Kein Duke zum Verlieben!. Katherine Collins
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Название: Kein Duke zum Verlieben!

Автор: Katherine Collins

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738027266

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СКАЧАТЬ als das eigene. Liebe ist, wenn der bloße Gedanken an den Geliebten einem die Tränen in die Augen treibt. Liebe ist, wenn man weiß, dass der Geliebte fehlbar ist und ihn trotzdem liebt …« In Annabells Augen blitzte es gefährlich, als sie leise hinzusetzte: »Ich kenne Männer Ihres Schlages. Für Sie ist es Liebe, wenn es Sie im Schritt juckt!«

      Sie presste die Lippen aufeinander, sich durchaus bewusst, wie unangebracht ihre Worte waren. Wie anzüglich und offenbarend. Madeleines ersticktes Stöhnen war dafür ein guter Indikator. Mit einer Entschuldigung auf den Lippen fuhr Annabell zu ihr herum. Noch in der Bewegung gefror sie zu Eis. Madeleines Laut war keine Reaktion auf Bells unverblümte Rede gewesen, sondern eine Warnung, dass sie einen unerwarteten Zuhörer hatten. Schnell brachte sich Bell wieder unter Kontrolle und versank vor dem Duke, wie die anderen beiden Frauen, in einen graziösen Knicks. Ihr Herz schlug ihr bis in den Hals, und sie war sich nicht sicher, ob sie eine Begrüßung über die Lippen bekommen würde. Wäre Suffolk doch nur geblieben, anstatt nach Ninette zu sehen, obwohl die Cousine einen Tugendwächter durchaus benötigte.

      »Madeleine, ich wusste nicht, dass du vor hattest, diese Veranstaltung aufzusuchen«, murmelte der Duke, wobei er der Schwägerin einen Kuss auf die Wange drückte und ihr versicherte, dass sie hübsch anzusehen war. Annabell schlotterten die Knie. Gott sei Dank spürte sie eine leichte Berührung an ihrem Ellenbogen und wusste, ohne sich umsehen zu müssen, dass ihr Schwager ihr zur Hilfe geeilt war. Dankbar schenkte sie ihm ein schwaches Lächeln, als er ihr leise ins Ohr flüsterte: »Dich kann man keinen Augenblick allein lassen, ohne dass du in Schwierigkeiten gerätst!«

      Suffolk verbeugte sich angedeutet vor dem Schwager und begrüßte ihn ohne große Freude: »Westbrook, darf ich Ihnen meine Cousine zweiten Grades, Bell Beaufort, vorstellen?«

      Noch einmal knickste Annabell und hielt den Blick gesenkt. Es erforderte eine schier undenkbare Menge an Kraft, nicht in unkontrolliertes Zittern auszubrechen, ein nur zu verräterisches Zittern. Sie hielt sich vor, dass eine Begegnung unausweichlich war. Schließlich hielt sich der Duke ganzjährlich in der Hauptstadt auf, während er Annabell auf ein kleines Landgut in der Einöde versauern ließ. Nun, bisher. Annabell gedachte dies mit aller Eindringlichkeit zu ändern.

      Argyll schlug dem Duke freundschaftlich auf die Schulter.

      »Hab schon gedacht, du kommst gar nicht mehr! Was hältst du von der süßen Miss Bell. Très jolie, n’est-ce pas? Je me demande si je ne devrais pas la faire une offre.« Äußerst hübsch, nicht wahr? Ich trage mich mit dem Gedanken, ihr ein Angebot zu unterbreiten.

      »Epargnez-moi cette, Thomas!«, murrte der Duke, die Augen verdrehend und maß Annabell mit nachdenklichem Blick, während der Viscount seinen anzüglich über das Mädchen gleiten ließ. Wieder aufblickend zog er überrascht eine Braue hoch. Bell schäumte vor Wut über die unangebrachte Annäherung des Viscounts, dessen Angebot sehr wahrscheinlich nicht von der Art war, wie man sie vermeintlich unverheirateten, jungen Mädchen antragen durfte. Sprich: Es wäre sicherlich kein Heiratsantrag zu erwarten, sondern eher eine Carte blanche. Eine Ungeheuerlichkeit, einem Mädchen von Stand mit diesem Angebot zu kommen, seine Mätresse zu werden! Sie sah ihn kalt an, hob langsam eine ihrer zierlich gebogenen Brauen und schürzte die Lippen, während sie ihren verächtlichen Blick über die athletische Gestalt des Lords wandern ließ. Seine Mundwinkel hoben sich, und als sie in seinem Gesicht anlangte, zwinkerte er ihr zu. Annabell kräuselte die Lippen, bevor sie jegliches Angebot abwies: »Merci, j´ai décidé de ne pas accepter!« Vielen Dank, aber ich verzichte!

      Ruhig knickste sie vor dem Duke, der sie nicht minder interessiert als sein Freund betrachtete und ob des Seitenhiebs überrascht auflachte.

