Название: 111 Skippertipps für den perfekten Segelurlaub. 2013
Автор: Ludwig Brackmann
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783844225006
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Während eines Yacht-Ceck-Ins in der Hochsaison war das Erneuern der verschmorten Schoten nicht möglich. Die Charterbasis löste das Problem, indem die beiden (einzelnen) Fockschoten an der Fock losgeknotet und in entgegen gesetzter Richtung wieder eingezogen wurden. Zumindest konnten die Winschen nun wieder greifen. In welchem Umfang die Bruchlast der Schoten reduziert war, blieb glücklicherweise im Ungewissen.
29. Yachtübernahme: Sicherungsleinen an Deck
Lifebelts und Lifelines sind ein wesentliches Element zur Steigerung der Sicherheit der Crew-Mitglieder. Ein häufiger Einsatzfall sind Arbeiten auf dem Vorschiff, z.B. während des Segelbergens und das eher in einer schwierigen Situation bei viel Wind, als bei wenig Wind.
Somit ist der Bereich an Deck vom Verlassen des Cockpits bis zum Bugkorb der Haupteinsatzbereich für Lifebelt und Lifeline. Um sich hier schneller bei permanenter Verbindung zum Schiff bewegen zu können, gibt es Sicherungsleinen, die auf dem Deck entlang der Reling beidseits von Achtern bis zum Ankerkasten gespannt werden können. Diese sind beispielsweise wie ein plastikummanteltes Relingseil ausgeführt oder als Spanngurt.
Auf manchen Schiffen sind diese Sicherungsleinen permanent installiert. Bei anderen erhält man sie auf Anfrage zur optionalen Installation. Es kommt auch vor, dass werksseitig keine Beschläge (Augbügel) zur Befestigen der Sicherungsleinen vorgesehen sind. Das ist dann unschön.
30. Yachtübernahme: Hat das Schiff eine Mittelklampe?
Bislang bin ich davon ausgegangen, dass alle Segelyachten sechs Klampen oder mehr hätten, da alle meine Charteryachten bis hinunter zu einer Länge von 32 Fuss drei Klampen auf jeder Seite hatten. Kürzlich wurde ich eines Besseren belehrt. Es gibt eine deutsche Werft, die 42 Fuss-Yachten mit nur vier Klampen ausliefert. Die beiden Klampen mittschiffs backbord und steuerbord gibt es einfach nicht. Ich fand und finde das an der falschen Stelle gespart. Beim längsseits Anlegen bevorzuge ich das Anlegen mit einer Mittelspring (siehe Skippertipp 73: Eindampfen in die Mittelspring). Das lässt sich ohne Mittelklampe nicht realisieren. Beim Festmachen im Päckchen ist auf einem der benachbarten Schiffe eine Mittelklampe essentiell zum Ausbringen von Vorspring und Achterspring. Auch ein Bullenstander lässt sich einfacher mit als ohne Mittelklampe realisieren.
31. Yachtübernahme: Ist der Zweitanker an die Ankertrosse geschäkelt?
Mehr als einmal erlebt: Da schlummert der Zweitanker in der Backskiste und wartet auf seinen Einsatz oder, dass die Saison vorüber geht. Mal mit, mal ohne Kettenvorlauf. Daneben liegt die kräftige Ankerleine, auch Ankertrosse genannt. Aus unerklärlichen Gründen sind beide jedoch nicht zusammengeschäkelt. Der Skipper kann sich dann glücklich schätzen, wenn der passende Schäkel an der Kette oder Ankerleine befestigt ist und sich problemlos montieren lässt.
Als einer unserer Skipper im folgenden Jahr wieder auf der selben Basis das selbe, ansonsten erstklassige Schiff übernahm, fragte er scherzhaft das Basispersonal, ob denn der Zweitanker nun (ein Jahr später!) angeschäkelt worden sei. Man begab sich auf das Schiff – und brachte zusammen, was zusammen gehört.
