Jenseits der Todesschwelle. Hubertus Mynarek
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Название: Jenseits der Todesschwelle

Автор: Hubertus Mynarek

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9783742710857

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СКАЧАТЬ Lichtes finden“. Hat sich also „ein Menschengeist im irdischen leben … nicht vervollkommnet, so wird er wieder Mensch. Jedes Leben ist ein Examen. Wer durchfällt, muss es so oft machen, bis er es besteht. Das sind göttliche Gesetze, die für die ganze Schöpfung gleichmäßig Geltung haben … es gibt keine Willkür … die meisten Menschengeister müssen wiederholt zur Erde zurück. Denn der Abschluss ihres diesseitigen Lebens ist immer wieder unzureichend … Betrachte … das Leben der meisten Menschen! Ist nicht ihr ganzes Sinnen und Trachten auf das Irdische gerichtet? Wie viele … tun das Gute? … Die goldenen Fallstricke Mammons sind es vor allem, die den Menschen gefährden. Mit dem Geld besitzen die Mächte der Tiefe ein Mittel, durch das sie über den größten Teil der Menschheit eine unumschränkte Herrschaft ausüben … Nun kann aber der Geist logischerweise erst dann von einem Gesetz, das ihn in die Materie zwingt, entbunden werden, wenn er ihm entwachsen ist … Solange ein Geist … – auf ganz niedriger Stufe stehend – um der Lust des irdischen Lebens willen in das Menschenleben tritt, solange hat er die Schule der Materie nicht absolviert und ist folglich nicht fähig, in höhere Stufen einzutreten.“66

      Das alles aber geschieht, wie wiederholt gesagt, nicht auf Grund eines Gottesgerichts, sondern automatisch, genauer: karmisch, nämlich aufgrund der Schuldenlasten, die man sich selbst aufgebürdet hat: „Jeder Mensch schafft sich sein jenseitiges Leben selbst … Lernt man in einem Leben nichts, so fällt man zurück. Dieses Zurückfallen aber ist ein neues Erdenleben.“67

      Es ist aber nicht bloß die materialistische, eigennützige, selbstsüchtige Grundeinstellung vieler Menschen, die sie am geistigen Fortschritt in immer höhere Bereiche des Jenseits hindert. Fast ebenso erschwerend für die jenseitige Fortentwicklung sind die dogmatisch-ideologischen Verbohrtheiten vieler Menschen. „Sehen wir uns einmal die Kirchen auf der Erde an“, klagt der jenseitige Dr. Yates, „sie sind der Tummelplatz von Geistern, die in strengem Kirchenglauben hinübergegangen sind. Sie finden sich dort in großen Scharen zusammen und machen keinerlei Anstalten zu begreifen, dass sie noch geistig schlafen. Denn noch nie haben sie sich gefragt: Wer bin ich? Wo komm ich her? Wo gehe ich hin? Wo ist das wahre Leben? – Sie haben sich selber eingeschläfert mit ihren Glaubensvorstellungen über Jesus Christus und den lieben Gott, wie er auf einem Throne sitzt mit Christus zu seiner Rechten und Gericht hält über die guten und bösen Menschen. Die einen, so glauben sie, kommen in die flammende Hölle, und die anderen dürfen in den Himmel zur Herrlichkeit Gottes eingehen. Das ist ihr Glaube, den sie hegen, und obgleich sie ,tot‘ sind, bleibt die Mehrzahl dieser Wortgläubigen auf der Erde und geht in die Kirche. Sie möchten gar nicht fort von der Erde, singen ständig dieselben Lieder und plappern dieselben Gebete. Sie meinen alles, was sie zu tun hätten, sei Singen und Beten. Viele wissen gar nicht, dass sie gestorben sind. Sie nehmen sich nicht einmal Zeit, darüber nachzudenken, warum ihre Familie und ihre Freunde nicht mehr mit ihnen reden, wie sie es früher doch getan haben. Es ist sehr schwierig für uns, an solche Verstorbenen heranzukommen. Viele singen und beten nur, andere wandern allein umher und versuchen herauszufinden, was eigentlich mit ihnen los sei. Dann wieder gesellen sie sich Menschen bei und beeinflussen sie so stark mit ihren Glaubensvorstellungen, dass die Betreffenden besessen werden und wegen religiösen Wahnsinns ins Irrenhaus gebracht werden müssen.“ Selbst „einigen meiner Freunde muss ich helfen. Obwohl sie schon lange vor mir gestorben sind, befinden sie sich noch im Finstern, weil ihnen das Verständnis für das wahre Leben noch nicht aufgegangen ist … Wenn Sie doch nur mal sehen könnten, wie jeden Abend, wenn Sie Ihre Sitzung haben, zahlreiche verunstaltete und unglückliche Geister zuhören und nach Hilfe verlangen, um in das jenseitige Leben eingehen zu können. Die Menschheit sollte endlich erwachen, damit nicht gar so viele als unwissende Geister auf die andere Seite hinüberkommen. Denn als solche drücken sie sich nur auf der Erde herum und bringen Unheil über die, die noch auf der Erde leben … Gegenwärtig herrscht Kampf und Gesetzeszwang.“68

