Название: Jenseits der Todesschwelle
Автор: Hubertus Mynarek
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
isbn: 9783742710857
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Viel näher kommt der Sache einer, der seine NTE folgendermaßen charakterisiert: „Diese Helligkeit war keine Person oder Raum. Es war die absolute Liebe, das, was man sich immer gewünscht hat, ein warmes Leuchten, wie ein liebevolles Warten auf mich … Alles in mir war nun darauf aus, in dieses Licht hineinzuschweben, sich darin aufzulösen … Dieses Hinstreben war so stark und so ein intensives Gefühl in mir, wie ich es in meinem Leben nie empfunden habe.“97
Man muss das Ganze, um das es sich hier dreht, eher mit impersonalen, fast möchte ich sagen: pantheistischen Begriffen umschreiben. Es handelt sich um eine höchst intensive Liebesenergie, die in ein Seiendes einströmt, um ein hochenergetisches Bewusstseinsfeld, von dem der Sterbende oder der Jenseitige umfasst und durchdrungen wird, um das Eintauchen in eine All-Liebe, in der sich alle Dissonanzen auflösen, um einen Energieaustausch zwischen Sein und Seiendem, ja eine Verschmelzung der beiden und damit um die zur Gewissheit gewordene Erkenntnis, dass man immer schon Teil des Ewigen war und immer bleiben wird. Auch die großen Mystiker aller Zeiten und Zonen kamen ja zu solchen Verschmelzungs- und Einheitserfahrungen mit dem universalen Sein!
Der bereits zitierte Dr. Yates, vor seinem Tod Methodistenprediger, bringt das Gemeinte durch sein Medium besonders treffend zum Ausdruck: „Ich wünschte, Ihr lerntet Gott recht begreifen, nicht als eine Person, wohl aber als das Leben im gesamten Weltall, und es würde Euch zur klaren Gewissheit, dass es ohne Gott kein Leben geben kann. Er ist das Göttliche in jedem Ding … Man soll in sich selber die Kraft Gottes entfalten … die Kraft der Liebe … Gott ist Alles in Allem. Jeder von uns ist ein Teil seines großen Werkes. Auch die Blumen … nicht minder als die Tiere … Wir stehen doch allenthalben mitten in Ihm drin“.98 (Hervorhebungen von mir).
Zwar benutzt auch Dr. Yates noch das traditionelle Wort Gott, aber seine ganzen Ausführungen sind eine anschauliche Illustration und Demonstration des in jedem Seienden anwesenden, lebenden und wirkenden All-Seins. Dass es nicht um den Namen Gott geht, obwohl ihn die meisten Verstorbenen und den Nahtod Erfahrenden weiterhin aus Tradition und Gewohnheit gebrauchen, sondern um das »Universale Sein«, zeigen auch die weiteren Aussagen dieser Menschen. Der verstorbene Dr. Adams erklärt durch sein Medium: Die Prediger im Diesseits sollten „das wahre Evangelium“ verkündigen, „nicht das Erlösertum, sondern den Ewigen, der das Leben ist in jedem von uns“.99 Eine verstorbene Frau Lackmund: „Der Duft einer schönen Blume ist Gott“.100 Eine Eskimo-Frau: „Wir Eskimos glauben an den Großen Geist der Liebe, Weisheit und Allwissenheit und betrachten uns als Teile dieses Großen Geistes … Der Medizinmann kennt die Geheimnisse des Weltalls, der Liebe, Erkenntnis, Weisheit und Wahrheit. In dem großen Geiste leben wir … Wir lieben den Geist der Liebe, den Geist der Wahrheit, mit einem Wort Den Großen Geist … Für uns ist das nicht bloß ein Glauben, sondern ein sicheres Wissen. Wir kennen die Wahrheit und wissen, dass wir ein Teil jenes Göttlichen Geistes sind, welcher in uns ist … Einige Missionare, die zu uns kommen, behaupten, Christus sei für unsere Sünden gestorben. – Liebe Freunde, wir haben keine Sünden, für die Christus hätte sterben müssen, denn Gott ist Liebe und Kraft; Er ist Weisheit, Allwissenheit und Wahrheit. Wir alle sind ein Teil dieses wunderbaren Wesens. Und wenn wir ein Teil dieses wunderbaren Geistes sind, wie können wir dann voller Sünden sein? Wir können gar nicht von ihm abfallen, eben weil wir ein Teil von ihm sind. In Ihm leben wir und sind Teile von Ihm. Wir könnten Ihm ja auch gar nicht ausweichen, denn Er ist ja überall. Er ist das ganze All, die ganze Liebe, das Leben in jedem einzelnen Ding … Stellt euch ein großes Licht vor, ich meine eine Kerze, die auf einem Leuchter steht. Um sie herum stehen kleinere Kerzen, aber sie sind alle aus demselben Stoff wie die große. Ihr nehmt nun die kleinen Kerzen und steckt sie an der großen an. Dann habt ihr den Lebensfunken … Ihr alle hier seid Teilchen jenes All-Lichtes und habt Eure Flamme von diesem einen großen Lichte.“101
