erbötig,

      so will ich mir bitten zum ehrlichen Lohn

      für meinen hochwürdigen Herren Pardon.“

      „Ha bravo! Du trägst, wie ich merke, Geselle,

      das Herz wie den Kopf auf der richtigsten Stelle;

      drum sei der Pardon ihm in Gnaden gewährt

      und obenein dir ein Panisbrief beschert:

      „Wir lassen dem Abt von Sankt Gallen entbieten:

      Hans Bendix soll ihm nicht die Schafe mehr hüten.

      Der Abt soll sein pflegen, nach unserm Gebot,

      umsonst bis an seinen sanftseligen Tod.“

      Reigen

      von

      Johann Heinrich Voß

      Sagt mir an, was schmunzelt ihr?

      Schiebt ihr’s auf das Kirmesbier,

      daß ich so vor Freude krähe

      und auf einem Bein mich drehe?

      Schurken um und um!

      Kommt die schmucke Binderin

      euch denn gar nicht in den Sinn,

      die mich wirft mit Haselnüssen

      und dann schreit: „Ich will nicht küssen!“

      Nun so schert euch zum …!

      Diesen Strauß und diesen Ring

      schenkte mir das kleine Ding!

      Seht, sie horcht! Komm her, mein Engel!

      Tanz einmal mit deinem Bengel!

      Dudeldidel dum!

      Fiedler, fiedelt nicht so lahm;

      wir sind Braut und Bräutigam!

      Fiedelt frisch; ich mach’ es richtig!

      Und bestreicht den Bogen tüchtig

      mit Kalfonium!

      Polisch muß hübsch lustig gehn,

      daß die Röcke hinten wehn!

      Wart’, ich werd’ euch ’mal kuranzen!

      Meint ihr, Trödler: Bären tanzen

      hier am Seil herum?

      Heißa lustig! Nun kommt her!

      Unten, oben, kreuz und quer,

      laß uns Arm in Arm verschränken

      und an unsern Brauttanz denken!

      Heißa! Rund herum!

      Ha! wie schön das Hackbrett summt,

      und der alte Brummbaß brummt!

      Ha! wie drehn sich rings ohn’ Ende

      Hüt’ und Hauben, Tür und Wände!

      Dudeldidel, dudeldidel dum!

      Dudeldidel dum dum dum!

      Amor als Landschaftsmaler

      von

      Johann Wolfgang von Goethe

      Saß ich früh auf einer Felsenspitze,

      sah mit starren Augen in den Nebel;

      wie ein grau grundiertes Tuch gespannet,

      deckt er alles in die Breit und Höhe.

      Stellt’ ein Knabe sich mir an die Seite,

      sagte: „Lieber Freund, wie magst du starrend

      auf das leere Tuch gelassen schauen?

      Hast du denn zum Malen und zum Bilden

      alle Luft auf ewig wohl verloren?“

      Sah ich an das Kind und dachte heimlich:

      Will das Bübchen doch den Meister machen!

      „Willst du immer trüb’ und müßig bleiben,“

      sprach der Knabe, „kann nichts Kluges werden:

      sieh, ich will dir gleich ein Bildchen malen,

      dich ein hübsches Bildchen malen lehren.“

      Und er richtete den Zeigefinger,

      der so rötlich war wie eine Rose,

      nach dem weiten ausgespannten Teppich,

      fing mit seinem Finger an zu zeichnen:

      oben malt’ er eine schöne Sonne,

      die mir in die Augen mächtig glänzte,

      und den Saum der Wolken macht’ er golden,

      ließ die Strahlen durch die Wolken dringen;

      malte dann die zarten leichten Wipfel

      frisch erquickter Bäume, zog die Hügel,

      einen nach dem andern, frei dahinter;

      unten ließ er’s nicht an Wasser fehlen,

      zeichnete den Fluß so ganz natürlich,

      daß er schien im Sonnenstrahl zu glitzern,

      daß er schien am hohen Rand zu rauschen.

      Ach, da standen Blumen an dem Flusse,

      und da waren Farben auf der Wiese,

      Gold und Schmelz und Purpur und ein Grünes,

      alles wie Smaragd und wie Karfunkel!

      Hell und rein lasiert’ er drauf den Himmel

      und die blauen Berge fern und ferner,

      daß СКАЧАТЬ