      »Wenn seine Gnaden mich entschuldigen möchte.«

      Auf dem Absatz kehrte sie um und lief genau in Mr. Nortons ausgestreckte Arme, der nicht schnell genug reagieren konnte und den Inhalt seines Limonadenglases über sie ergoss. Annabell stöhnte unglücklich, als sich das klebrige Getränk auf ihrem Dekolleté ausbreitete.

      »Suffolk, wer ist der Vormund dieser Dame, ich werde mich sofort um ihre Hand bemühen!« Argyll hob sein Lorgnon vors Auge und besah sich eingehend Bells durchnässte Büste. Zu seinem Bedauern schien das Kleid aus zu festem Stoff zu bestehen, als dass man einen guten Blick auf die darunterliegenden Formen erhaschen könnte.

      »Wenn Sie nicht augenblicklich Ihre anzüglichen Bemerkungen unterlassen, Argyll, werden Sie sich eines schönen Morgens auf einer einsamen Lichtung wiedersehen …«, knirschte Suffolk und verstellte dabei den Blick auf Annabell.

      »Thomas, Suffolk meint es bitterernst, lass Miss Bell in Frieden«, ordnete der Duke ruhig an, ohne seinen eigenen Blick von dem Mädchen fortreißen zu können.

      »Aber ich will sie heiraten. Schau sie dir an! Ach was, hör´ sie dir an! Wenn ich sie dazu bringen kann, mich zu lieben, ist meine gepeinigte Seele gerettet! Bell, seien Sie versichert, ich beginne mich bereits um Ihr Glück zu sorgen!«

      Ergriffen fasste er sich ans Herz und ignorierte die bösen Blicke des Viscounts of Suffolk. »Bitte sagen Sie mir, dass ich hoffen darf …«

      Suffolk wollte ärgerlich dazwischen fahren, aber Annabell hielt ihn mit einer leichten Berührung zurück. Argyll war zu arrogant, um dem Wort eines Standesgenossen Gehör zu schenken und da sie sicherlich nie wieder von ihm angesprochen werden wollte, musste sie das Problem selbst lösen. Sie trat näher an die Herren heran und senkte ihre Stimme, so dass Außenstehende ihre Worte nicht vernehmen konnten.

      »Mylord, selbst wenn Sie der letzte Mann auf Erden wären, mein Leben von Ihrem Geheiß abhängen oder ich wahnsinnig werden würde, würde ich weder mein Herz noch meinen Körper an einen Mann wie Sie verschwenden. Ich schlage demütigst vor, dass die Herren die Auslage betrachten und ihre Gier dann an einer willigen Witwe oder törichten Ehefrau stillen und um meine Wenigkeit zukünftig einen weiten Bogen machen!«

      Angewidert rümpfte sie die zierliche Nase und drehte sich, ohne weiter auf den Duke und seinen Freund zu achten, zu ihrem Schwager um.

      »Cousin, wäre es möglich, dass Sie die Kutsche rufen lassen, um mich nach Hause zu bringen?«

      »Suffolk, das ist unmöglich, Sie können uns Ihren kleinen Schatz nicht schon entführen! Nathan, sag doch auch mal was dazu!«, fuhr Argyll auf, wobei er näher an Suffolk und sie herantrat. Annabell brachte sich bei ihrer Schwester und der Cousine in Sicherheit, wobei sie sich dem Blick ihres Gatten nur zu bewusst war. Durchschaute er ihre Ränke?

      Die letzten sieben Jahre waren nicht unsichtbar an ihr vorbeigegangen. Von dem schlaksigen, hellblonden Mädchen war sie zu einer wohlproportionierten jungen Dame herangewachsen. Ihre Sommersprossen waren verschwunden, ebenso wie ihre Naivität und Unbeschwertheit. Daran trug allerdings nicht die Zeit Schuld, sondern ihr vermaledeiter Gatte, der sie sieben Jahre lang mit Ignoranz gestraft hatte.

      Nathan Mannings, Duke of Kent, Marquess Westbrook und Träger weiterer erlauchter Titel, betrachtete das Mädchen irritiert. Sie war auf ganz eigentümliche Weise faszinierend. Es lag definitiv nicht an ihrer bezaubernden Gestalt oder dem hinreißenden Kussmund, obwohl beides exquisit war und von sich aus anziehend. Vielleicht lag es an ihrer Impertinenz? Keine junge Dame von Stand hätte es gewagt, solche Worte in den Mund zu nehmen, geschweige denn sie vor einem Duke zu äußern. Zumindest nicht, solange sie Interesse an einer guten Verehelichung hatte. Zwar war er selbst nicht mehr auf dem Markt, aber seine Bekanntschaft sollte dennoch als Bonus betrachtet werden. Sie hatte mit ihren franken Worten nicht nur Thomas vor den Kopf gestoßen. Dafür waren sie zu eindringlich gewesen. Sie hatte gewollt, dass er mit einbezogen wurde in deren Bedeutung. Dass sie vielleicht sogar auf ihn gemünzt waren.

      Etwas, was ihn durchaus verärgerte, wenn schon nicht verwunderte. СКАЧАТЬ