KÖNIG SALOMONS DIAMANTEN. Henry Rider Haggard
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Название: KÖNIG SALOMONS DIAMANTEN

Автор: Henry Rider Haggard

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783750226609

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СКАЧАТЬ die sich taumelnd und kämpfend auf uns zu bewegte. Wir packten unsere Gewehre, schlüpften in die veldschoens, das sind Schuhe aus ungegerbter Haut, und stürzten aus der scherm. Mittlerweile war der Klumpen gestürzt, hatte sich ein über das andere Mal am Boden überschlagen, und als wir hinkamen, war alles vorbei, der Kampf war zu Ende, alles war still.

      Jetzt sahen wir, was geschehen war. Im Gras lag ein Schwarzantilopenbulle, wohl die schönste aller afrikanischen Antilopen, mausetot, und aufgespießt auf seinem mächtigen gekrümmten Gehörn ein prächtiger, dunkelmähniger Löwe, ebenfalls tot. Offensichtlich war folgendes geschehen: die Schwarzantilope war zur Tränke an das Wasserloch gekommen, wo der Löwe, ohne Zweifel der gleiche, den wir gehört hatten, auf der Lauer gelegen war.

      Während die Antilope trank, sprang sie der Löwe an, wurde aber von den spitzen gekrümmten Hörnern angenommen und aufgespießt. Ich sah schon früher einmal so etwas Ähnliches. Der Löwe, außerstande, sich zu befreien, zerfleischte dem Bullen Hals und Rücken. Die Antilope, wahnsinnig vor Schmerz und Todesangst, hetzte dahin, bis sie tot zusammenbrach.

      Nachdem wir die Tiere ausgiebig begutachtet hatten, riefen wir die Kaffer, um unter unserer Anleitung ihre Kadaver zu unserer scherm zu schleppen. Dann gingen wir wieder schlafen und wachten bis zum Morgengrauen nicht mehr auf.

      Kaum war es hell, waren wir munter und machten uns für die Pirsch fertig. Wir nahmen unsere drei achtkalibrigen Büchsen mit, dazu ausreichend Munition und unsere großen Wasserflaschen voll dünnem Tee, der, wie ich immer wieder feststellen konnte, das beste ist, um sich aufzumöbeln. In aller Eile schlangen wir einen kleinen Morgenimbiss hinunter, dann brachen wir auf. Umbopa, Khiva und Ventvögel begleiteten uns. Die anderen Kaffer bekamen den Auftrag, den Löwen und die Antilope zu enthäuten und letztere zu zerlegen, bis wir zurückkehrten. Unschwer machten wir die breite Elefantenfährte aus. Ventvögel erklärte, nachdem er die Spuren geprüft hatte, dass sie von zwanzig bis dreißig Elefanten stammten, die meisten von ihnen ausgewachsene Bullen. Nun hatte sich die Herde die ganze Nacht hindurch in gleicher Richtung fortbewegt. Es war neun Uhr und bereits sehr heiß, bevor wir durch zerbrochene Bäume, zertretene Blätter und Rinde sowie dampfende Exkremente wussten, dass wir nicht mehr weit von ihr sein konnten. Bald darauf bekamen wir die Herde auch zu Gesicht. Sie zählte, wie Ventvögel gesagt hatte, zwischen zwanzig und dreißig Tiere. Sie hatten ihre Morgenmahlzeit beendet und standen nun, mit ihren großen Ohren klatschend, etwa zweihundert Yards von uns in einer Senke. Es war ein großartiger Anblick. Ich nahm eine Handvoll trockenes Gras und warf es in die Luft, um zu sehen, was für einen Wind wir hatten; denn hatten sie uns erst einmal gewittert, waren sie auf und davon, ehe wir einen Schuss abgeben konnten. Der Wind war günstig, er wehte von den Elefanten her auf uns zu. So schlichen wir vorsichtig weiter, und dank des Dickichts konnten wir uns bis auf etwa vierzig Yards an die Biester heranpirschen. Direkt vor uns, mit der Breitseite, standen drei herrliche Bullen, einer von ihnen mit riesigen Zähnen. Ich flüsterte den anderen zu, dass ich den mittleren aufs Korn nehmen würde, Sir Henry zielte auf den linken und Good visierte den Bullen mit den großen Zähnen an.

      »Jetzt«, raunte ich.

      Wumm! wumm! wumm! ballerten die drei schweren Büchsen, und Sir Henrys Elefant krachte zu Boden wie ein Hammer - ein glatter Herzschuss. Meiner ging auf die Knie, und schon dachte ich, es würde gleich aus mit ihm sein, doch im nächsten Moment war er wieder hoch und raste auf uns zu und gerade in Höhe von mir vorbei. Ich jagte ihm den zweiten Lauf in die Rippen, und das warf ihn zu Boden. Eilig lud ich zwei neue Patronen nach, rannte nahe an ihn heran, und eine Kugel in das Hirn beendete den Todeskampf des armen Tiers. Dann wandte ich mich um, zu sehen, wie es Good mit seinem Riesenbullen ergangen war, den ich vor Wut und Schmerz trompeten gehört hatte, als ich meinem den Fangschuss gab. Der Captain war in größter Aufregung. Sein Bulle hatte, von der Kugel getroffen, gewendet und seinen Angreifer geradewegs angenommen, der gerade noch Zeit fand, auszuweichen. In blinder Wut raste das Tier an ihm vorbei in Richtung unseres Lagers. Mittlerweile war die Herde in panischer Angst in der anderen Richtung davongetrampelt.

