Deutsche Humoristen, 4. und 5. Band (von 8). Various
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Название: Deutsche Humoristen, 4. und 5. Band (von 8)

Автор: Various

Издательство: Public Domain

Жанр: Поэзия

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СКАЧАТЬ endlich beide sich reißen los;

      sie eilt in ihre Gemächer;

      der Page drängt sich zur Königin groß

      durch alle die Degen und Fächer.

      Die Fürstin entdeckt

      das Westchen befleckt:

      für sie war nichts unerreichbar,

      der Kön’gin von Saba vergleichbar.

      Und sie die Hofmeisterin rufen läßt:

      „Wir kamen doch neulich zu Streite,

      und Ihr behauptetet steif und fest,

      nicht reiche der Geist in die Weite;

      die Gegenwart nur,

      die lasse wohl Spur;

      doch niemand wirk’ in die Ferne,

      sogar nicht die himmlischen Sterne.

      „Nun seht! Soeben ward mir zur Seit’

      der geistige Süßtrank verschüttet,

      und gleich darauf hat er dort hinten so weit

      dem Knaben die Weste zerrüttet. —

      Besorg’ dir sie neu!

      Und weil ich mich freu’,

      daß sie mir zum Beweise gegolten,

      ich zahl’ sie! sonst wirst du gescholten.“

      Schneider-Kourage

      von

      Johann Wolfgang von Goethe

      „Es ist ein Schuß gefallen!

      Mein; sagt, wer schoß da drauß’?“

      Es ist der junge Jäger,

      der schießt im Hinterhaus.

      Die Spatzen in dem Garten,

      die machen viel Verdruß.

      Zwei Spatzen und ein Schneider,

      die fielen von dem Schuß;

      Die Spatzen von den Schroten,

      der Schneider von dem Schreck;

      die Spatzen in die Schoten,

      der Schneider in den – .

      Pegasus im Joche

      von

      Friedrich von Schiller

      Auf einem Pferdemarkt – vielleicht zu Haymarket,

      wo andre Dinge noch in Ware sich verwandeln,

      bracht’ einst ein hungriger Poet

      der Musen Roß, es zu verhandeln.

      Hell wieherte der Hippogryph,

      und bäumte sich in prächtiger Parade!

      Erstaunt blieb jeder stehn und rief:

      Das edle, königliche Tier! Nur schade,

      daß seinen schlanken Wuchs ein häßlich Flügelpaar

      entstellt! Den schönsten Postzug würd’ es zieren.

      Die Rasse, sagen sie, sei rar,

      doch wer wird durch die Luft kutschieren?

      Und keiner will sein Geld verlieren.

      Ein Pachter endlich faßte Mut.

      „Die Flügel zwar,“ spricht er, „die schaffen keinen Nutzen;

      doch die kann man ja binden oder stutzen,

      dann ist das Pferd zum Ziehen immer gut.

      Ein zwanzig Pfund, die will ich wohl dran wagen.“

      Der Täuscher, hoch vergnügt, die Ware loszuschlagen,

      schlägt hurtig ein. „Ein Mann, ein Wort!“

      Und Hans trabt frisch mit seiner Beute fort.

      Das edle Tier wird eingespannt;

      doch fühlt es kaum die ungewohnte Bürde,

      so rennt es fort mit wilder Flugbegierde

      und wirft, von edelm Grimm entbrannt,

      den Karren um an eines Abgrunds Rand.

      „Schon gut,“ denkt Hans. „Allein darf ich dem tollen Tiere

      kein Fuhrwerk mehr vertraun. Erfahrung macht schon klug,

      doch morgen fahr’ ich Passagiere,

      da stell’ ich es als Vorspann in den Zug.

      Die muntre Krabbe soll zwei Pferde mir ersparen;

      der Koller gibt sich mit den Jahren.“

      Der Anfang ging ganz gut. Das leichtbeschwingte Pferd

      belebt der Klepper Schritt, und pfeilschnell fliegt der Wagen.

      Doch was geschieht? Den Blick den Wolken zugekehrt

      und ungewohnt, den Grund mit festem Huf zu schlagen,

      verläßt es bald der Räder sichre Spur,

      und, treu der stärkeren Natur,

      durchrennt es Sumpf und Moor, geackert Feld und Hecken,

      der gleiche Taumel faßt das ganze Postgespann,

      kein Rufen hilft, kein Zügel hält es an,

      bis endlich, zu der Wandrer Schrecken,

      der Wagen, wohlgerüttelt und zerschellt,

      auf eines Berges steilem Gipfel hält.

      „Das geht nicht zu mit rechten Dingen,“

      spricht Hans mit sehr bedenklichem Gesicht.

      „So wird es nimmermehr gelingen;

      laß sehn, ob wir den Tollwurm nicht

      durch magre Kost und Arbeit zwingen.“

      Die Probe wird gemacht. Bald ist das schöne Tier,

      eh noch drei Tage hingeschwunden,

      zum Schatten abgezehrt. „Ich hab’s, ich hab’s gefunden!“

      ruft Hans. „Jetzt frisch, und spannt es mir

      gleich vor den Pflug mit meinem stärksten Stier.“

      Gesagt, getan. In lächerlichem Zuge

      erblickt man Ochs und Flügelpferd am Pfluge.

      Unwillig steigt der Greif und strengt die letzte Macht

      der Sehnen an, den alten Flug zu nehmen.

      Umsonst, der Nachbar schreitet mit Bedacht,

      und Phöbus’ stolzes Roß muß sich dem Stier bequemen,

      bis nun, vom langen Widerstand verzehrt,

      die Kraft aus allen Gliedern schwindet,

      von Gram gebeugt das edle Götterpferd

      zu Boden stürzt, und sich im Staube windet.

      „Verwünschtes Tier!“ bricht endlich Hansens Grimm

      laut scheltend aus, indem die Hiebe flogen.

      „So bist du denn zum Ackern selbst zu schlimm,

      mich hat ein Schelm mit dir betrogen.“

      Indem er noch in seines Zornes Wut

      die Peitsche schwingt, kommt flink und wohlgemut

      ein lustiger Gesell’ die Straße hergezogen.

      Die Zither klingt in seiner leichten Hand,

      und durch den blonden Schmuck der Haare

      schlingt zierlich sich ein goldnes СКАЧАТЬ