KÖNIG SALOMONS DIAMANTEN. Henry Rider Haggard
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Название: KÖNIG SALOMONS DIAMANTEN

Автор: Henry Rider Haggard

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783750226609

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СКАЧАТЬ süße, würzige Düfte, die mich immer an Hymnen und Missionare erinnern. In den Fenstern der Häuser an der Berea funkelten hundert Lichter. Von einer großen Brigg, die neben uns ankerte, scholl der Gesang der Matrosen herüber, die den Anker lichteten, um beim Aufkommen des Windes bereit zu sein. Alles in allem war es eine vollkommene Nacht, so eine Nacht, wie man sie eben nur in Südafrika erlebt. Sie hüllt jeden in ein Gewand von Frieden, wie der Mond über alles ein silbernes Gewand wirft. Selbst die großen Bulldoggen, die einem sporttreibenden Passagier gehörten, schienen sich den sanften Einflüssen hinzugeben und darauf zu verzichten, in Zukunft mit dem Pavian auf dem Vorderdeck zu raufen; sie schnarchten glücklich an der Kabinentür, zweifellos träumten sie davon, dass sie ihm den Garaus gemacht hätten.

      Wir drei - und zwar Sir Henry Curtis, Captain Good und ich - ließen uns beim Steuerrad nieder und sprachen für eine Weile kein Wort.

      »Nun, Mr. Quatermain«, sagte Sir Henry plötzlich, »haben Sie über meine Vorschläge nachgedacht?«

      »Na«, echote Captain Good, »was halten Sie davon, Mr. Quatermain? Ich hoffe, Sie werden uns das Vergnügen Ihrer Gesellschaft schenken, bis Salomons Minen oder bis dorthin, wo wir eben den Gentleman, Ihnen als Mr. Neville bekannt, aufstöbern.«

      Ich stand auf und klopfte meine Pfeife aus, bevor ich antwortete. Ich hatte noch keinen Entschluss gefasst und brauchte diesen Augenblick, um mich zu entscheiden. Bevor der glühende Tabak noch den Meeresspiegel erreicht hatte, hatte ich mich entschieden; gerade diese kurze Extra-Sekunde war der Kniff, oft das Mittel, wenn man sich lange Zeit mit einer Sache herumgequält hat.

      »Ja, Gentlemen«, sagte ich und setzte mich wieder. »Ich gehe mit, und wenn Sie gestatten, werde ich Ihnen sagen, warum und unter welchen Bedingungen. Zuerst die Forderungen, die ich stelle:

      1. Sie tragen alle Unkosten. Elfenbein und andere Wertgegenstände, die wir vielleicht erbeuten, werden zwischen Captain Good und mir geteilt.

      2. Sie zahlen mir für meine Dienste während der Exkursion 500 Pfund, bevor wir aufbrechen. Ich verpflichte mich dafür, Ihnen gewissenhaft zu dienen, bis Sie es entweder vorziehen, das Unternehmen aufzugeben, beziehungsweise bis wir Erfolg haben oder aber uns ein Missgeschick zustößt.

      3. Vor der Abreise fertigen Sie ein rechtsgültiges Dokument aus, mit welchem Sie sich verpflichten, im Falle meines Todes oder meiner Invalidität meinem Jungen Harry, der im Guy's Hospital in London drüben Medizin studiert, während der nächsten fünf Jahre jährlich 200 Pfund zu zahlen. Nach dieser Zeit sollte er eigentlich seinen Lebensunterhalt selbst verdienen können, wenn er das Salz wert ist. So, das war's, denke ich, und ich meine, Sie werden sagen, das reicht auch.«

      »Keineswegs«, antwortete Sir Henry, »ich akzeptiere Ihre Bedingungen mit Freuden. Ich bin versessen auf dieses Unternehmen und würde für Ihre Hilfe noch mehr zahlen, besonders, wenn ich die reichen und exklusiven Kenntnisse, die Sie besitzen, in Betracht ziehe.«

      »Schade, dass ich's nicht verlangt habe, aber ich will mein Wort nicht zurücknehmen. Und jetzt, da ich meine Bedingungen gestellt habe, will ich Ihnen meine Gründe nennen, die mich den Entschluß fassen ließen, doch mitzugehen. Zuerst vor allem, Gentlemen, ich habe Sie beide während der letzten paar Tage beobachtet, und - bitte, halten Sie mich nicht für unverschämt - ich möchte Ihnen sagen, dass ich Sie gut leiden kann und glaube, dass wir zusammen unter einem Joch gut miteinander auskommen werden. Das ist schon etwas, lassen Sie es mich sagen, wenn man eine so lange Reise wie wir vor sich hat.

      Und nun, was die Expedition selbst betrifft, sage ich Ihnen, Sir Henry und Captain Good, unverhohlen und ausdrücklich, dass ich es für recht unwahrscheinlich halte, dass wir dabei mit dem Leben davonkommen, das heißt, falls wir versuchen, das Sulimangebirge zu überqueren. Welches Schicksal ereilte den alten Dom da Silvestra vor dreihundert Jahren? Welches Geschick wurde seinem Nachkommen vor zwanzig Jahren zuteil? Was wird das Schicksal Ihres Bruders gewesen sein? Ich sage Ihnen freiweg, Gentlemen, ich glaube, unser Schicksal wird das ihre sein.«

      Ich machte eine Pause, um die Wirkung meiner Worte zu beobachten. Captain Good machte ein Gesicht, als ob ihm wohl in seiner Haut wäre. Sir Henry aber verzog keine Miene.

