Kreise schließen sich. Nika Vero
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Название: Kreise schließen sich

Автор: Nika Vero

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783847642619

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СКАЧАТЬ Arbeit angeregt, was den Nervenkitzel noch zusätzlich steigerte. Diese erzeugte Hochspannung ließ unseren Adrenalinspiegel ordentlich in die Höhe schnellen! Wir pressten unsere Körper ganz flach auf den Boden, um unsichtbar zu wirken und waren gespannt wie Flitzebogen. Diese Anspannung hielt an, bis der „Abschuss“ des Inhaltes endlich die Erlösung brachte – nämlich dem Deckel oder der Kugel hinterher zu rennen! Das gleiche Schauspiel hatten wir mit unseren „Klappermäusen“. Dabei handelte es sich um kleine Spiel-Fellmäuse mit Geklapper im Bauch. Auch waren wir begeistert, wenn diese weggeschossen wurden. Es gab sie in verschiedenen Farben. Wir hatten weiße und graue Mäuse zum Spielen, doch Lenny und ich bevorzugten die weißen Mäuse. Sie leuchteten schon aus der Ferne und schienen zu rufen: „fangt uns und spielt mit uns“. Das Problem dabei war nur, dass die weißen Mäuse schnell unter oder hinter Möbelstücken verschwanden und dann nur noch die grauen Mäuse übrig blieben. Es gab diese Mäuse in Echtfell und Kunstfell. Dieser Unterschied war von enormer Bedeutung! Das echte Fell konnte man nämlich essen, es bestand ja zu 100% aus Naturhaar – sozusagen. Lenny war derjenige, der das Bedürfnis ab und zu verspürte, eine dieser Mäuse zu zerlegen. Er zerkaute und verspeiste das Fell, so dass nur noch ein schwarzer Kunststoffkorpus übrig blieb. Dieser klapperte zwar noch, wurde aber uninteressant und fand keinerlei Verwendung mehr bei uns. Lenny schien das Fell zu schmecken und offensichtlich bekam es seinem Verdauungstrakt gut, denn er zeigte weder Störungen noch Nebenwirkungen. Vom Verzehr dieser Kunstfellmäuse war dringend abzuraten und das tat Lenny freiwillig, denn diese rochen nicht einmal anregend. Mit denen konnten die Menschen selber spielen! Ich fragte mich ab und zu, ob Menschen tatsächlich auf die Jagd von Mäusen gingen, um uns Katzen so schöne Spielzeuge herzustellen? Da hatten sie nämlich viel zu tun! Oder von wem stammten diese Fellchen sonst?

      Schon bald wusste Lenny, wo die Haargummis, die er so gerne mochte, zu finden waren und machte sich alsbald zu ihnen auf den Weg. Seine Fundstätte befand sich im Kinder- und Gästebad! Wenn eine bestimmte Hochschrankschublade offen stand, sprang Lenny auf den Toilettendeckel. Saß zufälligerweise gerade jemand auf der Toilette, störte ihn das nicht im Geringsten und er ließ sich davon auch überhaupt nicht abschrecken oder gar aufhalten. Nein! Er kletterte ohne Hemmungen einfach über den/diejenige und balancierte über das dazwischenliegende Waschbecken seinem Ziel entgegen. Manchmal machte er einen kurzen Halt, wenn sich ihm eine freundliche Hand mit Wasser anbot. Frisches Leitungswasser schleckte er mit einem Wohlgenuss, am liebsten frisch aus der Handinnenfläche – so gut schmeckte es ihm! Spätestens danach steuerte er aber direkt die Schublade an, um sich aus dieser ein Haargummi zu stibitzen. Er war glücklich, wenn er sich eines ausgewählt hatte, das er auch behalten durfte. Nicht jedes war entbehrlich oder für Krallen und Reißzähne geeignet und so manches Haargummi wurde ihm durchaus auch schon mal wieder weggenommen. Hatte er seine Beute erobert, die er auch behalten durfte, brachte er sie schleunigst in ein sicheres Versteck. An diesem Ort machte er es sich bequem und beschäftigte sich eine ganze Zeitlang alleine damit. Dabei kaute er genüsslich auf dem Gummi herum und biss mit den Vorderzähnchen hinein, um es festzuhalten. Während er es mit einer Kralle der Vorderpfote nach vorne von sich weg zog, geschah folgendes: Entweder er schoss es weg, so dass er hinterherrennen konnte, oder er bekam eins auf die Nase. Nämlich dann, wenn er das Gummi nicht früh genug losgelassen und es immer noch zwischen seinen Zähnchen festgehalten hatte, während dieses zurückschnappte. Er war hart im Nehmen und wiederholte dieses Spiel immer und immer wieder. Manchmal brachte er sogar einen gefangenen Gummiring zurück zu dem Menschen, der es geworfen hatte. Es sah lustig aus, wenn ihm der Gummiring zwischen den Zähnen aus dem Mäulchen hing. Und die Menschen waren stolz auf ihn!

      Was mich betraf, mochte ich auch noch sehr gerne das gewellte Papier aus einer Doppelkeksverpackung. Dies musste ein Mal der Länge nach geknickt und dann gedreht werden, wie beim Auswringen eines Lappens. Wenn es raschelte oder knisterte beim Zerknäulen, umso besser – das erweckte besonderes Interesse in mir! Es hob die gespannte Erwartung um ein Vielfaches! Jenen Dingen konnte ich stundenlang und bis zum Müde werden hinterherjagen.

