Menschen. Medien. Macher.. Branko Woischwill
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Название: Menschen. Medien. Macher.

Автор: Branko Woischwill

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783737587266

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СКАЧАТЬ uns werden Praktikanten in den Arbeitsalltag eingebunden, lernen in dieser Zeit viel und bekommen nach Praktikumsende eventuell die Chance auf eine Volontärsstelle oder eine Festanstellung. Praktika, bei denen es nur darum geht, über die Schulter zu schauen, gibt es bei uns nicht. Zumindest wäre das die reinste Ausnahme, weil es für die einzelnen Abteilungen schlicht mit zu viel Arbeit verbunden wäre.

      Wie kommt man bei „Burda“ an Studentenjobs?

      Dazu gibt es ein Online-Bewerbungsformular. Die eingegebenen Daten landen bei der Personalabteilung und werden gesichtet. Wenn wir eine passende Stelle haben, melden wir uns bei geeigneten Kandidaten. Der andere Weg ist unser Jobticker: Wir fordern die Leute auf, die keine freie Vakanz gefunden haben, ein Formular mit ihren Jobwünschen auszufüllen und informieren sie dann über geeignete Stellen automatisch per E-Mail.

      Nehmen Sie auch an Karrieremessen teil?

      Nur bedingt. Hauptsächlich sprechen wir den Nachwuchs über Mentoren und Multiplikatoren an. Wir kooperieren beispielsweise mit Hochschulen oder Oberstufenlehrern und bieten Seminare und Workshops an. In enger Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern bauen wir uns einen Talentpool von 17- bis 27-Jährigen auf. Wir wollen von unseren Personalern oder anderen Mitarbeitern, die diese Workshops veranstalten oder von den kooperierenden Hochschulprofessoren beziehungsweise von Oberstufenlehrern oder auch von ehemaligen Mitarbeitern Empfehlungen von Kandidaten, die besonders engagiert sind oder herausstechen.

      Wie kann ich mir diesen Talentpool vorstellen?

      Der Talentpool ist ein digitaler Karteikasten, deren „Mitglieder“ regelmäßig einen Newsletter bekommen, zu Veranstaltungen eingeladen werden und dergleichen mehr. Haben die potenziellen Mitarbeiter innerhalb einer bestimmten Zeit gar nichts gemacht, erscheint uns das als Desinteresse. Die Konsequenz: Sie werden aus dem Talentpool gestrichen. Im Idealfall aber sind in dem digitalen Karteikasten Leute, die über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren unseren Betrieb kennen gelernt

       haben – wir haben umgekehrt im gleichen Zeitraum einen künftigen Mitarbeiter kennen lernen und vielleicht sogar anstellen können.

      Ulrich Brenner

      Hineinscheitern kann man nicht!

      [cmh] Ulrich Brenner ist ein Kind der „Deutschen Journalistenschule“. Zwischen Unmengen von Büchern, Magazinen und Zeitungen erzählt er uns, wie man von der Schulbank in das Büro des Schulleiters aufsteigt, welches Handwerkszeug man für eine Karriere im Journalismus braucht und wie man den Werkzeugkoffer packt.

      Herr Brenner, Sie haben vor über 30 Jahren selbst die „Deutsche Journalistenschule“ in München besucht. Haben Sie damals gleich einen Job gefunden?

      Ja, ich hatte Glück. Ich bekam eine Redakteursstelle bei der „Stuttgarter Zeitung“ im Lokalen, wo ich während meiner Ausbildung ein Praktikum absolviert hatte. Das war keine Selbstverständlichkeit, denn in Zeiten der Ölkrise gingen in den Medien die Anzeigeneinnahmen zurück, Personal wurde eingespart.

      Sie sind also im Lokalen eingestiegen. Können Sie diesen Weg empfehlen?

      Unbedingt. Ich war auch nach der Journalistenschule ein eher langsamer Schreiber, der sich schwer tat, Geschichten zu entlassen. Der Zwang zur tagesaktuellen Schnelligkeit im Lokalen hat mir gut getan und mir meinen Weg geebnet. Ich war schnell als guter Schreiber und Mensch mit Ideen für Geschichten bekannt und konnte dann später in die politische Redaktion wechseln. Dort wollte ich perspektivisch hin und blieb sieben Jahre. Als Horst Stern in den 1980er Jahren die Zeitschrift „Natur“ gründete, wurde ich dort zunächst Chef vom Dienst und später stellvertretender Chefredakteur. Acht Jahre später endete ein Gespräch mit dem ehemaligen Geschäftsführer von „Gruner und Jahr“ in München mit einem Posten bei „P.M.“ Dort blieb ich allerdings nur ein Jahr und ging 1991 als stellvertretender Chefredakteur zum „SZ-Magazin“. Das war eine schöne und freie Zeit, denn das Heft musste nicht mit jeder Ausgabe verkauft werden, sondern lag dem großen Dampfer „Süddeutsche Zeitung“ bei. 1996 stolperte ich zum „BMW Magazin“.