      Ein anderer Jenseitiger, der Arzt und Philosoph Dr. Adams, betont: Das „Fortleben nach dem Tode … ist ein Leben wahrer Erkenntnis und nicht bloßen Glaubens. Wenn man bloß glaubt, dann findet man sich im Finstern wieder vor einer verschlossenen Tür, eben weil man nur glaubt und von der anderen Welt nichts weiß … In Zukunft werden die Menschen wissen, dass sie, wenn sie Unrecht tun, dafür zu leiden haben. Die meisten Bilder von der flammenden Hölle haben sie schon abgetan, und daher haben auch die Kirchen die Menschen nicht mehr so in ihrer Gewalt wie in früheren Zeiten“. Die Menschen sollten sich versammeln „zu lebendiger Anbetung und nicht bloß glauben“. Auch so mancher Priester meint, „so etwas wie eine Geisterwelt gäbe es ja gar nicht. Wenn wir stürben, dann würden wir eben ins Grab gelegt und blieben darin liegen bis zum jüngsten Tage.

      – Dann werden wir auferweckt werden, und Gott wird auf Seinem Throne sitzen und die Sünder auf die eine und die Gerechten auf die andere Seite rufen. Die einen werden zur Hölle in die ewige Verdammnis geschickt und die anderen in der Herrlichkeit des Himmels leben. Ist das nicht entsetzlich? Damit behaupten sie doch geradezu, Gott habe die einen für die ewige Verdammnis und die anderen für die himmlische Seligkeit geschaffen … Da gingen die einen in den Himmel und sahen die anderen im Feuer der Hölle liegen!“ Die Hölle sei eine Erfindung cleverer Religionsmanager. Die „malten ... die Hölle so grausig aus wie nur möglich, als einen großen brennenden Ofen, mit Gerippen da und dort und loderndem Feuer. Und der die Menschen ins Feuer warf, das war der Teufel, der sie sie auf einer Forke anbrachte“.69

      Die Menschen „sind unfrei, durch … Glaubensformeln gebunden“, erklärt eine weitere Jenseitige durch ihr Medium. „Viele halten sich für heilig, doch ist ihre Heiligkeit eine ganz Oberflächliche“.70

      Eine andere Jenseitige behauptet: „Die allermeisten Menschen bleiben nach dem Ablegen des Körpers geraume Zeit an ganz demselben Orte, wo sie ihr Leben verbracht haben, ganz gleich, ob sie gelehrt oder ungebildet sind.“ Wenn sie die Freiheit und Selbstständigkeit ihres Geistes, seine Loslösung von allen religiösen und weltanschaulichen Vorurteilen nicht betrieben haben, daher auch „vom Jenseits nichts wissen“ (da zum Geist eben auch die Unsterblichkeit gehört), „dann bleiben sie da stehen, wo sie gerade gestorben sind. Viele liegen in tiefem Schlaf oder gar in schwerer Bewusstlosigkeit … Manche wiederum haben sich selber in einen tiefen Schlafzustand versetzt durch den religiösen Glauben, dass sie bis zum jüngsten Tage im Grab zu liegen hätten, oder durch die Vorstellung, dass mit dem Tode alles aus sei. Dann gibt es viele aus allen möglichen religiösen Bekenntnissen, die überhaupt nicht wissen, dass sie gestorben sind.“71

      Ein weiterer Jenseitiger bedauert den „Zerfall der Kirchen“, sieht die Ursache dafür aber darin, dass sie blind und geistlos seien, daher selber nur den Glauben lehren könnten. Aber „die Menschen verlangen heute nach klarem Wissen, nicht mehr nach Glauben, und wenn die Kirchen wahre Religion lehrten, dann wären die Menschen auch besser. Viele Geistliche wissen in ihrem Herzen sehr wohl, dass die Menschen an die alten Geschichten nicht mehr glauben. Es ist auch hier das ‚goldene Kalb‘, der ‚Mammon‘, dem sie dienen, wenn sie sich dennoch auf die Kanzel stellen und wider ihre bessere Überzeugung predigen … Die Menschen müssen die Wahrheit erfahren, dann werden sie auch nach ihrem Ableben nach der geistigen Welt Ausschau halten und statt eines eingebildeten ,Himmels‘ ein glückliches Heim im Jenseits finden: Himmel und Hölle sind nur innere Gemütszustande, und den ,Himmel‘ muss ein jeder in seinem eigenen Innern gefunden haben, bevor er in der geistigen Welt glücklich sein kann … Im geistigen Leben … gibt es keine Glaubenssätze … Zum ,Jüngsten Tage‘ kann dem Menschen jeder beliebige Tag werden, nämlich der Tag, an dem er seine Selbstsucht und Unwissenheit ablegt; denn nur diese sind der ,Tod“. Leben ist Liebe und Weisheit … Denkt man aber nur an sich selbst und klammert sich an Bekenntnisformeln, dann hat man Kummer und Sorgen und muss sich diese durch Leiden austilgen lassen … Der Himmel ist keine besondere Örtlichkeit. Wer sich vorstellt, er gehe in den Himmel, der muss diesen Himmel schon mitbringen, denn er ist ein Gemütszustand. Wer da leidet, ist in der Hölle … Wer dagegen glücklich ist, ist im Himmel, – in dem Himmel, den jeder in sich trägt.“

      „Die Menschen haben sich allerhand Lehren zurechtgedacht. СКАЧАТЬ