Die Antariksa-Saga IV - Blinder Hass. Alexander Merow
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Название: Die Antariksa-Saga IV - Blinder Hass

Автор: Alexander Merow

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isbn: 9783961451982

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СКАЧАТЬ Leevländer hob den Zeigefinger. »Na, davon spricht doch schon der gesamte Adel der Ostmark. Der Zwergenprinz von Kazhad Mekral, Hignir IV., wird demnächst die Tochter des Khuzkönigs von Kazhad Harush heiraten. Wir Ostmärker, natürlich nur die Männer von Rang, werden dem Spektakel definitiv beiwohnen. Immerhin sind wir ja alte Zwergenfreunde.«

      Plötzlich starrte Zaydan für einige Sekunden finster ins Leere. Jedoch nur für die Zeit eines Wimpernschlages, zu kurz, dass es dem Baron hätte auffallen können. Schließlich lächelte der Bankier wieder milde und erwiderte: »Davon hatte ich bisher noch gar nichts gehört. Erzählt mir doch ein wenig mehr darüber, verehrter Baron. Eine Hochzeit unter den Zwergen, sagt Ihr? So, so, der Prinz von Kazhad Mekral. Das macht mich neugierig.«

      Der Tempel der Zucht, jener immer größer werdende Monumentalbau, den Grimzhag etwa fünfzig Kilometer westlich von Karokum aus dem Steppenboden stampfen ließ, war von allen Bauvorhaben das liebste Kind des Orkherrschers. Bisher stand erst das dreistöckige Hauptgebäude des riesenhaften Komplexes, der eines Tages der orkischen Urmutter Shubukku geweiht und zur Geburtsstätte tausender Grauaugen werden sollte.

      Rund um das aus klobigen Steinquadern bestehende Gebäude türmten sich Berge von Baumaterial zwischen hölzernen Gerüsten, schwitzenden Arbeitern und brüllenden Lastentieren auf. Grimzhag war begeistert, als er sich, begleitet von Soork, Cuglakk, Zugrakk und seinem Sprössling Kulghor, dem Zuchttempel näherte und ihm ein Begrüßungskomitee aus Geistesbegabten entgegeneilte.

      Die Orkdenker empfingen den König und seine Begleiter mit demütigen Brummlauten, während Grimzhag die Klauen in die Höhe warf und ihnen zurief: »Wie schön das Haupthaus bereits ist, obwohl ja noch viel zu tun ist!«

      »Ja, da hat er wieder einmal etwas Tolles aufgezogen«, bemerkte Cuglakk kichernd und fing anschließend an zu husten.

      »Aber ich darf da jetzt auch rein, oder?«, murmelte Zugrakk leise in Grimzhags Richtung. Dieser drehte sich um.

      »Obwohl du kein Edelork bist, so erlaube ich es dir dennoch, deinen Fuß in den Tempel der Zucht zu setzen«, antwortete der Mazaukhäuptling förmlich.

      »Wirklich zu gütig, allmächtiger Großkönig aus bestem Wurf«, gab der Krieger zurück.

      Dann führten die Geistesbegabten die Gäste über einen großen, gepflasterten Platz hin zum Eingang des Haupthauses. Kurz davor baten sie Grimzhag jedoch stehen zu bleiben, denn sie wollten ihm eine Überraschung bereiten.

      »Es ist so weit, ihr Cramogg!«, rief einer der Orkdenker mit bebender Stimme, während der junge Brüller und seine Begleiter erwartungsvoll mit den Oberkörpern wippten.

      Einen Augenblick später strömte eine große Gruppe Orkweibchen aus dem Gebäude heraus. Sie begrüßten ihren König demütig, um sich dann in Reih und Glied, einer Grauaugenkampftruppe gleich, auf dem Platz zu formieren. Zugrakk musste grinsen, doch Grimzhag betrachtete die Cramogg mit stolzgeschwellter Brust und ging ein paar Schritte auf sie zu.

      »Obwohl das große Haus noch nicht ganz fertig gestellt ist, werden wir es schon in der nächsten Paarungszeit nutzen. Es werden weitere Cramogg aus den östlichen Stämmen kommen, auf dass es bald zu einem großen Akt der Zucht auf diesem heiligen Boden kommen kann, Wütender«, erklärte ein junger Orkdenker, der das königliche Begattungsprogramm maßgeblich organisierte.

      »Großartig!«, stieß Grimzhag aus.

      »Überall unter den Stämmen gibt es noch Weibchen, die in der Lage sind, Grauaugen zur Welt zu bringen. Wir sind bemüht, sie alle aufzusuchen und gemäß Euren Vorgaben an diesen gesegneten Ort der Zeugung zu bringen«, ergänzte ein zweiter Geistesbegabter.

