Die Antariksa-Saga IV - Blinder Hass. Alexander Merow
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Название: Die Antariksa-Saga IV - Blinder Hass

Автор: Alexander Merow

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isbn: 9783961451982

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       Der Auftrag

      Zwei Dienstmägde huschten schnellen Schrittes aus dem Jagdzimmer des Fürsten, nachdem sie dessen Sohn mit ein paar nicht sehr freundlichen Gesten fortgescheucht hatte. Irmynar stiefelte mit verkniffener Miene an den beiden Frauen vorbei, um sich dann seinem Vater zuzuwenden.

      Der gutmütige Adelige fummelte indes mit fragendem Blick an einem Goldknopf seines Gewandes herum und brummte: »Was kann ich für dich tun, mein Junge?«

      Irmynar presste die Lippen zu einem schmalen, blutleeren Strich zusammen, seine Augen blitzen zornig auf, während er sich bemühte, einen Wutanfall zu unterdrücken.

      »Was ist denn?«, fragte Fürst Loghar.

      Dieser … dieser Berbianer! Dieser widerwärtige, ungoldene Parasit! Was hat der überhaupt bei uns zu suchen? Man könnte langsam den Eindruck bekommen, dass er schon bei uns im Haus wohnt!«, schnaubte Irmynar.

      »Ganz ruhig, mein Sohn«, antwortete der Fürst und ließ ein verlegenes Räuspern folgen.

      Es war ein seltsames Bild: Auf der einen Seite der hochgewachsene, blonde Jüngling, welcher ganz dem Idealbild eines leevländischen Ritters entsprach, und auf der anderen Fürst Loghar. Letzterer wirkte wie die Gutmütigkeit in Person, was durch seinen kleinen Kugelbach, die rosaroten Pausbacken und das kurze Kinn noch unterstrichen wurde. Außerdem überragte ihn Irmynar um mehr als einen Kopf. Er kam eher nach seiner Mutter, der seligen Fürstin Janina, die schon kurz nach seiner Geburt am Sumpffieber gestorben war.

      »Warum leihst du dir eine so hohe Summe von diesem Betrüger? Das kann ich einfach nicht begreifen, Vater!«, schimpfte Irmynar.

      »Ungoldener Parasit, betrügerischer Berbianer und so weiter. Du bist voller Vorurteile gegenüber Zaydan Shargut. Was hat dir dieser Mann denn bloß getan, dass du ihn so hasst? Verachtest du ihn, nur weil er kein Leevländer ist? Das ist doch absolut lächerlich«, meinte Loghar.

      »Er ist nicht ehrlich, Vater. Diese Berbianer sind doch …«, wetterte der Fürstensohn.

      Sein Vater lächelte milde. »Ja, sie sind alle Betrüger. Und natürlich sind sie auch nicht so viel wert wie wir edlen Leevländer, nicht wahr?«

      »Dieser glupschäugige Wucherer ist schlichtweg nicht vertrauenswürdig! Das fühle ich einfach! Er umgarnt dich, schmeichelt dir und kriecht unter deine Haut wie ein Aderwurm. Ständig schleicht er durch unsere Residenz, weil er es auf unser Vermögen abgesehen hat oder sonst irgendetwas ausheckt.«

      »Ich habe mir noch etwas Geld für das eine oder andere Bauvorhaben geliehen, mein Sohn. Zaydan hat nun einmal Geld, also leihe ich mir ein wenig. So einfach ist das. Wir haben einen Vertrag geschlossen, alles geht mit rechten Dingen zu. Was ist daran verwerflich?«

      »Der ehrenwerte Herr Shargut nimmt 50 Prozent Zinsen! 50 Prozent!«, ereiferte sich Irmynar.

      Allmählich nahm die Gutmütigkeit des Fürsten ab. Umso lauter sein Sohn wurde, umso ungehaltener wurde nun auch Loghar. »Ich habe diesen Zinssatz akzeptiert und bin froh, dass mich Herr Shargut unterstützt.«

      »Unterstützt?«, fauchte Irymnar mit zynischem Unterton. Mürrisch verschränkte er die Arme vor der Brust, verzog den Mund und neigte den Kopf leicht zur Seite.

      »Du wirst mir nicht vorschreiben, bei wem ich mir Geld leihe, Irmynar. Mach dir keine Sorgen, du wirst schon noch genug erben, wenn ich eines Tages ins Goldene Taira eingehe«, knurrte der Fürst.

