Sie. Henry Rider Haggard
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Название: Sie

Автор: Henry Rider Haggard

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754183830

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СКАЧАТЬ überließ ich mich dem angenehmen Schaukeln und schlief bald wieder ein, denn ich war schrecklich müde. Als ich erwachte, sah ich, daß wir uns in einer Schlucht aus Lavagestein befanden, an deren steil abfallenden Wänden schöne Bäume und blühende Sträucher wuchsen.

       Plötzlich machte diese Schlucht eine Biegung, und ein wunderbarer Anblick bot sich mir. Vor uns lag ein grünes, etwa vier bis sechs Meilen weites Plateau, das die Form eines römischen Amphitheaters hatte. Es war von mit Sträuchern bewachsenen Felsen umsäumt, doch in seiner Mitte lag üppiges Weideland, da und dort von hohen, prächtig gewachsenen Bäumen bestanden und von gewundenen Bächen durchflossen. Ziegen- und Rinderherden weideten darauf, doch sah ich keine Schafe. Zuerst konnte ich mir nicht erklären, was für ein seltsamer Ort dies war, doch dann wurde mir klar, daß es der Krater eines längst erloschenen Vulkans sein mußte, der später ein See gewesen und schließlich auf irgendeine unerklärliche Weise trockengelegt worden war. Und ich darf wohl hier gleich darauf hinweisen, daß meine späteren Beobachtungen und die Erforschung eines ähnlichen, doch noch wesentlich größeren Ortes diese Annahme bestätigten. Es erstaunte mich jedoch, daß, obwohl ich zwischen den Herden mehrere Hirten hin und her gehen sah, keinerlei menschliche Behausungen zu entdecken waren. Ich fragte mich, wo sie wohl alle wohnen mochten. Meine Neugier sollte bald gestillt werden. Die Träger unserer Sänften wandten sich nach links, gingen etwa eine halbe Meile die Kraterwand entlang und machten dann halt. Als der alte Billali aus seiner Sänfte stieg, tat ich es ihm nach, und Leo und Job folgten meinem Beispiel. Das erste, was ich sah, war Mahomed, unser armer arabischer Gefährte, der erschöpft auf dem Boden lag. Anscheinend hatte man ihm keine Sänfte zur Verfügung gestellt, sondern ihn gezwungen, den ganzen Weg zu Fuß zu gehen, und da er schon bei unserem Aufbruch sehr ermattet gewesen war, befand er sich nun in einem Zustand völliger Entkräftung.

       Als wir uns umblickten, stellten wir fest, daß wir uns auf einem Hügel vor dem Eingang einer großen Höhle befanden, und auf diesem Hügel war der gesamte Inhalt unseres Bootes, bis zu den Rudern und Segeln, ausgebreitet. Um die Höhle herum standen in mehreren Gruppen die Männer, die uns begleitet hatten, sowie andere, ähnlich aussehende Leute. Sie alle waren hochgewachsen und hübsch, und ihre Hautfarbe zeigte die verschiedensten Schattierungen; manche waren dunkel wie Mahomed, andere gelb wie Chinesen. Sie waren, bis auf ein Leopardenfell um die Hüften, nackt, und jeder von ihnen hielt einen großen Speer in der Hand.

       Auch einige Frauen befanden sich unter ihnen, die statt des Leopardenfells die gegerbte Haut eines kleinen roten Bockes trugen, ähnlich der des Oribi, nur ein wenig dunkler. Diese Frauen waren ohne Ausnahme sehr schön und hatten große dunkle Augen, feingeschnittene Gesichtszüge und volles lockiges – nicht wie bei Negern gekraustes – Haar in allerlei Tönungen von Schwarz bis Kastanienbraun. Einige wenige trugen ein gelbliches Leinengewand, ähnlich dem Billalis, welches jedoch, wie wir bald erfuhren, eher eine Art Rangabzeichen als ein Kleidungsstück darstellte. Ihr Aussehen war weniger angsteinflößend als das der Männer, und zuweilen, wenn auch selten, lächelten sie sogar. Sowie wir ausgestiegen waren, umringten sie uns und betrachteten uns neugierig, doch ohne Erregung. Ihre größte Aufmerksamkeit erregten offenbar Leos große athletische Gestalt und klargeschnittenes griechisches Gesicht, und als er höflich seinen Hut vor ihnen zog, erhob sich ein leises Murmeln der Bewunderung. Das war jedoch noch nicht alles, denn nachdem sie ihn kritisch von Kopf bis Fuß gemustert hatte, trat die schönste dieser jungen Frauen – sie trug ein Leinengewand und hatte kastanienbraunes Haar – plötzlich zu ihm, legte ihren Arm um seinen Hals, beugte sich vor und küßte ihn auf den Mund.

       Mir stockte der Atem, denn ich sah Leo bereits von einem Speer durchbohrt, und Job rief: »Nein, so was – dieses Frauenzimmer!« Leo selbst blickte ein wenig erstaunt drein, doch dann kam er wohl zu dem Schluß, daß wir uns in einem Land befanden, in dem noch die Bräuche der ersten Christen herrschten, und so erwiderte er die Umarmung.

       Ich starrte ihn entsetzt an und erwartete, daß etwas Furchtbares geschehen würde, doch zu meinem Erstaunen schienen zwar einige der jüngeren Frauen verärgert, doch die älteren sowie die Männer lächelten nur leise. Als wir später die Bräuche dieses seltsamen Volkes besser kennenlernten, löste sich das Rätsel. Es stellte sich heraus, daß im Gegensatz zu allen anderen wilden Völkern der Erde bei den Amahaggern die Frauen den Männern nicht nur völlig gleichgestellt, sondern auch durch keinerlei feste Bande an sie gefesselt sind. Von Bedeutung ist lediglich die Abstammung mütterlicherseits, und die Menschen dort sind auf eine lange, vornehme mütterliche Ahnenreihe ebenso stolz wie wir auf unseren väterlichen Stammbaum. Sie erkennen keinen Mann als ihren Vater an, selbst wenn ihre väterliche Herkunft genau bekannt ist. Jeder Stamm oder ›Haushalt‹, wie sie ihn nennen, hat nur einen männlichen Führer, der ›Vater‹ genannt wird und auserwählter und unumschränkter Gebieter ist. So war zum Beispiel Billali der Vater dieses ›Haushalts‹, der aus etwa siebentausend Seelen bestand, und außer ihm wurde kein anderer Mann so genannt. Wenn eine Frau zu einem Mann Zuneigung faßte, zeigte sie dies, indem sie zu ihm trat und ihn vor aller Augen umarmte, so wie es dies schöne und entschlossene Mädchen, das Ustane hieß, bei Leo getan hatte. Erwiderte er ihren Kuß, so war dies das Zeichen, daß er sie annahm, und diese Verbindung dauerte so lange, bis einer der beiden des anderen überdrüssig wurde. Ich muß jedoch betonen, daß der Gattenwechsel nicht so häufig war, wie man vielleicht annimmt. Er führte auch zu keinerlei Streitigkeiten, zumindest nicht unter den Männern. Wenn eine Frau sie eines anderen wegen verließ, so nahmen sie dies als ebenso natürlich hin wie wir die Einkommensteuer oder unsere Ehegesetze; als etwas Unabänderliches, das der Gemeinschaft dient, so unangenehm es für den einzelnen auch sein mag.

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