Название: Deutsche Humoristen, 4. und 5. Band (von 8)
Автор: Various
Издательство: Public Domain
Жанр: Поэзия
isbn:
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auch ein kleines Loblied bringen. —
O .. wie .. sau .. er .. wird es mir,
dich .. nach Würden .. zu besingen!
Doch, ich will mein bestes tun,
nach der Arbeit ist gut ruhn.
Höchstes Gut! wer dich nur hat,
dessen ungestörtes Leben —
Ach! .. ich .. gähn’ .. ich .. werde matt ..
nun .. so .. magst du .. mir’s vergeben,
daß ich dich nicht singen kann;
du verhinderst mich ja dran.
Niklas
von
Gotthold Ephraim Lessing
Mein Esel sicherlich
muß klüger sein, als ich.
Ja, klüger muß er sein!
Er fand sich selbst in’ Stall hinein
und kam doch von der Tränke.
Man denke!
Die Geschichte von Goliath und David, in Reime bracht
von
Matthias Claudius
War einst ein Riese Goliath,
gar ein gefährlich Mann!
Er hatte Tressen auf dem Hut
mit einem Klunker dran
und einen Rock von drap d’argent
und alles so nach advenant.
An seinen Schnurrbart sah man nur
mit Gräsen und mit Graus,
und dabei sah er von Natur
pur wie der – aus.
Sein Sarras war, man glaubt es kaum,
so groß schier als ein Weberbaum.
Er hatte Knochen wie ein Gaul
und eine freche Stirn
und ein entsetzlich großes Maul
und nur ein kleines Hirn;
gab jedem einen Rippenstoß
und flunkerte und prahlte groß.
So kam er alle Tage her
und sprach Israel Hohn.
„Wer ist der Mann? Wer wagt’s mit mir?
Sei Vater oder Sohn,
er komme her, der Lumpenhund,
ich bax’n nieder auf den Grund.“
Da kam in seinem Schäferrock
ein Jüngling zart und fein;
er hatte nichts als seinen Stock
als Schleuder und den Stein
und sprach: „Du hast viel Stolz und Wehr,
ich komm im Namen Gottes her.“
Und damit schleudert’ er auf ihn
und traf die Stirne gar;
da fiel der große Esel hin,
so lang und dick er war.
Und David haut in guter Ruh
ihm nun den Kopf noch ab dazu. —
Trau nicht auf deinen Tressenhut
noch auf den Klunker dran!
Ein großes Maul es auch nicht tut:
das lern vom langen Mann;
und von dem kleinen lerne wohl,
wie man mit Ehren fechten soll.
Rheinweinlied
von
Matthias Claudius
Bekränzt mit Laub den lieben vollen Becher,
und trinkt ihn fröhlich leer,
in ganz Europia, ihr Herren Zecher,
ist solch ein Wein nicht mehr!
Er kommt nicht her aus Hungarn noch aus Polen,
noch wo man franzmännsch spricht:
da mag Sankt Veit, der Ritter, Wein sich holen,
wir holen ihn da nicht.
Ihn bringt das Vaterland aus seiner Fülle:
wie wär’ er sonst so gut?
Wie wär’ er sonst so edel, wäre stille
und doch voll Kraft und Mut?
Er wächst nicht überall im deutschen Reiche;
und viele Berge, hört,
sind wie die weiland Kreter faule Bäuche
und nicht der Stelle wert.
Thüringens Berge zum Exempel bringen
Gewächs, sieht aus wie Wein,
ist’s aber nicht: man kann dabei nicht singen,
dabei nicht fröhlich sein.
Im Erzgebirge dürft ihr auch nicht suchen,
wenn ihr Wein finden wollt:
das bringt nur Silbererz und Kobaltkuchen
und etwas Lausegold.
Der Blocksberg ist der lange Herr Philister;
er macht nur Wind wie der:
drum tanzen auch der Kuckuck und sein Küster
auf ihm die Kreuz und Quer.
Am Rhein, am Rhein, da wachsen unsre Reben:
gesegnet sei der Rhein!
Da wachsen sie am Ufer hin und geben
uns ihren Labewein.
So trinkt ihn denn, und laßt uns allewege
uns freun und fröhlich sein!
Und wüßten wir, wo jemand traurig läge,
wir gäben ihm den Wein.
Der Kaiser und der Abt
von
Gottfried August Bürger
Ich will euch erzählen ein Märchen, gar schnurrig:
es war mal ein Kaiser, der Kaiser war knurrig;
auch war mal ein Abt, ein gar stattlicher Herr;
nur schade! sein Schäfer war klüger als er.
Dem Kaiser ward’s sauer in Hitz’ und in Kälte;
oft schlief er bepanzert im Kriegesgezelte,
oft hatt’ er kaum Wasser zu Schwarzbrot und Wurst,
und öfter noch litt er gar Hunger und Durst.
Das Pfäfflein, das wußte sich besser zu hegen
und weidlich am Tisch und im Bette zu pflegen.
Wie Vollmond glänzte sein feistes Gesicht
Drei Männer umspannten den Schmerbauch ihm nicht.
Drob suchte der Kaiser am Pfäfflein oft Hader.
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