      »Wir müssen es darauf ankommen lassen«, sagte er.

      »Sie wundern sich vielleicht«, fuhr ich fort, »warum ich - ein Angsthase, wie ich Ihnen erzählte - dennoch eine solche Tour unternehmen will. Es gibt dafür zwei Gründe. Erstens bin ich ein Fatalist und glaube, dass meine Stunde ohne mein Zutun und meinen Willen vorbestimmt ist; wenn ich nach Sulimans Berg gehen soll, um dort getötet zu werden, gehe ich dorthin und komme ums Leben. Zweifellos weiß Gott der Allmächtige Seine Absicht mit mir, und ich brauche mir darüber keinen Kummer zu machen. Zweitens bin ich ein armer Mann. Nahezu vierzig Jahre habe ich gejagt und Handel getrieben, aber nie mehr verdient als meinen Lebensunterhalt. Nun, Gentlemen, ich weiß nicht, ob Ihnen bekannt ist, dass ein Elefantenjäger, hat er erst einmal diesen Beruf ergriffen, höchstens noch vier bis fünf Jahre lebt. Sie sehen also, ich habe meine Berufskollegen ungefähr über sieben Generationen überlebt und meine, dass meine Stunde auf jeden Fall in nicht allzu ferner Zeit schlagen wird. Wenn mir nun im Alltag meines Berufs jetzt etwas zustößt, so sind zwar inzwischen meine Schulden bezahlt, aber es ist nichts übrig, meinen Sohn Harry zu unterstützen, solange er noch in der Berufsausbildung steht. So aber ist fünf Jahre lang für ihn gesorgt. Das ist kurz und bündig die ganze Sache.«

      »Mr. Quatermain«, sagte Sir Henry, der sehr aufmerksam zugehört hatte, »Ihre Motive, ein Unternehmen zu wagen, das Ihrer Meinung nach nur schlecht ausgehen kann, gereichen Ihnen sehr zur Ehre. Ob Sie recht haben oder nicht, können natürlich nur Zeit und Ausgang zeigen. Eines aber kann ich Ihnen gleich sagen, ob Sie nun recht haben oder nicht, ich selbst werde bis zum bittersten Ende durchhalten. Wenn es unser Schicksal ist, eins über den Schädel zu bekommen, hoffe ich nur, wir können vorher ein wenig jagen. Das ist alles, was ich zu sagen habe, was, Good?«

      »Ja, ja«, fiel Good ein. »Wir sind alle drei gewöhnt, der Gefahr ins Auge zu schauen, und hielten unser Leben schon verschiedentlich in unseren Händen. Also warum jetzt einen Rückzieher machen? Und so schlage ich vor, wir gehen in den Salon hinunter und peilen mal das Glück, Sie verstehen.«

      Und das taten wir - bis auf des Bechers Grund. Am nächsten Tag gingen wir an Land, und ich führte Sir Henry und Captain Good hinauf zu der kleinen grauen Hütte, die ich mir an der Berea gebaut habe und mein Zuhause nenne. Sie hat nur drei Räume und eine Küche, aus frischen Ziegeln gebaut mit einem galvanisierten Eisendach. Aber ich habe einen schönen Garten mit den besten Loquot-Bäumen, die ich kenne, und mit einigen hübschen jungen Mango-Bäumen, von denen ich mir noch sehr viel verspreche.

      Der Verwalter der botanischen Gärten schenkte sie mir. Einer meiner alten Jäger namens Jack, dessen Oberschenkel von einer Büffelkuh in der Sikukunisgegend so übel zugerichtet worden war, dass er nie wieder auf die Jagd gehen wird, kümmert sich um den Garten. Aber hier kann er umherbummeln und gärtnern, er ist ein Griqua von Geburt. Einen Zulu wird man niemals überreden, sich für die Gärtnerei zu interessieren; dies ist eine friedliche Kunst, und friedliche Künste liegen den Zulus nicht.

      Sir Henry und Good schliefen in einem Zelt, das ich in einem kleinen Orangenhain am Rande des Gartens aufgeschlagen hatte, denn im Haus war kein Platz für sie. Wegen des Geruchs der Blüten und wegen des Anblicks der grünen und der goldenen Früchte - in Durban kann man alle drei an einem Baum zusammen sehen - wage ich zu behaupten, es ist ein recht angenehmer Ort, zumal wir hier an der Berea wenig Moskitos haben, ausgenommen es regnet ungewöhnlich stark.

      Nun, um in der Erzählung fortzufahren - tue ich es nicht, Harry, wird dich die Geschichte ermüden, noch bevor wir Sulimans Gebirge erreicht haben -, also nachdem ich mich nun einmal entschlossen hatte zu gehen, machte ich mich daran, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Als erstes erhielt ich von СКАЧАТЬ