Der in anderem Zusammenhang bereits zitierte Dr. Root: „Jeder Mensch ist ein Teil Gottes … Darum hat auch jeder menschliche Gedanke Schöpferkraft.“102
Sehr interessant ist, was zwei große Heilige der katholischen Kirche aus dem Jenseits durch ein Medium kundtun.103 Es handelt sich um Hildegard von Bingen und um Theresia von Avila. Ich zitiere im Folgenden das von ihnen medial Durchgegebene, weil diese beiden Frauen bis zum heutigen Tag als Säulen ihrer Kirche gelten, während sie doch aus dem Jenseits ihre entschiedene Distanzierung von Kirche und kirchenamtlichem Gottesbegriff offenbaren. So beklagt sich Hildegard von Bingen (1098-1179) vor ihrem Medium: „Ich, Hildegard, war eine Seherin, musste aber, da ich dem christlichen Glauben angehörte und eine Nonne, später Äbtissin war, den schmalen Pfad wandeln, den die Kirche uns befahl. Ich hasste ihn, durfte ihn aber nicht verlassen; er war der einzig mögliche Weg zum Herzen meiner Mitmenschen. Einen anderen gab es damals eben nicht. Es war bitter für uns alle (nein, ich war nicht die einzige, die so empfand), uns auf eine Weise fügen zu müssen, die dem diametral entgegenstand, was unsere Visionen verkündeten … ich war … gezwungen, die Wahrheit zu verheimlichen. Das war bitter, sehr, sehr bitter für mich und Gleichgesinnte"“ Es hätten zu ihr während ihres Erdenlebens „göttliche Wesenheiten“ gesprochen. Aber „ich schrieb diese Dinge nicht auf, aus Angst, man könne sie finden. Ich schrieb … Bücher – aber nur solche, die die Kirche, diese übelste von allen Unterdrückern der Wahrheit, duldete. Ich hasse sie heute noch. – Doch, auch wir hassen das, was dem Göttlichen entgegenhandelt, die Menschen zu Lügnern macht, sie verbrennt – Nein, ich darf an all das gar nicht denken … Ich darf das nicht tun, denn ich empfinde Hass, anstatt lediglich kühl etwas Schädliches zu verurteilen … Es gibt einen heiligen Zorn – aber meiner ist immer noch zu sehr eine persönliche Sache“. In meinen Schriften „versuchte ich mich hindurchzuwinden, so gut ich vermochte … ich habe an mich halten müssen und ständig bedenken, ob dieses oder jenes gestattet sei in den Augen der Kirche“. In meinem Weltbild damals „ist sogar sehr vieles falsch“, denn „ich war im Schatten. Ich hätte die Fähigkeit gehabt, ein umfassendes richtiges Weltbild zu geben … aber es war mir verwehrt … die Kirche hat mir Grenzen gesetzt, mich eingedämmt in einer Weise, die mich unglaublich behinderte innerlich – aber außerdem war ich im Schatten. Mein ganzes damaliges Leben war im Schatten. Da aber in der Tiefe meiner Seele wahres Wissen verborgen war, das nicht ans Licht sollte, mir aber eine starke Auffassungs- und Gestaltungsgabe gegeben war, äußerte sie sich in der Schilderung eines unrichtig gesehenen Universums. Einiges davon war noch richtig – aber außer seiner Größe hat jenes Weltbild nicht das Verdienst, ein naturgetreues zu sein … ein Jammer, denn mit einer näher an die Wahrheit herankommenden Darstellung … hätte ich es schon zu meiner Zeit vermocht, der Welt ein nahezu richtiges Bild des Weltalls zu geben. Doch gestattete dies weder mein Karma noch das der damaligen Epoche“. Die Arbeiten, die im Laufe der letzten 800 Jahre über sie geschrieben wurden, so Hildegard, „sind nur von geringem Wert: Professorenarbeiten, weiter nichts.“
Entgegen der amtskirchlichen Lehre, die seit dem Konzil von Konstantinopel (553) die Wiedergeburt ablehnt, betont dann Hildegard gegenüber ihrem Medium: „Ich bin eine uralte Seele, älter als du ahnst, und Hildegard von Bingen war eine geringe Inkarnation; beinahe eine Strafe. Es war mir nicht vergönnt, aus dem Born meiner Erleuchtung zu schöpfen in meinem letzten Leben, aber ich bin eine jener Seelen, die des Öfteren betraut war damit, eine führende Rolle zu spielen.“
„Gott, wenn du es so nennen willst“, sagt Hildegard zu СКАЧАТЬ