      Sie stolperten?

      Ja, ich stolperte. Ich hatte keine Ahnung von Kundenmagazinen und Corporate Publishing. Auftragsarbeit für ein großes Unternehmen zu leisten, war doch etwas fundamental anderes als der freie, kritische und relativ unabhängige Journalismus, den ich vorher viele Jahre gemacht hatte. Für meinen jetzigen Job hat es mir jedoch viel gebracht. Ich habe dadurch Einblick in einen Bereich bekommen, den ich vorher nicht kannte: angefangen bei der Beobachtung, wie so ein Weltunternehmen tickt bis hin zur Erfahrung, wie kundenorientierte Kommunikation und die Medien funktionieren. Aber die Marketingabteilung hat uns manchmal schon mächtig eingebremst.

      Das heißt?

      Unsere journalistische Fantasie und Formulierfreude war eingeschränkt. Manchmal war sogar die Wortwahl vorgeschrieben. Jede Geschichte, jedes Thema und die Ausgabe selbst mussten abgestimmt werden. Das war und ist legitim, aber für mich sehr fremd. Wir hatten allerdings durch den hervorragenden Etat auch Möglichkeiten, die andere Redaktionen nicht hatten. Wir konnten erstklassige Autoren und Spitzenfotografen verpflichten, um die Autos zu inszenieren. Das hat auch große Freude gemacht. Man muss sich nur im Klaren darüber sein, dass man sich in den Dienst eines Auftraggebers stellt. Schwierig wird es, wenn man sich mit den Werten und Produkten dieses Unternehmens nicht identifizieren kann. Ich gehöre aber weiterhin nicht zu denjenigen, die PR für unmoralisch oder zweitklassig halten. Die Zeit war spannend und im Nachhinein möchte ich sie nicht missen.

      Heute sind Sie Leiter der „Deutschen Journalistenschule“. Schützt eine solch gute Ausbildung vor Arbeitslosigkeit?

      Nein, sicher nicht generell. Heute kommt kein Job mehr angeflogen. Journalistenschulen bieten allerdings ein paar Vorteile. Wir bilden multimedial aus: Print, Hörfunk, Fernsehen und Online. Das ist sehr nützlich, denn ein Journalist muss heute in mehreren Medien zu Hause sein. Das bedeutet nicht, dass unsere Absolventen Alleskönner sind, aber sie sind in der Lage, Themen für mehrere Kanäle aufzubereiten. Crossmedial ist das Stichwort der Zukunft. Ein weiterer Vorteil ist, dass man in ein Netzwerk ehemaliger Absolventen hinein geboren wird. Aber auch das ist kein Freibrief. Man muss durch gute Leistungen in der Praktikumszeit oder durch gute Ideen und Geschichten als Freier auffallen.

      Reicht das für eine Karriere im Journalismus?

      Wahrscheinlich nicht. Heute muss man jungen Menschen zu einem Studium raten. Ich sage: ein Studium, das Spaß macht. Den journalistischen Schliff bekommen sie dann im Volontariat oder in der Ausbildung an der Journalistenschule. Wenn man aber ein journalistisches Studium machen möchte, rate ich unbedingt zu einer Universität, deren Ausbildungsplan mit vielen praktischen Anteilen gespickt ist. Grundsätzlich setzt sich die Kommunikationswissenschaft, wie es der Name bereits schon sagt, wissenschaftlich mit dem Journalismus auseinander und trainiert nicht praktisch journalistisches Handwerk. Der umgekehrte Weg ist auch praktikabel. Erst Volontariat oder Ausbildung und dann ein Studium. Ohne Studium werden sich viele früher oder später umgucken, wenn sie nicht mehr weiterkommen. Bei großen Zeitungen oder öffentlich-rechtlichen Sendern wird heute ein Studium einfach verlangt. Das ist ein großer Unterschied zu früher.

      Was war denn früher anders?

      Früher konnte man auch als Seiteneinsteiger im Journalismus Karriere machen. Das ist heute kaum mehr möglich, obwohl das viele interessante Typen in den Journalismus gebracht hat. Ein solcher Weg ist nicht ausgeschlossen, aber seltener geworden.

      Welche Eigenschaften muss СКАЧАТЬ