Название: Nachhaltigkeit, CO2-Neutralität und andere bilanzielle Fehler
Автор: Marc Lindner
Издательство: Bookwire
Жанр: Математика
isbn: 9783748558897
isbn:
Der Nutzen aus der Entscheidung der Anderen ist ein externer Nutzen und nicht von seiner Entscheidung abhängig.
Daraus folgt mit den Werten, wenn der Autobesitzer sich für den Katalysator entscheidet:
Gewinn = - 500 €
+ 0 €
+ Nutzen aus der Entscheidung der Anderen
Und wenn der Autobesitzer sich gegen den Katalysator entscheidet:
Gewinn = - 0 €
+ 0 €
+ Nutzen aus der Entscheidung der Anderen
Somit kann der Autobesitzer sich zwischen einem Gewinn von 0 € oder von - 500 € entscheiden. Der Autobesitzer wird sich somit für einen Gewinn von 0 € und gegen den Katalysator entscheiden. Da jeder Autobesitzer vor der gleichen Entscheidung steht, werden alle sich gegen einen Katalysator entscheiden, woraus ein Mehrnutzen von 0 € für alle Menschen resultiert.
Versuchen wir nun die externen Kosten/Nutzen zu internalisieren und führen eine Verpflichtung für Katalysatoren ein, beziehungsweise eine Strafzahlung in Höhe von 700 €, wenn ein Autobesitzer sich gegen einen Katalysator entscheidet.
Die Gewinnfunktion des Autobesitzers wird nun um die Strafgebühr erweitert:
Gewinn = - Kosten des Katalysators
- Strafgebühr, wenn er keinen Katalysator einbaut
+ Nutzen, wenn er einen Katalysator einbaut
+ Nutzen aus der Entscheidung der Anderen
Daraus folgt mit den Werten, wenn der Autobesitzer sich für den Katalysator entscheidet:
Gewinn = - 500 €
- 0 €
+ 0 €
+ Nutzen aus der Entscheidung der Anderen
Und wenn der Autobesitzer sich gegen den Katalysator entscheidet:
Gewinn = - 0 €
- 700 €
+ 0 €
+ Nutzen aus der Entscheidung der Anderen
Somit kann der Autobesitzer sich zwischen einem Gewinn von -500 € oder von -700 € entscheiden. Der Autobesitzer wird sich folglich für einen Gewinn von -500 € und für den Katalysator entscheiden. Da wiederum jeder Autobesitzer vor der gleichen Entscheidung steht, werden alle sich für einen Katalysator entscheiden, woraus ein Mehrnutzen von 1 000 € für alle Menschen resultiert.
Für jeden Autobesitzer entstehen somit Kosten aus seiner Entscheidung von 500 € und ein Nutzen von 1 000 € aus der Entscheidung aller Autofahrer, womit er letztendlich einen Gewinn von 500 € erzielt und folglich besser gestellt ist, als wenn keine Strafgebühr eingeführt worden wäre. Der Nutzen jedes Menschen, der kein Autobesitzer ist, beträgt nun 1 000 € anstelle von 0 €, womit auch diese Personen durch die Strafgebühr einen Mehrgewinn erzielen.
Werden externe Effekte nicht beachtet, dann reduziert das den Nutzen der Gesellschaft.
Außerdem gilt:
Strafmaßnahmen können helfen, externe Kosten zu internalisieren und jeden Menschen besser zu stellen, ohne irgendjemanden zu benachteiligen.
Für unterschiedliche Arten von externen Kosten/Nutzen gibt es andere Maßnahmen, so dass eine gesellschaftlich optimale Lösung erreicht werden kann.
Ein anderes Beispiel dafür wären Straßen. Keine wirtschaftlich denkende Person würde auf die Idee kommen öffentliche Straße in dem Maße zu bauen, wie wir sie haben. Deshalb braucht es eine Institution, den Staat, der den externen Nutzen der Bevölkerung und der Unternehmen berücksichtigt und mit öffentlichen Mitteln versucht, den gesellschaftlichen Nutzen zu maximieren.
Es gibt unzählige Beispiele von Gütern, die unterschiedlich genutzt werden können, und bei denen externe Effekte auftreten, die von einzelnen Parteien nicht berücksichtigt werden. So können beispielsweise folgende Verhältnisse von Abhängigkeiten entstehen.
Wasserverschmutzung ↔ Fischfang
↔ Schwimmen
↔ Trinkwasser
↔ Gestank
oder
Förderung Erdgas ↔ radioaktiver Schlamm
↔ Klimaerwärmung
↔ entgangener Nutzen zukünftiger Generationen
Deshalb ist es wichtig darüber nachzudenken, wo externe Kosten auftreten und wie sie internalisiert werden können.
Dabei ist das größte Problem, dass diese externen Kosten schwer erfassbar sind und nur sehr eingeschränkt quantifiziert werden können. Wie viel kosten 3 Tage eines Menschenlebens? Wie viel kostet ein Jahr ohne Krebs?
Eine weitere Schwierigkeit stellt es dar, diese externen Effekte zu internalisieren.
Steuerelemente, die dies ermöglichen, sind zum Beispiel Steuern, Subventionen, Gebote, Verbote, Mindestanforderung und anderes mehr. Hierbei ist aber darauf zu achten, dass diese richtig eingesetzt werden, da ansonsten weitere negative Effekte auftreten können.
3.3. Synergieeffekte
Synergieeffekte dürften den Meisten aus der Natur bekannt sein, die auftreten wenn zwei Arten – ob Tier oder Pflanze – eng verbunden zusammenleben und dabei beide daraus einen Nutzen ziehen.
Eine solche Lebensweise von zwei oder mehr Arten wird als Symbiose bezeichnet, in der jede Partei ebenso gibt, wie auch nimmt.
Dabei ist der Nutzen, der aus der Symbiose resultiert, höher als die Summe der Nutzen, den die einzelnen Parteien ohne das Zusammenleben hätten.
Nutzen der Symbiose > ∑ Nutzen der getrennt lebenden Parteien9
Der positive Synergieeffekt bezeichnet dabei den Mehrgewinn der Beziehung und somit:
Synergieeffekt = Nutzen der Symbiose – ∑ Nutzen der getrennt lebenden Parteien
Diese Synergien können aber auch bei Nutzung unterschiedlicher Technologien auftreten. Genauso beim Arbeiten und Leben im Kollektiv oder bei getroffenen Maßnahmen, die sich gegenseitig verstärken. Ein Beispiel aus der Tierwelt ist bei Haien und Putzerfischen zu finden. Die Putzerfische reinigen die Haut der Haie und erhalten im Gegenzug Schutz vor Fressfeinden. Diese Symbiose ist für beide von Vorteil.
Allgemein treten Synergien auf, wenn sich unterschiedliche Fähigkeiten derart vereinen, dass sich die Vorteile verstärken und/oder die Nachteile abschwächen.
3.4. СКАЧАТЬ