32. Yachtübernahme: Funktionskontrolle der Notpinne
Jahrelang hatte ich zu Beginn jedes Segeltörns ausprobiert, ob die Notpinne aus der Backskiste auf die Ruderwelle passt. Dieses habe ich jeweils während der Sicherheitseinweisung exerziert. Damit lassen sich gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Crew weiß, wie die Notpinne aussieht und wo sie verstaut ist. Es ist bekannt, an welchem Ort die Notpinne anzubringen ist und wie man Klappe oder Deckel zu diesem Ort öffnet. Letztlich ist klar, ob bzw. dass die Notpinne auf das Vierkantende der Ruderwelle passt und wie die Notpinne bedient werden kann.
Einmal habe ich mich während der Schiffsübernahme nur vergewissert, dass die Notpinne in der Backskiste vorhanden war. Und prompt musste ich alle anderen, oben beschriebenen Schritte auf dem Wasser bei Windstärke 5 erproben und drei Stunden per Notpinne in den Hafen steuern. Die kurz vor der Yachtübernahme geschweißte oder hartgelötete Spannschraube der Ruderkette war gerissen. Da die Notpinne lose und wackelig auf dem Vierkant steckte, habe ich sie mit einem Lifebelt gesichert. Dachte mir, falls ich als Rudergänger halb auf der Badeplattform stehend das Gleichgewicht verlöre, würde ich mich wohl entscheiden, mich Festzuhalten und die Notpinne den Gesetzen der Schwerkraft überlassen.
Die gute Erfahrung: Die Notpinne lässt sich im Notfall wirklich längere Zeit nutzen. Sicherheitshalber haben wir die Segel eingeholt und waren unter Motor gefahren. Von der Jolle kenne ich die Möglichkeit, ein ruderloses Schiff per Segeltrimm zu steuern. Das wollte ich in dieser Situation dann doch nicht ausprobieren. Vielleicht plane ich das einmal für einen Trainingstörn ein.
Fazit: Jetzt prüfe ich die Notpinne wieder wie früher – bei Yachtübernahme und Sicherheitseinweisung.
33. Yachtübernahme: Dingi und Zubehör
Nicht in jedem Seegebiet gehört ein Dingi zur Bootsausstattung. In wärmeren Gefilden mit Badewannenwassertemperatur ist das Beiboot jedoch ein unbedingtes Muss für Logistik und Urlaubsvergnügen. Hierbei ist es wichtig, dass sämtliches Zubehör auch wirklich zum ausgeliehenen Modell passt:
- Passen die Paddel auf die Aufnahmen auf dem Boot?
- Ist die Luftpumpe mit den passenden Adaptern für das Dingi ausgestattet und funktionstüchtig?
- Der Motor wird ja wohl auf das Motorbrett am Dingi-Heck passen?
- Ist ausreichend Ersatzbetriebsstoff (Diesel oder Zweitakt-Gemisch) im Reservekanister an Bord? Ggf. Öl zum Selbermischen?
- Ist das Vulkanisiermittel im Dingi-Flickzeug verwendbar und nicht eingetrocknet?
- Manchmal gibt es ein Drahtseil plus Vorhängeschloss: passt der Schlüssel?
Die Funktionskontrolle des Motors wird bei der Schiffsübergabe oft an Deck gemacht, falls der Motor auf einem Motorbrett an der Reling montiert ist. Wenn sich eine Hafenrunde im Ausgangshafen ergibt, ist ein solcher Belastungstest unter realen Bedingungen aufschlussreicher als eine „Trockenübung“. Manchmal ist der Weg zur Dusche per Dingi kürzer.
Maritime Fotomotive en masse
Häfen, ob Sportboothäfen oder Fischerei- oder Containerhäfen, bieten eine Fülle maritimer Fotomotive. Sie erinnern auch lange nach einem schönen Segeltörn an die gemeinsamen Erlebnisse im Segelurlaub – sei es im Fotobuch oder auf Leinwand gedruckt an der Wand.
34. Yachtübernahme: Rettungsinsel für die gesamte Crew!
Mehr als einmal habe ich erlebt, dass uns ein Vercharterer mit einer für sechs Personen zugelassenen Rettungsinsel und acht oder zehn Personen an Bord auf unseren Segeltörn schicken wollte. Von einem praktischen Seenotrettungsseminar im Wellenbad weiß ich, wie wenig Platz eine Rettungsinsel bietet. Nicht nötig zu erwähnen, СКАЧАТЬ