Die Jagd nach dem Meteor. Jules Verne
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Jagd nach dem Meteor - Jules Verne страница 8

Название: Die Jagd nach dem Meteor

Автор: Jules Verne

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754178751

isbn:

СКАЧАТЬ mich heute besonders geärgert.

      – Hattest du etwa eine astronomische Entdeckung in Aussicht?

      – Ich glaube ja, Francis. Ich kann darüber aber nicht eher etwas Bestimmtes sagen, als bis eine neue Beobachtung...

      – Da haben wir's ja, Herr Forsyth, unterbrach ihn Mitz trocken, was Sie nun schon acht Tage so in Bann hält, daß Sie in Ihrem Turm bald anwachsen werden, und das Sie die Nacht aus den Federn jagt. Jawohl, die letzte Nacht dreimal, ich hab' es ganz gut gehört, ich habe, Gott sei Dank, keinen Wattepfropfen in den Ohren! setzte sie als Antwort auf eine Geste ihres Herrn hinzu, um zu verstehen zu geben, daß sie keineswegs taub wäre.

      – Ja ja, so ist es, meine brave Mitz,« stimmte ihr Dean Forsyth versöhnlichen Tones bei.

      Vergebliche Liebesmüh.

      »Eine ›astrokomische‹ Entdeckung! rief die würdige Dienerin voller Entrüstung. Und wenn Sie nun dabei tüchtig heruntergekommen sind, wenn Sie sich von dem Sitzen vor Ihren »Schläuchen« einen Buckel und vielleicht eine gehörige Kurzatmigkeit zugezogen haben, die... ja, da werden Sie eine hübsche Figur spielen! Oder kommen dann etwa Ihre Sterne herunter, Ihnen zu helfen, und verordnet Ihnen der Doktor vielleicht, sie als Pillen zu verschlucken?«

      Schon aus dem Ton der ersten Worte dieser Standrede erkannte Dean Forsyth, daß es besser sei, nicht darauf zu antworten. Er aß also schweigend weiter, aber so zerstreut, daß er manchmal sein Glas für seinen Teller hielt und umgekehrt.

      Francis Gordon gab sich alle erdenkliche Mühe, ein Gespräch im Gange zu erhalten, es war jedoch, als ob er nur der Wüste etwas vorpredigte. Sein Onkel saß finster da und schien ihn überhaupt nicht zu hören. So ergriff er den Ausweg, vom Wetter zu reden. Wenn man nichts Gescheites mehr zu sagen weiß, so spricht man eben vom Wetter, wie es gewesen ist, wie es eben ist und wie es sich gestalten wird. Das ist ja ein unerschöpfliches Thema, bei dem auch der Beschränkteste mitreden kann. Hier kam noch dazu, daß sich Mr. Dean Forsyth für atmosphärische Fragen interessierte. In einem Augenblicke, wo dickere Wolken das Speisezimmer einmal noch mehr verdunkelten, hob er den Kopf in die Höhe, sah durchs Fenster und rief, während ihm die Gabel aus der Hand fiel:

      »Werden sich diese verwünschten Wolken denn gar nicht einmal vom Himmel wegscheren, und wenn's auch nur um den Preis eines tüchtigen Platzregens wäre?

      – Na... meiner Treu, nahm Mitz wieder das Wort, nach einer dreiwöchigen Dürre würde das doch der Erde recht wohl tun.

      – Der Erde... der Erde! murmelte Mr. Dean Forsyth halblaut, aber so verächtlich vor sich hin, daß er sich folgende Antwort der alten Dienerin zuzog:

      – Jawohl, der Erde, mein Herr Forsyth. Ich dächte, die wäre wenigstens ebensoviel wert wie der Himmel, von dem Sie nicht herabsteigen wollen... nicht einmal mehr zur Zeit des Frühstücks!

      – Ereifern Sie sich nicht, meine ›gute Mitz‹,« sagte Francis Gordon fast bittend.

      Vergeblich. Die gute Mitz war nicht in der Laune, sich so leicht umstimmen zu lassen.

      »Ach was, hier gibt's gar keine ›gute Mitz‹, fuhr sie aufgeregt fort. Sie gucken sich ja nicht einmal den Mond genug an, sonst müßten Sie wissen, daß es im Frühling regnen muß. Wenn es im März nicht regnet, wann soll es denn dann regnen, frag' ich Sie?

