Die göttliche Komödie. Dante Alighieri
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Читать онлайн книгу Die göttliche Komödie - Dante Alighieri страница 8

Название: Die göttliche Komödie

Автор: Dante Alighieri

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783748564898

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СКАЧАТЬ zu erforschen.

      In Wahrheit fand ich mich am jähen Absturz

      Des tränenreichen Tal's der Unterwelt,

      Aus dem unnennbar'n Schmerzes Wehruf aufstieg.

      So qualmerfüllt, so dunkel und so tief war's,

      Daß ich, wie sehr ich auch das Auge schärfte,

      In seinem Grunde nichts erkennen konnte.

      Laß denn zur blinden Welt uns niedersteigen!

      Begann der Meister mit verstörtem Antlitz,

      Voraufgehn will ich, und sei du der zweite

      Und weil ich seine Blässe wahrgenommen,

      Sagt' ich: Wie soll ich folgen, wenn Du zagest,

      Der meinem Zweifel sonst Beruh'gung bringt?

      Er aber sprach: Die Seelenpein der Geister

      In diesem Kerker malt auf meine Wangen

      Des Mitleid's Farbe, welche du für Furcht hältst.

      Auf denn! Zur Eile treibt des Weges Länge

      So schritt er vor, so ließ er mich betreten

      Der Kreise ersten, die du Abgrund gürten.

      Hier war, so viel als meinem Ohr vernehmlich,

      Kein Weheklagen, sondern nur ein Seufzen,

      Das jene ew'ge Luft erbeben machte:

      Gram ohne Qualen war des Seufzens Ursach,

      Der auf den Scharen all, die viel und zahlreich,

      Von Kindern, Frau'n und Männern, ewig lastet.

      Mein Meister sprach: Du unterläßt zu fragen,

      Was es für Geister sind, die du hier siehest;

      Doch sollst Du, eh wir weiter gehn, vernehmen,

      Daß sie nicht sündigten. Und wenn Verdienste

      Sie hatten, g'nügt es nicht, weil ohne Taufe

      Sie starben, welche deines Glaubens Teil ist.

      Und lebten sie noch vor dem Christentume,

      So beteten zu Gott sie falscher Weise;

      Und diesen bin ich selber beizuzählen.

      Ob solchen Mangels, nicht ob andren Fehles,

      Sind wir verloren, und nur dadurch leidend,

      Daß, ohne Hoffnung, wir in Sehnsucht leben.

      Als ich's vernommen, faßte tiefer Schmerz mich

      Denn ich begriff, wie Seelen höchsten Wertes

      In dieses Vorhofs Mittelzustand schwebten.

      Sag' an, mein Meister, sage mein Gebieter,

      Begann ich, um Bestätigung zu finden

      Des Glaubens, welcher jeden Wahn vernichtet:

      Ward einer je von hier befreit und selig

      Durch fremdes, oder eigenes Verdienst?

      Und er, verstehend die verhüllte Rede,

      Entgegnete: Noch neu in diesem Zustand

      War ich, als ein Gewaltiger daher kam,

      Um dessen Haupt sich Siegeszeichen wanden.

      Er raubte uns des ersten Vaters Schatten

      Und Abel seinen Sohn, Noah und Moses,

      Der die Gesetze schrieb, und doch gehorchte,

      Abra'm den Patriarchen, König David,

      Israel mit dem Vater und den Kindern

      Und Rahel auch, um die er lang geworben,

      Viel andre noch, und alle macht' er selig.

      Doch wissen sollst du, daß niemals vor ihnen

      Die Seele eines Menschen ward errettet.

      Nicht hemmten, weil er sprach, wir uns're Schritte

      Rastlos durchschritten wir vielmehr den Wald;

      Ich sage, Wald, von ungezählten Schatten.

      Und als wir lange Zeit noch nicht gegangen

      Seit mich der Schlaf befiel, sah ich ein Feuer,

      Das eine Finsternishalbkugel hellte.

      Obwohl noch mäß'ge Fern' uns von ihm trennte,

      So glaubt' ich dennoch sicher zu erkennen,

      Daß auserles'ne Seelen dort verweilten.

      O Meister, der du Wissenschaft und Kunst ehrst

      Warum genießen diese solches Vorrecht,

      Das von dem Los der übrigen sie sondert?

      Drauf er zu mir: Der ehrenvolle Namen,

      Der ihnen nachklingt dort im Erdenleben,

      Gewinnet solche Gunst im Himmel ihnen.

      Da hört' ich einer Stimme Ruf erschallen:

      Erweiset dem erhabnen Dichter Ehre!

      Sein Schatten kehrt zurück, der uns verlassen.

      Als nun die Stimme schwieg und nicht mehr tönte,

      Sah ich vier hohe Schatten sich uns nahn;

      Ihr Antlitz zeigte Trauer nicht, noch Freude.

      Mein Meister aber sagte rasch zu mir:

      Sieh jenen mit dem Schwert in seiner Hand,

      Der vor den andren hergeht als ihr Meister!

      Das ist Homer, der königliche Dichter

      Der zweit' ist der Satiriker Horaz,

      Als dritter folgt Ovid, Lucan als letzter.

      Weil jeder nun mit mir den Namen teilt,

      Den du die Einzelstimme nennen hörtest,

      Tun sie mir Ehr' an, und so ist's geziemend.

      So СКАЧАТЬ