      Lenny hatte immer gute Ideen, um seine Beute in Sicherheit zu bringen. Manchmal trug er sein gewünschtes Spielzeug im Mäulchen ein Stockwerk tiefer um in einer anderen Umgebung zu spielen. Hier gab es mehrere kleine Ecken (als Verstecke), in die wir unsere Spielsachen mit Absicht schoben, weil das unser Spiel noch reizvoller machte. Allerdings nur so lange, bis die Sachen verschwanden und kein drankommen mehr war. Und das war manchmal früher, manchmal später der Fall. Bei solchen Spielen wollte Lenny mich nicht dabei haben, er knurrte mich sogar an, um sein Spielzeug vor mir zu verteidigen! Deshalb schaute ich mir kurzer Hand ab, was er da machte und tat es ihm gleich. Nun hatte ich auch eine Beute, die nur mir gehörte und wo es galt gut darauf aufzupassen! So folgte ich seinem Beispiel, nahm mein Knäulchen zwischen die Zähne und lief nach unten, um auch dort zu spielen. Ich kam mir dann ziemlich wichtig und groß vor mit meiner Beute. Im Wohnzimmer wurde das Spiel zur Faszination, wenn die Alufolienkugel oder das Folienröllchen unterm Sofa oder Sessel verschwanden, weil es dann zu einem Versteck- und Fangenspiel wurde. Entweder rannte ich ständig hin und her, um das Spielding zu fangen oder Lenny war auf der einen und ich auf der anderen Seite. Dann spielten wir es uns gegenseitig zu. Beides machte gleich viel Spaß! Landeten Kugel oder Röllchen unter dem Esszimmertisch, spiegelte es sich in den verchromten Stuhlbeinen wieder. Ich räkelte und streckte mich nach ihm, machte dabei genussvolle Dreh- und Rollbewegungen. Vor lauter Übermut schlug ich Purzelbäume und stieß mich langgestreckt mit den Hinterbeinen vom nächstbesten Stuhlbein ab, um die Kugel oder das Röllchen zu erreichen und es in eine neue Richtung zu schießen. Ich merkte, wie gut mir diese Bewegungen taten, weil sie mir eine wunderbare Gelöstheit und innere Weite verliehen. Andere gekaufte Spielsachen, außer den „kleinen“ Klappermäusen, gefielen uns nicht. Kunststoffkugeln mit Glöckchen im Innern zum Beispiel waren uninteressant und viel zu laut! Wobei wir nicht geräuschempfindlich waren! Möglicherweise lag es eher am Klang als an der Lautstärke. Denn Lenny und ich waren begeisterte Fans von Tüten und Kartons. In manchen Kartons befanden sich zum Schutz für den Inhalt Luftpolster, mit denen wir keine Probleme hatten, darin herum zu stapfen oder auf diesen zu schlafen. Dass sie knisterten, war für uns vielmehr eine Beruhigung. Platzen durften sie natürlich nicht gerade! Unserem Menschenweibchen war es ganz wichtig, dass wir vor lauten Geräuschen keine Angst hatten! Sie begann mit einem Ritual. Jedes Mal, eine Weile bevor zum Beispiel das laute Geräusch des Staubsaugers ertönte, sang sie das afrikanische Lied „Siyahamba“. Bis es soweit war, dass es laut wurde, waren wir bereits so in die Melodie versunken, dass uns das Brummen gar nicht mehr störte. Infolgedessen waren wir, wenn dieses Lied erklang, schon vorbereitet und wussten Bescheid. Schon bald machte uns die Lautstärke fremder Geräusche nichts mehr aus. Nur beim Klingeln des Telefons funktionierte das leider nicht, denn „hellhörend“ war unser Menschenweibchen noch nicht, auch wenn sie sich solche Fähigkeiten gerne gewünscht hätte. Lenny und ich erschraken die ersten Male, bis wir uns auch an dieses neue Geräusch gewöhnt hatten.

      ENERGIEARBEIT

      Mein Menschenweibchen erklärte mich zu einer „Yoga-Katze“, denn ich war sehr gelenkig und bewegte mich geschmeidig durch mein Leben. Ich erinnerte sie in vielen meiner Körperbewegungen an entsprechende Yogahaltungen.

      Im Yoga geht es darum Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen, um ein harmonisches Gleichgewicht herzustellen. Nachdem der Geist zur Ruhe gekommen ist, beginnt der Körper in leicht fließenden Bewegungsabläufen zu arbeiten, welche mit einer bewussten Ein- und Ausatmung Unterstützung finden. Der ruhige, aber wachsame Geist beobachtet und kontrolliert dabei aufmerksam die Atmung in der jeweiligen Bewegung oder Haltung. Je bewusster wir atmen, umso entspannter sind wir. Gestaute Energien werden zum Fließen gebracht, wie auch in bestimmten Haltungen für einen Moment gebündelt. Ziel ist es in Achtsamkeit und dem entsprechenden Umgang mit den Energien zu leben. (5)

      Während ich mir den Rücken beim Putzen sauber leckte und dabei in Gedanken versunken innehielt, erkannte mein Menschenweibchen den DREHSITZ.

       Die Wirkung des Drehsitzes auf den Körper ist unter anderem der Ausgleich beider Körperhälften, Anregung der СКАЧАТЬ