      Wir berieten kurz, ob wir dem verwundeten Tier oder der Herde folgen sollten, und schließlich entschieden wir uns zu letzterem. Wir waren der Meinung, dass wir diese Riesenzähne zum letzten Mal gesehen hätten. Ich habe mir seither oft gewünscht, es wäre so gewesen.

      Den Elefanten zu folgen war leicht, denn sie hatten eine Fährte, breit wie ein Fahrweg, zurückgelassen. In wilder Flucht hatten sie den dichten Busch wie tambouki-Gras zusammengetrampelt.

      Die Herde einzuholen war aber eine andere Sache. Wir mussten uns über zwei Stunden bei brütender Sonne weiterquälen, ehe wir sie wieder entdeckten. Mit Ausnahme eines Bullen standen die Tiere auf einem Haufen beisammen, und ich konnte aus ihrem unruhigen Benehmen und der Art, wie sie ihre Rüssel hochhielten, um Witterung aufzunehmen, erkennen, dass sie vor weiterem Unheil auf der Hut waren. Ein einzelner Bulle stand etwa fünfzig Yards abseits von der Herde, für die er offensichtlich Wache hielt. Von uns war er rund sechzig Yards weg. In der Befürchtung, dass er uns sehen oder wittern würde, wenn wir versuchten, näher heranzukommen, und die Herde dann erneut los jagte, zumal das Gelände sehr offen war, nahmen wir zu dritt diesen Bullen aufs Korn, und auf meinen geflüsterten Befehl feuerten wir. Die drei Schüsse hatten Wirkung, und er brach tot zusammen. Und wieder stampfte die Herde los - zu ihrem Unglück aber war etwa hundert Yards weiter eine Nullah, ein ausgetrockneter Wasserlauf mit Steilufern, eine Stelle, die sehr der ähnlich war, an der der kaiserliche Prinz im Zululand den Tod gefunden hatte. Da hinein stürzten sich die Elefanten, und als wir das Ufer erreichten, fanden wir sie in wilder Verwirrung bemüht, das andere Ufer zu erklimmen. Ihr Kreischen und Trompeten erfüllte die Luft, wie sie sich, ganz ähnlich so vielen menschlichen Geschöpfen, in der Panik des Selbsterhaltungstriebes gegenseitig behinderten und wegdrängten. Das war für uns die günstigste Gelegenheit. Wir feuerten, so schnell wir laden konnten, und erlegten fünf der armen Kreaturen. Wir hätten ohne weiteres die ganze Herde kassieren können, hätte sie nicht plötzlich den Versuch, das jenseitige Ufer zu erklimmen, aufgegeben und wäre die Nullah hinuntergestürmt. Wir waren viel zu müde, ihr weiter zu folgen. Vielleicht waren wir auch das Blutbad leid, acht Elefanten sind für einen Tag eine recht schöne Beute.

      So machten wir uns nach einer kurzen Rast, die Kaffer hatten inzwischen die Herzen zweier erlegter Elefanten herausgeschnitten, auf den Heimweg. Mit unserem Tagwerk sehr zufrieden, waren wir übereingekommen, die Träger am nächsten Tag herauszuschicken, die Zähne zu holen.

      Kurz nachdem wir die Stelle passiert hatten, wo Good den patriarchalischen Bullen angeschossen hatte, kreuzte eine Herde Elenantilopen unseren Weg. Wir schossen jedoch nicht auf sie, da wir genug Fleisch hatten. So trabten sie an uns vorbei und hielten hinter einem kleinen Buschstück etwa hundert Yards entfernt, drehten sich um und beaugapfelten uns. Good, begierig, sie aus größerer Nähe zu sehen, da er noch nie Elenantilopen aus so geringer Entfernung hatte beobachten können, gab sein Gewehr Umbopa und, von Khiva gefolgt, bummelte er auf das Gebüsch zu. Wir setzten uns, um auf ihn zu warten, keineswegs böse, eine Entschuldigung für eine kurze Rast zu haben. Die Sonne ging gerade in ihrem rötesten Schein unter, und Sir Henry bewunderte mit mir dieses reizende Schauspiel, als wir plötzlich das Trompeten eines Elefanten hörten und dessen riesige, drohende Gestalt mit erhobenem Rüssel und Schwanz als Silhouette gegen den großen feurigen Sonnenball sahen. Wenige Sekunden später: Good und Khiva jagten in Sätzen auf uns zu, verfolgt von dem angeschossenen Bullen - denn er war es. Wir wagten in diesem Augenblick nicht zu schießen - es hätte bei der Entfernung auch wenig Wert gehabt aus Furcht, einen von ihnen zu treffen. Da geschah etwas Entsetzliches. Good stürzte, Opfer seiner Leidenschaft für zivilisierte Kleidung. Hätte er wie wir auf seine langen Hosen und Gamaschen verzichtet und in einem Flanellhemd und einem Paar veldtschoens gejagt, es wäre alles gut gegangen. So aber behinderten ihn seine langen Hosen bei diesem verzweifelten Wettlauf mit dem Tod, und er glitt, rund sechzig Yards von uns, aus, da seine Stiefelsohlen auf dem trockenen Gras spiegelglatt geworden waren. Unmittelbar vor dem Elefanten stürzte er auf das Gesicht.

      Uns stockte der Atem, denn wir wussten, jetzt war er verloren. Doch rannten wir, СКАЧАТЬ