KÖNIG SALOMONS DIAMANTEN. Henry Rider Haggard
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу KÖNIG SALOMONS DIAMANTEN - Henry Rider Haggard страница 7

Название: KÖNIG SALOMONS DIAMANTEN

Автор: Henry Rider Haggard

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783750226609

isbn:

СКАЧАТЬ alte Mann nach deiner gelben Gurgel packt, und dann wollen wir mal hören, was für ein Liedchen du dann singst.

      Eine halbe Stunde später fuhr Nevilles Wagen ab. Knapp darauf kam Jim noch einmal zurück.

      Adieu, Baas, sagte er, »ich möchte nicht von hier fortgehen, ohne Lebewohl zu sagen, denn ich glaube, Sie haben recht und wir werden nie mehr südwärts ziehen.»

      Will dein Herr tatsächlich zum Sulimansberg, Jim, oder lügst du?

      Nein, erwiderte er. Er geht. Er erzählte mir, er wäre gezwungen, irgendwie sein Glück zu machen, beziehungsweise es zu versuchen; so könnte er sich ebenso gut auf Diamanten stürzen.

      Oh!, sagte ich, warte einen Augenblick, Jim; wirst du deinem Herrn eine Notiz überbringen, Jim, und versprechen, sie ihm nicht früher zu geben, als bis ihr in Inyati seid?

      Das war hundert Meilen entfernt.

      Ja, Baas.

      Also nahm ich einen Zettel und schrieb darauf: Lasst den, der kommt... den Schnee von Shebas linker Brust besteigen, bis er zur Brustwarze kommt, auf der Nordseite davon ist Salomons große Straße.

      Nun, Jim, sagte ich, wenn du das deinem Herrn gibst, berichte ihm, er soll diesem Rat unbedingt folgen. Du darfst ihm den Zettel aber jetzt noch nicht geben, weil ich nicht mag, dass er zurückkommt und mir Fragen stellt, die ich nicht beantworten möchte. So, jetzt hau ab, du fauler Kerl, der Wagen ist beinahe außer Sicht.

      Jim nahm die Notiz und ging. So, das ist alles, was ich von Eurem Bruder weiß, Sir Henry; aber ich fürchte sehr...«

      »Mr. Quatermain«, unterbrach mich Sir Henry, »ich unternahm diese Reise, um meinen Bruder zu suchen. Ich werde seine Spur bis zu Sulimans Berg verfolgen und, falls notwendig, darüber hinaus, beziehungsweise bis ich mit Sicherheit weiß, dass er nicht mehr lebt. Wollen Sie mich begleiten?«

      Ich glaube, ich habe es bereits erwähnt, ich bin ein vorsichtiger Mensch, ja sogar furchtsam, und ich schreckte vor dem Gedanken an solch ein Abenteuer zurück. Es schien mir, dass ein solches Unternehmen nicht weniger als den sicheren Tod bedeuten würde; und abgesehen von allem anderen, ich hatte für einen Sohn zu sorgen. Ich konnte es mir nicht leisten, gerade jetzt zu sterben.

      »Nein danke, Sir Henry, ich glaube, ich mache es lieber nicht«, antwortete ich deshalb. »Ich bin zu alt für derartige abenteuerliche Jagden und würde nur so enden wie mein armer Freund Silvestre. Ich habe einen Sohn, der von mir abhängig ist, und kann es daher nicht verantworten, mein Leben so leichtsinnig aufs Spiel zu setzen.«

      Beide, Sir Henry und Captain Good, schauten sehr enttäuscht drein.

      »Mr. Quatermain«, brach ersterer das Schweigen, »ich bin wohlhabend und auf dieses Unternehmen versessen. Sie können den Lohn für Ihre Dienste, in welcher Währung Sie auch immer wollen, nach Recht und Billigkeit selbst festsetzen. Er wird Ihnen ausbezahlt, bevor wir aufbrechen. Mehr noch, ich werde im Fall, uns oder Ihnen stößt etwas Unerwartetes zu, dafür sorgen, dass Ihr Sohn angemessen versorgt ist. Ich glaube, Sie sehen an diesem Angebot, wie wichtig mir Ihre Teilnahme ist. Außerdem, gesetzt den günstigen Fall, wir erreichen diesen Platz und finden Diamanten, sollen diese Ihnen und Good zu gleichen Teilen gehören. Ich will nichts davon. Aber freilich, solche Verheißungen sind so gut wie nichts wert, obwohl das gleiche gilt für das Elfenbein, das wir eventuell erbeuten. Sie können mir aber auch Ihre eigenen Bedingungen stellen, Mr. Quatermain; selbstverständlich komme ich für alle Unkosten auf.«

      »Sir Henry«, erwiderte ich, »das ist das großzügigste Angebot, das ich jemals bekommen habe, eines, das ein armer Jäger und Händler nicht einfach ausschlagen kann. Aber es ist auch der größte Job, der mir je unterkam, und ich muss in Ruhe darüber nachdenken. Sie erhalten meine Antwort, bevor wir in Durban anlegen.«

      »Sehr gut«, antwortete Sir Henry.

