Die Antariksa-Saga IV - Blinder Hass. Alexander Merow
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Название: Die Antariksa-Saga IV - Blinder Hass

Автор: Alexander Merow

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isbn: 9783961451982

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СКАЧАТЬ werde mir alles noch einmal in Ruhe durchlesen und mir dazu ebenfalls Gedanken machen«, gelobte der Orkkönig dankbar.

      »Wir werden uns indes mit den anderen Cramogg weiter beraten, uns fallen sicherlich noch ein paar gute Sachen ein«, meinte Ongrakku.

      »Davon bin ich überzeugt«, antwortete Grimzhag mit einem breiten Orklächeln. Er war stolz auf seine Tochter. Sie war nicht nur äußerst schön, sondern auch äußerst klug. Solche Cramogg brauchte das Orkvolk. In ihnen würde einst ein neuer Grünhautadel heranwachsen, sinnierte Grimzhag, während er Ongrakku liebevoll ansah.

      Die Provinz Ostmark sei bloß ein trostloser und verregneter Landstrich. So sagten es die Leevländer, die aus den weiter westlich gelegenen Regionen in das Grenzland am Fuße des Felssäulengebirges kamen, um meist nur ungern länger zu bleiben. Und da sich die Regenwolken rund um die Gipfel des riesenhaften Gebirges, welches den Kontinent Aurania und die Dunklen Lande wie ein Titanenwall aus grauem Gestein trennte, stets aufs neue versammelten, entsprach dies auch der Wahrheit. Es regnete in der Tat sehr häufig in Leevlands östlichster und zugleich ärmster Provinz.

      Fürst Loghar von Richthofen, sein Sohn Irmynar und dessen hübsche Geliebte Thelinda von Karnt, mochten ihre Heimat allerdings trotzdem. Die Vorfahren des Kurfürsten waren schon vor langer Zeit in die Ostmark gekommen, hatten zahllose Sümpfe trockengelegt und die ersten Städte und Dörfer errichtet. Die weiter westlich lebenden Leevländer betrachteten die Ostmärker zwar als etwas zurückgebliebene und hinterwäldlerische Zeitgenossen, doch störte das diese nicht. Im Gegenzug hielten die eigensinnigen Bewohner der Ostprovinz ihre westlichen Landsleute nämlich für hochnäsig und verweichlicht.

      Als Angehörige des leevländischen Adels standen Fürst Loghar und sein Sohn allerdings über den kleinlichen Frotzeleien der einfachen Reichsbürger – zumindest versuchten sie es. Von ihren Standesgenossen aus dem Westen des Imperiums wurden aber auch sie ein wenig herablassend beäugt. Die Ostmark war eben nur eine Randprovinz und nicht etwa die Kaisermark, in deren Zentrum sich die Reichshauptstadt Asenburg befand.

      Vor allem Fürst Loghar war demnach bestrebt, stets einen besonders guten Eindruck zu hinterlassen. Inzwischen war seine Residenz fertiggestellt worden und durchaus in der Lage, adeligen Gästen aus den anderen Teilen des Imperiums zu imponieren. Nicht zuletzt die Kredite Zaydan Sharguts hatten Loghar über einige Durststrecken hinweggeholfen, so dass das fürstliche Anwesen am Ende doch zu einem eindrucksvollen Prunkbau geworden war.

      Irmynar, des Fürsten einziger Sohn und Nachfolger, hatte dagegen andere Dinge im Kopf. Die Liebe zu Thelinda, einer anmutigen, hochgewachsenen Schönheit mit blondem Haar und milchweißer Haut, war noch frisch und feurig. Das junge Pärchen verbrachte viel Zeit mit gemeinsamen Ausritten in die Wälder, welche Richtenhof umgaben, oder genoss die Tage in der gewaltigen Gartenanlage der fürstlichen Residenz.

      Eines Tages, so erklärte es Loghar seinem Sohn in regelmäßigen Abständen, würde er die Ostmark als Stellvertreter des Kaisers verwalten müssen. Doch davon wollte Irmynar wenig wissen. Die wundervollen Stunden mit seiner geliebten Thelinda, aufregende Jagden in den Wäldern oder auch ein kleines Trinkgelage mit guten Freunden gefielen dem jungen Adelsspross wesentlich besser als die langweilige und immer gleich anmutende Reichspolitik.

      Außerdem war Fürst Loghar keinesfalls alt und gebrechlich, was bedeutete, dass Irmynar noch viele Jahre blieben, in denen er sich guten Gewissens von allzu viel Verantwortung fernhalten konnte.

