Sedieren ohne Medikamente. Elvira Lang
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sedieren ohne Medikamente - Elvira Lang страница 8

Название: Sedieren ohne Medikamente

Автор: Elvira Lang

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: Hypnose und Hypnotherapie

isbn: 9783849783822

isbn:

СКАЧАТЬ Jetzt schweben Sie weiter in diesen zauberhaften Augenblick, in dem alles in bestem Einklang ist. Genießen Sie diesen Augenblick, und nehmen Sie auf, was Sie um sich herum sehen und hören, hüllen Sie sich ein in die Gefühle des Erfolgs und der Freude.

      Manche Leute bemerken, dass die Szene von einer bestimmten Farbe durchdrungen ist. Wenn das auch für Sie der Fall ist, können Sie diese Farbe zu »Ihrer« Farbe machen. Später, wann auch immer Sie im täglichen Leben oder bei der Arbeit diesen wunderbaren Zustand der Zuversicht, der Selbstsicherheit und des inneren Friedens wiedergewinnen möchten, brauchen Sie einfach nur an diese Farbe zu denken. Sie können ein Objekt in »Ihrer« Farbe bereithalten (vielleicht einen Kuli oder Socken oder was auch immer in dieser Farbe), um sich daran zu erinnern, wie Sie diesen Zustand der Zuversicht wiedergewinnen können; allein das Denken an die Farbe genügt schon als Signal. Oder vielleicht liegen besondere Klänge oder ein bestimmtes Lied in der Luft, das Sie an diesen Moment erinnert, und die Erinnerung an diese Klänge oder das Lied kann Sie sofort wieder in diesen Zustand der Stärke zurückversetzen, wenn Sie es wollen oder brauchen.

      Alternativ können Sie Ihren Daumen und Zeigefinger jetzt zusammenbringen oder Ihre Zehen krümmen, solange Sie noch in dieses Erlebnis vertieft sind, und später können Sie dann das Berühren von Daumen und Zeigefinger oder das Krümmen Ihrer Zehen als Signal dafür benutzen, sich in diesen Zustand der Erfüllung, Zuversicht und des inneren Friedens, die Sie gerade empfinden, wieder hineinzuversetzen. Sie können eine oder mehrere dieser Techniken benutzen, wann auch immer Sie die Lust oder Notwendigkeit verspüren, diesen Zustand der Zuversicht wieder zu erreichen, selbst unter den schwierigsten Umständen.

      Eine Sache noch. Ihr Unbewusstes hat einen Prozess vollzogen, in dem es sich erlaubt hat, die Information, die Sie brauchen, in einem Format zu organisieren, das Ihr Bewusstsein jederzeit leicht benutzen kann. Obwohl Sie sich nicht vollkommen bewusst sein mögen, was genau Ihr Bewusstsein verarbeitet hat, bringen Sie diese Information mit, wenn Sie nun wieder langsam zurück in das Hier und Jetzt einschweben.

      Wenn Sie bereit sind, wieder zu Ihrem natürlichen Zustand des Bewusstseins zurückzukehren, zählen Sie bitte von drei bis eins zurück: Bei drei bereiten Sie sich vor, bei zwei blicken Sie mit geschlossenen Augen nach oben, und bei eins öffnen Sie Ihre Augen, atmen tief ein, lassen den Atem ausströmen und fühlen sich ganz wach, erfrischt und sind stolz darauf zu wissen, wie Sie sich selbst und anderen helfen können.

      In den nächsten Kapiteln werden Sie neue Fähigkeiten lernen und diejenigen erweitern, über die Sie schon verfügen. Sie können hohe Erfolgserwartungen haben – alle Methoden, die in diesem Buch vorgestellt werden, sind ausgiebig in der Praxis getestet worden, um sicherzustellen, dass sie die gewünschten Resultate zeigen. Wenn Sie Ihren Patienten mit diesem Wissen gegenübertreten, wird Ihnen das helfen, ein Klima der Zuversicht zu schaffen, welches den Erfolg fördert. Die Patienten werden Ihre Zuversicht spüren und diese dann auch selbst entwickeln. In diesem Buch geht es darum, Patienten durch das eigene Beispiel anzuleiten und ihnen zu helfen, sich selbst zu helfen.

       Es hilft niemandem zu wissen, was man machen muss, wenn man sich nicht traut, es zu tun.

       Positive Erwartungen werden zu selbsterfüllenden Prophezeiungen.

       Selbstvertrauen ist ansteckend. Wenn Sie mit Selbstvertrauen handeln, kann dies das Selbstvertrauen anderer Menschen stärken.

       Es ist wichtig, Selbstvertrauen und Zuversicht des Patienten zu unterstützen, indem Sie beides selbst demonstrieren. Das geschieht durch Ihre Körperhaltung, Ihr Auftreten, den Tonfall Ihrer Stimme und natürlich auch durch das, was Sie sagen.