      – Lieber Onkel, lenkte der Neffe ein, es ist ja richtig, daß wir jetzt im März, am Anfange des Frühlings sind, und da muß man das Wetter ja nehmen, wie es eben ist. Bald kommt aber der Sommer, der wird dir einen reineren Himmel bescheren. Dann kannst du deine Arbeiten unter günstigeren Verhältnissen fortsetzen. Nur ein wenig Geduld, bester Onkel!

      – Geduld... Geduld, Francis? entgegnete Mr. Dean Forsyth, dessen Stirn jetzt nicht weniger finster aussah, als der Himmel draußen, du sprichst von Geduld! Wenn er nun so weit fortgeht, daß man ihn nicht mehr sehen kann? Wenn er sich nun nicht wieder über dem Horizonte zeigt?

      – Er? fiel hier Mitz ein. Welcher ›er‹ denn?«

      Im gleichen Augenblick ließ sich aber die Stimme Omikrons vernehmen.

      »Mister Forsyth!... Mister Forsyth!

      – Da gibt's etwas Neues,« rief der Amateur-Astronom, stieß seinen Stuhl hastig zurück und eilte der Tür zu.

      Noch hatte er diese nicht erreicht, als ein heller Strahl durchs Fenster drang und in tausend Lichtflimmern von den Gläsern und Flaschen auf dem Tische zurückstrahlte.

      »Die Sonne... ah, die Sonne! jubelte Dean Forsyth, während er die Treppe hinaufstürmte.

      – Herrgott im Himmel! rief Mitz, auf einen Stuhl niedersinkend. Da ist er nun weg, und wenn er erst wieder mit Krone da im Oberstübchen eingeschlossen ist, da soll ihn einmal einer rufen! Ebensogut könnte man den Wind im Sack fangen. Na, das Frühstück wird ja auch mit Hilfe des heiligen Geistes allein alle werden. Und alles das wegen der Sterne!«

      Das polterte die vortreffliche Mitz in ihrer meist verdrehten Sprache hervor, obgleich ihr Herr sie nicht hören konnte. Hätte er sie hören können, so wäre übrigens ihr Redestrom auch so gut wie umsonst gewesen.

      Außer Atem vom schnellen Steigen betrat Mr. Dean Forsyth sein Observatorium. Es war jetzt ein südwestlicher Wind aufgesprungen, der die Wolken mehr nach Osten hin trieb. Eine große aufgeklärte Stelle ließ schon bis zum Zenith den ganzen Teil des Himmels übersehen, wo das Meteor wahrgenommen worden war. Das Zimmer war jetzt von den Sonnenstrahlen hell erleuchtet.

      »Nun, fragte Mr. Dean Forsyth, was gibt es?

      – O, die Sonne ist da, antwortete Omikron, doch nicht für lange Zeit, denn von Westen ziehen schon wieder neue Wolken heran.

      – Da ist keine Minute zu verlieren!« rief Dean Forsyth, der schon sein Fernrohr einstellte, während der Diener dasselbe mit dem Teleskop tat.

      Etwa vierzig Minuten saßen sie eifrigst beschäftigt vor ihren Instrumenten. Geduldig und doch mit fieberhafter Hast drehten sie deren Stellschrauben, um sie immer in der gewünschten Richtung zu halten.

      Und mit welch peinlicher Aufmerksamkeit durchsuchten sie alle Ecken und Winkel des eben sichtbaren Teiles des Himmelsgewölbes! Unter so und soviel gerader Aufsteigung und so und soviel seitlicher Abweichung war ihnen die Feuerkugel – offenbar auf geradestem Wege nach dem Zenith von Whaston – zuerst erschienen.

      Jetzt war davon nichts, nichts zu entdecken! Nur die ganze wolkenfreie Fläche des Himmels, die doch für Meteore einen so prächtigen Promenadenplatz bildete! Kein leuchtendes Pünktchen in dieser Richtung! Keine Spur von einem Asteroiden!

      »Nichts... gar nichts! sagte Mr. Dean Forsyth, während er sich über die Augen wischte, die von dem angestrengten Sehen mit Blut überfüllt waren.

      – Nichts!« stammelte auch Omikron wie ein mitleidiges Echo.

      Zu weiteren Beobachtungen war es jetzt schon zu spät. Heranziehende Wolken hatten den Himmel aufs neue bedeckt. Eine nochmalige Aufklärung war für heute wohl nicht zu erwarten. Sehr bald bildeten die Dunstballen nur noch eine einzige schmutziggraue Masse und sandten nachher einen feinen Regen herab. Da blieb nun, zum großen Kummer des Herrn und des Dieners, nichts weiter übrig, als auf jede Beobachtung zu verzichten.

      »Und СКАЧАТЬ