Der Oelprinz. Karl May
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Oelprinz - Karl May страница 31

Название: Der Oelprinz

Автор: Karl May

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

Серия:

isbn:

isbn:

СКАЧАТЬ dem Kundschafter, den sie gewiß nun bald fortschicken werden. Es ist zwar nicht wahrscheinlich, aber doch möglich, daß er hier vorüberkommt.«

      Er legte sich auf den Boden nieder und kroch weiter. Es war jetzt die beste Zeit zum Anschleichen, weil so kurz nach der Dämmerung die wenigen Sterne, welche zu sehen waren, noch matt schimmerten. Bekanntlich wächst der Glanz der Sterne von der Dämmerung an.

      Wie bereits bemerkt, bestand die Bodenwelle, auf welcher die Felsenstücke lagen, aus lauter Geröll, welches demjenigen, welcher im Anschleichen keine sehr große Gewandtheit besaß, unter den Füßen und Händen fortrollen mußte. Sam aber schob sich Zoll um Zoll vorwärts, ohne daß ein Steinchen aus seiner Lage geriet. Es ergab sich dabei wirklich die absoluteste Unhörbarkeit. So erreichte er die Höhe und hielt an. Seine scharfen an die Dunkelheit gewöhnten, weil in derselben geübten Augen sahen die Gegner vor sich; er hätte sie ebensogut bemerkt, wenn er sie nicht gesehen hätte, denn sie sprachen miteinander. Er wagte es, sich ihnen noch mehr zu nähern, und hielt endlich bei einem großen Steinbrocken an, hinter welchem er sich niederkauerte. Zwei oder drei der Finders standen aufgerichtet an den Felsen, um über dieselben hinweg das ferne Lagerfeuer zu beobachten; die übrigen hatten es sich bequem gemacht; sie saßen auf der

      Erde. Zwei waren es, welche miteinander sprachen, Buttler und ein andrer. Eben als Sam es sich hinter seinem Steine bequem gemacht hatte, hörte er den letzteren sagen:

      »Hätten Wir nur mehr Munition bekommen können! Wir müssen außerordentlich sparsam sein.«

      »Nur einstweilen,« antwortete Buttler. »Wir werden uns alles wiedernehmen und noch weit mehr dazu. Poston, jetzt ist’s Zeit, dunkel genug. Mache dich fort! Aber laß dich ja nicht erwischen oder auch nur hören oder sehen, sonst hast du es mit mir zu thun!«

      »Werde mich hüten, mich sehen zu lassen,« antwortete der Angeredete. »Es ist nicht zum erstenmal, daß ich lauschen gehe.«

      »Darum eben schicke ich dich und keinen andern. Du brauchst dich nicht in Gefahr zu begeben, brauchst nichts zu wagen und dich ihnen nicht allzuweit zu nähern, das wäre unnötig.«

      »Aber ich möchte doch gern wissen, was sie reden!«

      »Ist von keinem Nutzen für uns. Ich will nur wissen, ob sie allein am Wasser sind oder noch andre sich mit dort befinden.«

      »Aber wenn ich sie reden hören könnte, würde ich erfahren, ob sie vielleicht Verdacht haben!«

      »Verdacht? Woher soll ihnen dieser kommen?«

      »Sie können doch denken, daß wir ihnen folgen werden?«

      »Dazu sind sie zu dumm. Die Deutschen sind gar nicht zu rechnen, und der Scout schien nicht der Mann zu sein, der sein Leben wagt, um andre zu retten. Also bleiben nur die drei Schufte, welche gestern trotz ihrer Dummheit ein solches Glück gegen uns gehabt haben. Ihr Verstand reicht sicher nicht so weit, zu denken, daß wir ihnen nachgeritten sind. Am Gila in Fallen Bären und Biber fangen! Hat man jemals eine solche Verrücktheit gehört? Also geh, Poston, und spute dich! In einer halben Stunde kannst du wieder hier sein.«

      Der Späher entfernte sich, und der allererste Sprecher nahm nun wieder das Wort-.