      Alsdann wünschte ich eine gute Nacht, ging zu Bett und träumte von dem armen, längst verstorbenen Silvestre und den Diamanten.

      Je nach Schiff und Wetterlage dauert die Fahrt vom Kap nach Durban etwa vier bis fünf Tage. Zuweilen, wenn das Anlegen in East London schwierig ist - der wunderbare Hafen, von dem so viel gesprochen und in den so viel Geld gesteckt wird, ist noch nicht fertig -, liegt ein Schiff für vierundzwanzig Stunden fest, bis die Lastboote endlich auslaufen und die Güter übernehmen können. Diesmal jedoch mussten wir nicht warten, denn an der Sandbank herrschte keine nennenswerte Brandung. Die Schlepper kamen sofort heraus, hinter ihnen ein Schwanz hässlicher flacher Boote, in die die Fracht mit viel Lärm verladen wurde. Es spielte gar keine Rolle, um was für eine Ware es sich dabei handelte. Alles flog über Bord, gleich ob Porzellan oder Wolle. Alles erfuhr die gleiche Behandlung. Ich sah, wie eine Kiste mit vier Dutzend Champagnerflaschen in tausend Stücke zerschellte und der Champagner über den schmutzigen Schiffsboden sprudelte und schäumte. Es war eine verdammte Verschwendung, und das dachten allem Anschein nach die Kaffern in dem Boot auch, als sie ein paar heile Flaschen fanden. Sie schlugen ihnen die Hälse ab und tranken. Nur hatten sie nicht mit der Kohlensäure gerechnet, die sich ausdehnt, und nun fühlten sie sich aufschwellen, wälzten sich auf dem Schiffsboden herum und schrien laut, der gute Likör wäre tagati - verhext. Ich rief ihnen vom Schiff aus zu und erzählte ihnen, dass es die stärkste Medizin des weißen Mannes sei und sie so gut wie tote Männer wären. In panischer Angst kehrten sie an Land zurück, und ich glaube nicht, dass sie je wieder Champagner anrühren werden.

      Nun, die ganze Zeit über, da wir auf Natal zu dampften, dachte ich über Sir Henrys Angebot nach. Wir sprachen zwei oder drei Tage kein Wort mehr über dieses Thema, obwohl ich zahlreiche Jagdgeschichten zum besten gab, jede einzelne wahr. Denn es ist völlig unnötig, Jägerlatein aufzutischen, da einem Mann, dessen Beruf die Jagd ist, soviel kuriose Dinge tatsächlich Unterkommen. Doch dies nur nebenbei.

      Schließlich, eines schönen Abends im Januar, dem heißesten Monat hier, dampften wir die Küste von Natal entlang. Wir hofften, Durban Point bei Sonnenuntergang zu erreichen. Ab East London übrigens eine reizende Küste, die ganze Strecke. Rote Sandhügel wechseln mit belebenden weiten Grünflächen, da und dort übersät mit Kaffernkraals, eingesäumt vom weißen Band der Brandung, die in Schaumpfeilen aufspritzt, wo sie gegen die Felsen prallt.

      Kurz vor Durban ist ringsum eine besonders fruchtbare Landschaft. Tiefe Kluften, während Jahrhunderten durch die tropischen Regengüsse ausgewaschen, zerschneiden die Hügel, durch die in der Regenzeit Flüsse herunterschäumen. Das satte Grün des Busches, der wächst, wie Gott ihn pflanzte, daneben das zarte Grün der Maisgärten und Zuckerplantagen, während da und dort ein weißes Haus, auf die ruhige See hinauslächelnd, das Bild vollendet und der Landschaft den Charakter der Schlichtheit verleiht. Für meinen Geschmack kann eine Landschaft so schön sein wie sie will, um sie zu vollenden, bedarf es der Anwesenheit von Menschen. Doch vielleicht kommt das daher, weil ich so lange in der Wildnis lebte und daher den Wert der Zivilisation besonders hoch schätze, obgleich sie andererseits das Wild vergrämt. Der Garten Eden war schön, ehe es den Menschen gab - ohne Zweifel -, aber so bei mir denke ich immer, er muss noch schöner gewesen sein, als Eva darin lustwandelte.

      Zum Thema zurück! Wir hatten uns ein wenig verkalkuliert, und die Sonne war schon untergegangen, ehe wir vor Point Anker warfen und die Geschütze donnerten, die den guten Leuten von Durban verkündeten, dass das englische Postschiff angekommen war. Es war zu spät, daran zu denken, noch in der Nacht über die Sandbank wegzukommen. So gingen wir gemütlich zum Dinner hinunter, nachdem wir zugesehen hatten, wie die Post im Rettungsboot weggebracht wurde.

      Als wir wieder an Deck kamen, war der Mond aufgegangen und strahlte СКАЧАТЬ