Название: Erkrankungen im Bewegungsapparat
Автор: Dr. Hanspeter Hemgesberg
Издательство: Bookwire
Жанр: Медицина
isbn: 9783742757746
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Zwischenanmerkung:
Übungen gegen „unspezifische und spezifische Kreuzschmerzen“
Schritt 1
Auf den Boden setzen und ein bein (abwechselnd) seitlich abspreizen im größtmöglichen Abspreizwinkel
Schritt 2
Das andere Bein soll soweit als möglich nach hinten gestreckt werden
Schritt 3
Nunmehr soll die Leiste des nach hinten getreckten Beins auf den Boden gedrückt werden soweit als dies möglich ist
Schritte 1-3 = 1. Übung
Schritt 4
Im ‚Vierfüßlerstand sollen nun beide Hände hüftbreit auseinander platziert werden
Schritt 5
Nun soll das Becken langsam nach vorne ‚geschoben‘ werden, soweit, bis die Hüfte ‚durchhängt‘
Schritte 4+5 = 2.Übung
Schritt 6
Nunmehr flach auf Brust und Bauch hinlegen (auf den Boden bzw. eine Gymnastikmatte) und dann beide Knie aneinander halten
Schritt 7
Anschließend wird ein Bein angewinkelt nach oben und dann wird das Bein am Fuß mit beiden Händen umklammert und dann soweit nach unten ‚gezogen‘ bis die Ferse das Gesäß berüht
Schritte 6+7 = 3.Übung
B. verordnete Therapie-Optionen
a. Physiotherapie (Krankengymnastik) auf orthopädischer Grundlage
b. Physiotherapie im medizinischen Bewegungsbad
c. Medizinische Trainings Therapie
d. Gyrotronic Expansion System-Therapy/GEST®
e. Dorn-Therapie
f. Konzentrative Bewegungs-Therapie/KBT
g. Progressive Muskel-Relaxation/PMR
2. arzneiliche Optionen
a. biologisch-definierte Schmerzmittel
wie für ‚akuten Kreuzschmerz‘ benannt. Allerdings ist es – entsprechend dem subjektiven Schmerzempfinden und dem Leidensdruck – bedarfsweise erforderlich, die Dosis zu steigern.
b. chemisch-definierte Schmerzmittel
wie für ‚akuten Kreuzschmerz‘ benannt. Allerdings ist es – entsprechend dem subjektiven Schmerzempfinden und dem Leidensdruck – bedarfsweise erforderlich, die Dosis zu steigern.
Bei in dieser Phase sich zeigenden „psychosomatischen Beschwerden“ und bes. bei besonders ausgeprägtem „Leidendruck“ können zusätzlich in die Therapie integriert werden Wirkstoffe, die einerseits eine Wirkung zur psychosomatischen Stabilisierung haben und die zum zweiten sich auszeichen durch eine „Schmerz-distanzierende“ Wirkung
Amitriptylin
(Amitriptylinhydrochlorid – z.B. Saroten®)
Clomipramin
(z.B. Clomipramin-neuraxpharm®)
Duloxetin
(z.B. Duloxetin-neuraxpharm® 30 und 60 mg)
Imipramin
(z.B. Imipramin-neuraxpharm® 10, 25, 200mg)
! Warnung !
Unbedingt darauf zu achten, dass die Analgetika und auch die Psychopharmaka nicht „unkontrolliert“ und nicht „längert als erforderlich“ eingenommen werden!
Gewusst sein muss:
1. Mit niedriger Dosis beginnen und dann bedarfsweise die Dosis steigern („auftitrieren“),
2. diese Arzneimittel sind allesamt ‚keine Mittel mit Sofort-Wirkung“; heißt: in aller Regel kann erst mit der ‚vollen Wirkung‘ nach 8-10 Tagen gerechnet werden!
Ziel aller bisherigen ‚Anstrengungen‘ seitens Patienten wie Therapeuten ist es zu vermeiden, dass der Kreuzschmerz „chronifiziert“!
III. chronische Kreuzschmerzen
Eine Vorbemerkung:
Zur Bestimmung des Chronifizierungs-Stadiums wird das Mainzer Stadien-Modell der Schmerzchronifizierung (Mainz Pain Staging System [MPSS]) nach Prof. Dr. H.-U. Gerbershagen empfohlen.
Das Modell basiert auf einer ärztlichen Beurteilung entlang von vier Achsen:
1. zeitlicher Schmerzverlauf;
2. Schmerzlokalisation;
3. Medikamenteneinnahme und
4. Inanspruchnahme des Gesundheitswesens.
Insgesamt sind 3 Stadien der Chronifizierung zu unterscheiden.
Entsprechend der Ergebnisse und besonders der ‚strukturierten‘ Anamnese wird der Kreuzschmerz-Patient einer der 3 Stadien zugeordnet.
Darüber hinaus sind weitere Aspekte wie Vitalitätsverlust, Somatisierungs-Tendenzen und psychische und somatische Ko-Morbiditäten zu berücksichtigen. Und ebenfalls das in diesem chronischen Schmerzstadium sehr oft zu beobachtende „Doctor-Hopping“.
Zurück zum chronischen Kreuzschmerz:
Hier ist der Kreuzschmerz-Patient besonders gefordert – das gilt übrigens auch für den/die Behandler –,
Da diese „unspezifischen Kreuzschmerzen“ lt. Definition länger als 6 Monate durchgehend bestehen – evtl. mit wechselnden Schmerz-Graden – ist es nach meinen Erfahrungen „allerhöchste Zeit, den Patienten aus dem Teufelskreis der Schmerzen herauszubringen!“
Unverändert erfoderlich – quasi als „Mitwirkungspflicht des Kranken“ – die bereits oben aufgelisteten Eigenleistungen und ebenfalls die seitens des/ der Behandler verodneten nicht-arzneilichen Maßnahmen.
Hinzukommen müssen unbedingt Zuweisungen zu:
1. Psychosomatische/Psychiatrische/Psychologische Therapie
(Insbes. als „Verhaltenstherapie“ mit Erlernen von Schmerz-Beherrschungs-Strategien und mit „Selbstkontrolle“)
2. СКАЧАТЬ