      Das bedeutendste Ereignis der nahen Zukunft sollte ihre Hochzeit sein; darin waren sich Irmynar und Thelinda einig. Dem jungen Pärchen schwebte ein berauschendes Fest vor, das über die Provinzgrenzen hinaus Bekanntheit erlangen würde. Fürst Loghar hatte bereits angekündigt, alles zu finanzieren. Die Heirat seines Sohnes sollte dem imperialen Adel ein Leben lang in Erinnerung bleiben, meinte der erste Mann der Ostmark.

      »Die anderen können über uns sagen, was sie wollen, aber feiern können wir Ostmärker wie sonst niemand«, sagte Loghar manchmal zu Irmynar und seiner zukünftigen Schwiegertochter, wobei er stets ein gutmütiges Lächeln nachschob.

      Chaacha, Zaydans neue Frau, schenkte ihrem wesentlich älteren Gatten ein weiteres Glas Wein ein. Der bärtige Bankier aus Berbia nickte ihr zu, nahm einen Schluck und wandte sich dann seinen jüngeren Brüdern zu.

      »Dich schicke ich nach Blankenburg, Schmekel. Du wirst dort eine Zweigstelle der Shargut Bank aufmachen. Ich habe bereits alles mit dem dortigen Fürsten abgeklärt«, erläuterte er.

      Die bewundernden Blicke der Brüder und seiner frisch aus Hach-Hephrai nach Aurania gekommenen Frau genießend, wartete Zaydan auf eine Reaktion Schmekels. Dieser lächelte dankbar und nickte.

      »Bevor du fragst, mein Lieber, das Grundkapital stelle ich dir natürlich zu Verfügung. Du musst nur Kredite vergeben, ein Kinderspiel«, fügte der in die Jahre gekommene Geldverleiher hinzu.

      Schmekel nickte erneut, während Zaydan den Blick bereits auf die übrigen Brüder gerichtet hatte. Diese sahen ihn erwartungsvoll an. Ihr ältester Bruder, der sich von einem erfolgreichen Kaufmann in einen noch erfolgreicheren Geldverleiher verwandelt hatte, würde sie heute in verschiedene Städte des leevländischen Imperiums schicken. Nicht nur Schmekel war von einer grenzenlosen Euphorie ergriffen. Bald würde jeder der Shargut Brüder seine eigene Geldwechselstube besitzen.

      »Zenech, du gehst nach Cranium, Atztak geht nach Prehl, Echach geht nach Magnalan.«

      »Ich soll nach Magnalan?«, wunderte sich Letzterer.

      Zaydan hob den Zeigefinger. »Ja, das Shargut Bankhaus wird sich auf Dauer über die Grenzen Leevlands hinaus über ganz Aurania ausbreiten. Ich baue ein Netzwerk auf, wie es die Welt noch nicht gesehen hat. Genau deshalb schicke ich dich in die magnalanische Hauptstadt, damit du dort eine Zweigstelle aufmachst, Echach.«

      »Unglaublich!«, stieß Schmekel ehrfürchtig aus.

      »Wir Sharguts erobern diesen Kontinent mit Geld und Gold, habt ihr das verstanden?«, rief Zaydan.

      »Du bist ein Genie!«, merkte der Jüngste der Brüder an.

      »Ihr seid meine Offiziere. Und die vielen Berbianer, die wir als Helfer aus unserer Heimat nach Aurania holen werden, machen wir zu unseren Soldaten. Leevland und irgendwann ganz Aurania wird eines Tages in berbischer Hand sein, dann nehmen wir uns den Reichtum dieser gutmütigen Holzköpfe.«

      »He, he!«, amüsierte sich Echach.

      »Was ist daran lustig?«, maßregelte Zaydan seinen jüngeren Bruder und sah ihn für einen kurzen Moment finster an. »Ich meine das todernst. Das Shargut Bankhaus wird die größte Macht im berbischen Volk werden. Und das berbische Volk wird unter Führung der Shargut Sippe eines Tages die größte Macht der Welt werden.«

      »Bei allen Goldhaufen, das nenne ich einen Plan!«, murmelte Zenech.

      »Ich werde es wohl nicht mehr erleben, aber irgendwann wird es so weit sein, dass wir über das größte Reich der Welt regieren werden. Ein Imperium des Geldes. Aber dafür braucht man Eroberer wie mich. Meister der List, die mit Schuldschein und Zins kämpfen können.«

      Zaydans jüngere Brüder sahen sich fragend an. Dann herrschte für eine Weile andächtige Ruhe, bis Weng, der manchinische Gehilfe des Bankiers, bemerkte: »Dann willst du jetzt der Grimzhag des Geldes werden, oder wie?«

      Zaydan ließ ein leises Knurren ertönen. »Grimzhag?«

      Chaacha streichelte ihrem Mann sanft über den Rücken, doch dieser schüttelte ihre Hand ab. Daraufhin ging er СКАЧАТЬ