      »Das freut mich! Meine Grauaugenkrieger stehen bereit, um zum Tempel der Zucht zu marschieren und ihre Pflicht zu tun«, sagte Grimzhag.

      Soork befahl Zugrakk, keine dummen Kommentare abzugeben, denn dieser grinste inzwischen bis über beide Ohren. Doch was verstand schon ein gewöhnlicher Ork von den hochfliegenden Visionen einer neuen Adelskaste edelster Grünhäute, die sein Freund und König in seinem Kopf entworfen hatte.

      »Auch wenn es noch einige Sonnenzyklen dauern wird, bis dieser Tempel fertig ist, so bin ich sicher, dass er eines Tages zu einem imposanten Symbol des Wiederaufstiegs unseres Volkes werden wird«, sprach Soork, wobei grenzenlose Begeisterung in seiner Stimme mitschwang.

      Derweil leuchteten Grimzhags graue Augen immer heller. Für einen Moment schwelgte er in Tagträumen und musste vor Aufregung leise schnaufen.

      »Wenn diese Paarungszeit vorüber ist und die edelblütigen Cramogg trächtig sind, dann werden wir mit der zweiten Phase des Zuchtvorhabens beginnen und auch die Blutlinie der Geistesbegabten wieder stärken«, erläuterte ein Denker.

      »Ha! Dann müsst ihr Schwätzer auch mal ran!«, plapperte Zugrakk lachend dazwischen, bevor Grimzhag noch etwas erwidern konnte.

      Kulghor knurrte verärgert; die anderen Anwesenden brummten leicht brüskiert, doch das störte den einfachen Ork nicht.

      »Gibt es denn irgendwann auch mal ein Zuchtprogramm für normale Orks?«, wollte Zugrakk dann wissen.

      Grimzhag fasste sich stöhnend an den Kopf. »Es gibt genug normale Orks! Mehr als genug! Uns fehlen Grauaugen und Geistesbegabte! Orks und Snags gibt es doch wie Grashalme in den Steppen.«

      »Also ich bin kein Snag, ja?«, murrte Zugrakk eingeschnappt.

      »Äh, ich würde Euch nun gerne das Haupthaus zeigen, Mächtiger«, drängte der das Zuchtprogramm leitende Orkdenker, »es hat sich seit Eurem letzten Besuch einiges verändert. Die Arbeiter sind sehr fleißig gewesen.«

      »Ja, natürlich!«, gab Grimzhag zurück. Er warf Zugrakk einen grimmigen Blick zu, der ihm klarmachte, dass es besser war, das Maul zu halten.

      Die Cramogg strömten derweil wieder in das große Gebäude hinein, um sich auf die anstehende Massenpaarung vorzubereiten.

      Nicht nur Grimzhag, sondern auch seine Begleiter, waren begeistert, als sie in die gewaltige, von mächtigen Rundsäulen getragene Eingangshalle des Haupthauses kamen. Wenn der Tempelkomplex eines Tages fertig wäre, so würde er ein spirituelles Zentrum der neuen Orkherrlichkeit sein, sinnierte der König.

      Lediglich Zugrakk, als gewöhnliche Durchschnittsgrünhaut, war von all den hochwohlgeborenen, in jeder Hinsicht überlegenen Orks, die ihn hier umgaben, nicht sonderlich begeistert. Der Krieger grantelte für den Rest des Tages vor sich hin und ignorierte seinen überheblichen Freund Grimzhag, der wie ein Menschlingskaiser kluge Reden hielt, herumstolzierte und allerlei komisches Denkerzeug schwafelte.

      Als die Paarungszeit kam, gingen schließlich Hunderte von Grauaugenorks im Tempel der Zucht ihrer Zeugungspflicht nach. Ganz, wie es ihr König befohlen hatte. Und die Begattung der ausgewählten Cramogg wurde ein gewaltiger Erfolg, wie die Orkdenker ihrem Herrn in Karokum bald voller Stolz verkündeten. Grimzhag war hochzufrieden mit der großen Anzahl trächtiger Orkweibchen, die in naher Zukunft ganze Scharen starker Grauaugenkrieger oder edelblütiger Cramogg auf die Welt bringen würden. Die gezielte Zucht und Vermehrung der höchsten Orkrasse, die über Jahrhunderte vernachlässigt worden war, zeigte bereits die ersten Früchte im langsamen Erstarken einer neuen Adelskaste.

      Außerdem gingen die gewaltigen Bauvorhaben überall im Reich des jungen Brüllers mit immer größerer Geschwindigkeit voran. Sieben kleinere Städte waren neben Karokum bereits in verschiedenen Gebieten der Steppe gegründet worden. СКАЧАТЬ