      »Darum geht es mir nicht«, gab sein Sohn zurück.

      »Ich wünsche jedenfalls keine weiteren Diskussionen mehr über dieses Thema. Und jetzt darfst du gehen, mein Junge.«

      »Sehr wohl!«, erwiderte Irmynar. Er verneigte sich theatralisch, ganz wie einer der Hausdiener, und machte dann auf dem Absatz kehrt.

      »Zaydan Shargut hat die halbe Welt bereist und spricht mehrere Sprachen. Zudem hat er viele schreckliche Dinge gesehen und furchtbar gelitten, dort hinten im fernen Manchin. Aber dennoch ist er ein lebensfroher Mann geblieben. Etwas mehr Respekt vor anderen Menschen und etwas weniger dumme Ignoranz würden dir gut tun, mein Lieber«, rief Loghar seinem Sohn noch nach.

      »Haben wir nicht gehabt immer gutes Verhältnis, König der Orks?«, fragte der Häuptling der Tokmar in gebrochenem Steppenorkisch.

      Grimzhag sah von seinem Thronpodest aus auf den bärtigen Menschenkrieger herab. Er brummte nachdenklich, während ihn der Gast erwartungsvoll musterte.

      »Ja, das haben wir. Im Manchinkrieg haben Orks und Tokmar zusammen gekämpft. Viele Menschlingsstämme aus den Steppen haben uns geholfen. Ihr wisst, Häuptling Amrath, dass ich Eurem Stamm gut gesonnen bin«, sagte der junge Brüller.

      »Das wissen wir Tokmar«, gab der Nomadenführer mit unzufriedenem Unterton zurück.

      »Was kann ich denn für Euch tun, Amrath?«, hakte Grimzhag nach.

      Der Mensch breitete die Arme aus und sprach: »Nordmanchin gehört jetzt den Orks, wir Menschen aus Steppe dürfen nicht wohnen dort. Nur Orks dürfen wohnen in diese Land, wo alles wachsen in Boden.«

      »So war die Abmachung, Menschling«, fügte der Mazauk sogleich hinzu.

      »Stamm der Tokmar lebt weiterhin in Steppe, genau wie andere Stämme von Menschen auch.«

      »Wir hatten von Anfang an einen Pakt«, erklärte Grimzhag leicht verärgert. »Die Orks bekommen Manchin bis zum Jadefluss und ihre menschlichen Verbündeten dürfen plündern so viel sie wollen.«

      »Ja, ich weiß!«, meinte Amrath. Der breitschultrige Steppenreiter, um dessen Hals mehrere Gnoggzahnketten hingen, schaute Grimzhag mit verbissener Miene an.

      »Ist das jetzt nicht mehr gut genug?«, wollte der Orkkönig wissen.

      »Die Tokmar wollen auch haben gute Land, wo ist warm und schön«, erwiderte der Mensch, um dann nach orkischer Art bekräftigend aufzustampfen.

      »Nordmanchin gehört allein den Orks, so war unsere Abmachung, Amrath«, betonte Grimzhag. Er stand von seinem Thron auf und donnerte den Fuß dreimal hintereinander auf den Boden.

      Amrath hob die Hand, er lächelte. Offenbar wollte er Grimzhag nicht zu sehr bedrängen oder gar erzürnen. »Nein, schon gut. Wir wollen nicht Land in Manchin. Wir wollen Land in Hangko.«

      »In Hangko?«, rief Grimzhag überrascht.

      »Ja, Menschenstämme haben Versammlung gemacht. Viele Häuptlinge waren da. Wir stellen eigene Armee aus Reitern der Steppe auf, dann wir greifen an das Reich Hangko und nehmen dort das Land, König der Orks.«

      Soork, der sich das Gespräch die ganze Zeit über schweigend angehört hatte, stellte sich neben Grimzhag und hob seinen Schamanenstab in die Höhe.

      »Die Steppenstämme der Menschlinge bereiten also einen Feldzug gegen das Königreich von Hangko vor? Ist das richtig?«

      »Richtig, Orkdenker!«, antwortete Amrath.

      »Und wer soll das Heer der Menschlinge anführen?«, wollte Grimzhag wissen. »Häuptling Igural vom Stamm СКАЧАТЬ