       Dieses Buch möchte nicht den Eindruck vermitteln, dass alle Patienten, bei denen diese Techniken angewandt werden, in einen tiefen Trancezustand kommen und keinerlei Schmerz oder Angst fühlen. Es ist allerdings bewiesen, dass es Patienten mit diesen Hypnosetechniken letztendlich besser geht als ohne sie.

       Sobald Sie sich die Fähigkeiten angeeignet haben und die klinisch-wissenschaftlichen Grundlagen verstehen, auf die sich dieses Buch stützt, werden Sie die Hypnosetechniken mit Erfolg, Selbstvertrauen und Überzeugung anwenden können.

      Das nächste Mal, wenn Sie beispielsweise einen Artikel in einem Laden umtauschen wollen, die Hilfe eines Verkäufers in Anspruch nehmen, den Behandlungsraum betreten, um einem Patienten Blut abzunehmen, oder sonst etwas tun, was Sie normalerweise mit anderen Menschen machen: Gehen Sie die Sache bewusst mit Selbstvertrauen an. Experimentieren Sie mit den Techniken aus Skript 1-1, »Selbstvertrauen erfahren«: Atmen Sie Stärke ein, und atmen Sie Spannung aus. Gehen Sie in »Ihre Farbe«, stellen Sie sich vor, dass Sie »Ihren Klang« oder »Ihr Lied« hören, legen Sie Ihren Daumen und Zeigefinger aufeinander, oder krümmen Sie Ihre Zehen, damit sich Ihr Körper daran erinnert, wie es ist, wenn Sie Selbstvertrauen spüren und erfolgreich sind. Finden Sie heraus, welche dieser Methoden – einzeln oder in Kombination – für Sie am besten wirkt. Beobachten Sie Ihre eigenen Reaktionen und die der Person, mit der Sie gerade zu tun haben. Erkennen Sie bei dieser eine größere Bereitschaft, Ihren Vorschlägen zu folgen? Erledigen Sie Ihre Aufgaben mit mehr Leichtigkeit und Effizienz?

      2 Die Balance zwischen Nähe und Distanz finden

      Das erst vor Kurzem eingestellte neue Mitglied des Behandlungsteams unseres Krankenhauses machte einen selbstsicheren und sympathischen Eindruck, bis es Zeit für die Teamsitzung war. Für diesen täglichen Termin versammelten sich die etwa zehn Teammitglieder vor einer Wandtafel, auf der die Namen der an diesem Tag behandelten Patienten aufgelistet waren. Als die Mitglieder unseres Teams zusammenkamen, um die Fälle des Tages zu besprechen, schien das neue Teammitglied C. angespannt zu sein und trat ständig einen Schritt zurück, weg von der Gruppe.

      In den nächsten Wochen fiel mir auf, dass C. klar definierte Grenzen hatte. Kam ihm jemand näher als etwa 1,20 m verspannte sich C. sichtlich. Kam ihm jemand näher als etwa 1 m, trat C. zurück, selbst wenn er sich dazu in eine unsichere Position manövrierte. Einmal wich C. rückwärts in eine schmale Nische zwischen dem Computer und einer Wand aus und versuchte von diesem beengten, für ihn aber angenehmeren Ort aus das Gespräch fortzusetzen.

      Dieses ausweichende Verhalten wiederholte sich regelmäßig. C. war sich offensichtlich seines Verhaltens gar nicht bewusst, und das Team schien ihm keinen zusätzlichen Raum geben zu wollen. Traf C. einen Patienten oder anderen Mitarbeiter allein, konnte man das gleiche Verhalten beobachten. Es kam vor, dass, wenn C. einen Schritt zurücktrat, sein Gesprächspartner einen Schritt nach vorne ging. C. trat dann noch einen Schritt zurück. Sein Gegenüber machte daraufhin noch einen Schritt auf ihn zu, bis C. quasi nicht mehr entkommen konnte. Leider erschwerte dieses starke Bedürfnis von C. nach Abstand die Kommunikation mit ihm sehr und ließ sie manchmal vollkommen entgleisen, besonders dann, wenn der Gesprächspartner seinem Bedürfnis nicht nachkam oder nachkommen konnte.

      Immer, wenn ich C. begegnete, war mir sehr daran gelegen, die besonderen räumlichen Bedürfnisse von C. zu respektieren, und blieb immer wenigstens 1,20 m von ihm entfernt. Durch diese Anpassung an seine Bedürfnisse musste ich meinen bevorzugten persönlichen Abstand etwas vergrößern. Nachdem wir ein paar Jahre im Team zusammengearbeitet und gegenseitiges Vertrauen und Akzeptanz entwickelt hatten, konnte ich mit C. in ungefähr 1 m Abstand ein gutes Gespräch führen, ohne dass er rückwärts auswich oder eine Anspannung bemerkbar war. Allerdings sorgte ich immer dafür, СКАЧАТЬ