Die Jagd nach dem Meteor. Jules Verne
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Читать онлайн книгу Die Jagd nach dem Meteor - Jules Verne страница 14

Название: Die Jagd nach dem Meteor

Автор: Jules Verne

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754178751

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СКАЧАТЬ geglaubt, daß Hudelson mir gegenüber eines solchen Benehmens fähig wäre!« so würde ohne Zweifel – ganz entsprechend der des Doktors – die einzige Antwort des Oheims Francis Gordons gelautet haben.

      Einen Beweis dafür lieferte die Art und Weise, wie Mr. Dean Forsyth einmal Mitz abgefertigt hatte, als diese sich eine bezügliche Frage erlaubte.

      »Kümmern Sie sich allein um Ihre eignen Angelegenheiten!« hatte er ihr trocknen, mürrischen Tones geantwortet.

      Wenn es Mr. Dean Forsyth aber wagte, der »furchtbaren« Mitz so entgegenzutreten, mußte er dafür sehr schwerwiegende Gründe haben.

      Mitz fühlte sich dadurch »bis auf die Knochen beleidigt« – um einen ihrer Kraftausdrücke zu gebrauchen – und sie versicherte, daß sie sich fast hätte »die Zunge abbeißen« müssen, um sich nicht gegen eine so unverantwortliche Zurechtweisung zu verteidigen. Ihr Urteil über ihren Herrn stand aber fest und sie machte auch kein Geheimnis daraus. Für sie war Mr. Forsyth ein Narr, was schon ganz einfach durch die unbequeme Lage bewiesen würde, die er einhalten mußte, wenn er durch seine Instrumente sah, vorzüglich wenn ihn Beobachtungen am Zenith zwangen, den Kopf übermäßig zurückzubeugen. Mitz nahm an, daß sich Mr. Forsyth durch diese Haltung etwas in der Wirbelsäule gebrochen haben müsse.

      Niemals bleibt nun aber ein Geheimnis so sorgfältig bewahrt, daß nicht gelegentlich etwas davon durchsickerte. So erfuhr man denn schließlich durch eine kleine Indiskretion Omikrons, um was es sich hier handelte. Sein Herr hatte eine ganz außergewöhnliche Feuerkugel entdeckt und befürchtete, daß diese Entdeckung auch von dem Doktor Hudelson gemacht worden wäre.

      Das war also die Ursache dieses lächerlichen Zwiespaltes! Ein Meteor, eine Feuerkugel, ein Aerolith, eine Sternschnuppe, ein Stein, vielleicht ein großer, aber doch nur ein Stein, ein simpler Kiesel, an dem der Hochzeitswagen für Francis und Jenny zu zerschellen drohte!

      Loo genierte sich auch gar nicht, »alle Meteore und mit ihnen die gesamte Himmelsmechanik zum Teufel« zu wünschen.

      Inzwischen verstrich die Zeit... Tag um Tag wich der März mehr zurück um dem April Platz zu machen. Bald nahte der für die Trauung festgesetzte Termin heran. Würde bis dahin aber nichts geschehen? Bisher ruhte jene beklagenswerte Rivalität nur auf Vermutungen, auf Hypothesen. Was würde aber die Folge sein, wenn ein unerwarteter Zwischenfall sie an den hellen Tag brachte, wenn die beiden Rivalen etwa in einem Streite aneinanderprallten?

      Diese sehr begründeten Befürchtungen hatten die Vorbereitungen zur Hochzeit bisher noch nicht unterbrochen. Alles würde zu jenem Tage fertig sein, auch das schöne Kleid der mutwilligen Loo.

      Die ersten vierzehn Tage des April verliefen unter abscheulichen Witterungsverhältnissen; mit Regen, Wind und einem Himmel, an dem dicke Wolken einander jagten. Die Sonne, die am Firmament schon einen hohen Bogen beschrieb, und der fast volle Mond, der die Erde mit seinen Strahlen hätte beleuchten können, ließen sich ebensowenig erblicken wie a fortiori das unauffindbare Meteor.

      Mrs. Hudelson, Jenny und Francis Gordon hatten sich wegen der Unmöglichkeit jeder astronomischen Beobachtung gerade nicht zu beklagen, und selbst Loo, sonst eine Feindin des Windes und Regens, hätte sich jetzt über einen blauen Himmel nicht so aufrichtig gefreut wie über die Fortdauer des schlechten Wetters.

      »Wenn's nur wenigstens bis zur Hochzeit anhält, rief sie, und man die nächsten drei Wochen keine Sonne, keinen Mond und nicht das winzigste Sternchen sieht!«

      Zur großen Enttäuschung Loos änderte sich aber das Wetter und die atmosphärischen Verhältnisse schlugen in der Nacht vom 15. zum 16. ins Gegenteil um. Eine nördliche Brise vertrieb alle Dunstmassen und der Himmel zeigte sich bald in voller Reinheit.

      Mr. Forsyth auf seinem Turme und der Doktor Hudelson auf dem seinigen gingen sofort wieder daran, das Firmament über Whaston vom Horizont bis zum Zenith abzusuchen.

      Zog denn das Meteor jetzt vor ihren Fernrohren vorüber?... Das schien offenbar, nach den sauertöpfi schen Mienen der beiden Männer zu urteilen, nicht der Fall zu sein. Ihre gleichmäßig schlechte Laune deutete auf ein doppeltes und gleichmäßiges Mißgeschick. Diese Anschauung wäre auch richtig gewesen. Nein, Mr. Sydney Hudelson hatte am Himmel nichts gesehen, und Mr. Dean Forsyth auch nicht mehr.

      Sollte es sich hierbei also wirklich um ein umherschweifendes Meteor handeln, das der Anziehungskraft der Erde für immer entwichen wäre?

      Ein kleiner Artikel in den Journalen vom 19. April sollte sie hierüber aufklären.

      Die von der Sternwarte in Boston ausgegangene Mitteilung hatte folgenden Wortlaut:

      »Vorgestern, am Abend des 17. April, hat sich um neun Uhr und neunzehn Minuten neun Sekunden eine Feuerkugel von außergewöhnlicher Größe gezeigt, die über den westlichen Teil des Himmels mit ungeheurer Schnelligkeit hinflog.

      Ein merkwürdiger Umstand, dazu angetan, der Eigenliebe der Stadt Whaston zu schmeicheln, war dabei der, daß dieses Meteor am gleichen Tage (am 16. März) und genau zur gleichen Zeit von zwei ihrer hervorragendsten Bürger entdeckt worden zu sein scheint.

      Nach einer Mitteilung der Sternwarte in Pittsburg wäre dieser Himmelskörper der, dessen Erscheinen Mr. Dean Forsyth an diese gemeldet hatte, und nach der Sternwarte von Cincinnati derselbe, von dem bei dieser an demselben Tage von Doktor Sydney Hudelson eine völlig gleiche Meldung eingegangen war. Die Herren Dean Forsyth und Sydney Hudelson wohnen beide in Whaston, wo sie sich der größten Hochachtung ihrer Mitbürger erfreuen.«

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