      »Wann denkst du, daß wir uns auf sie werfen, Buttler? Heut abend noch oder morgen früh?«

      »Morgen erst? So lange mag ich nicht warten. Ich brenne vor Begierde, ihnen, und vor allen Dingen dem kleinen, dicken Kerl, die Rechnung heimzuzahlen. Nein, heut abend noch.«

      »Wenn sie schlafen und das Feuer ausgegangen ist?«

      »Nein. Wir werden sie mit einer einzigen Salve niederschießen; dazu gehört Licht.«

      »Aber das Feuer ist groß und leuchtet so weithin, daß sie uns sehen müssen, wenn wir kommen.«

      »Dadurch, daß sie einen solchen Höllenbrand angefacht haben, beweisen sie, daß sie nicht den geringsten Verdacht hegen. Es ist freilich unangenehm, daß die Riesenflamme gar so weit leuchtet; wir müssen also warten, bis sie niedrig brennt. Dann aber wird keinen Augenblick länger gezögert. Ich sage euch, auf den Kleinen, Dicken darf mir niemand schießen, denn der soll von meiner Kugel sterben.«

      Er erging sich weiter in zornigen Ausdrücken und in überkräftigen Redensarten über das gestrige Erlebnis, die dabei gegen ihn aufgetretenen Personen und die Uebertölpelung, welcher er mit seinen Gefährten verfallen war. Sam erwartete, noch weiteres Wichtiges zu hören; darum blieb er wohl noch eine gute Viertelstunde liegen, sah sich aber getäuscht und verließ darum nun seinen Ort ebenso leise und vorsichtig, wie er gekommen war. Als er unten bei Will Parker anlangte, gab dieser ihm sein Gewehr zurück und sagte:

      »Hier hast du die Liddy. Gab es etwas zu hören?«

      »Wenig.«

      »Aber wichtig?«

      »Nur daß der Ueberfall dann geschehen soll, wenn unser Feuer nicht mehr so hell brennt wie vorher. Wir müssen uns darauf einrichten. Hast du den Kundschafter gesehen?«

      »Ja. Er ging ziemlich nahe an mir vorüber, hat mich aber nicht bemerkt.«

      »So komm! Wir müssen zu den Unsrigen.«

      Sie entfernten sich, erst mit gedämpften Schritten, dann aber mit weniger Vorsicht, denn sie schritten nicht direkt auf das Lager zu, sondern machten einen Umweg, um nicht auf den zurückkehrenden Späher zu treffen. Sie hatten noch nicht ganz die Hälfte des Weges zurückgelegt, so hörten sie einen lauten englischen Ausruf, dem ein zweiter deutscher folgte.

      »Tempest!« rief die erste Stimme.

      »Herr Jemineh!« schrie die zweite. »Wer fällt denn da über mich weg?«

      »Das ist der Kantor,« raunte Sam seinem Kameraden zu. »Der Mann macht mir da wohl eine Dummheit. Komm schnell näher, aber leise, damit man uns nicht eher bemerkt, als bis wir uns bemerken lassen wollen!«

      Sie huschten der Gegend zu, aus welcher die Stimmen jetzt weiter erklangen. Als sie nahe genug gekommen waren, blieben sie halten und lauschten.

      »Wer Ihr seid, habe ich gefragt!« sagte der englisch Sprechende.

      »Ich ersticke!« wurde ihm deutsch geantwortet.

      Ja, es war die Stimme des Emeritus. Sie klang so, als ob ihn jemand an der Kehle habe.

      »Den Namen will ich wissen!« erklang es wieder englisch.

      »Dort vom Lager.«

      »Ich verstehe Euch nicht. Redet doch englisch!«

      »Ich komponiere!«

      »Gehört Ihr zu den Leuten, welche dort am Feuer sitzen?«

      »Eine Heldenoper, welche drei ganze Abende füllen soll!«

      »Mensch, wenn Ihr nicht verständlich redet, kommt Ihr nicht los! Also Antwort! Wer seid Ihr?«

      »Zwölf Akte, auf jeden Abend vier.«

      »Den Namen, den Namen!«

      »Ich suche den Hobble-Frank!«

      »Ah endlich! Frank heißt Ihr? Was treibt Ihr denn hier, so allein und nächtlicher Weile?«

      »Aus СКАЧАТЬ