Von Bagdad nach Stambul - 400 Seiten. Karl May
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Название: Von Bagdad nach Stambul - 400 Seiten

Автор: Karl May

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742705907

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СКАЧАТЬ gestern abend sprachen. Wir können unsere gegenwärtige

       Richtung beibehalten, bis wir den Fluß Berozieh erreichen, den

       wir eine Tagreise lang aufwärts verfolgen müssen, um hinter

       Banna in die Berge zu kommen."

       "Ich stimme bei," sagte Mohammed.

       "Dieser Fluß hat für uns auch den Vorteil, daß er Persien von

       dem Ejalet scheidet, und wir können also die Ufer wechseln, je

       nachdem es unsere Sicherheit erfordert."

       Wir ritten nun weiter gegen Süden. Die Gegend stieg aus der

       Ebene immer mehr zur Höhe; Berge und Täler wechselten in

       immer größerem Gegensatze. Am späten Nachmittag befanden

       wir uns mitten im Gebirge und kamen, kurz vor

       Sonnenuntergang, auf einer einsamen, dicht bewaldeten Höhe zu

       Sonnenuntergang, auf einer einsamen, dicht bewaldeten Höhe zu

       einer kleinen Hütte, aus deren Dachöffnung Rauch emporstieg.

       "Hier wohnt jemand, Sihdi," meinte Halef.

       "Jedenfalls ein Mensch, der uns nichts schaden kann. Ich werde

       mir ihn ansehen; bleibt bis dahin hier halten!"

       Ich stieg ab und schritt auf das Häuschen zu. Es war aus Steinen

       erbaut, deren Ritzen man mit Moos verstopft hatte. Das Dach

       wurde von einer mehrfachen Lage dichter Zweige gebildet, und

       die Türöffnung war so niedrig, daß kaum ein Kind aufrecht

       eintreten konnte.

       Als meine Schritte im Innern des primitiven Bauwerkes zu hören

       waren, erschien an der Tür der Kopf eines Tieres, das ich für

       einen Bären hielt; bald aber überzeugte mich die Stimme dieses

       zottigen Geschöpfes, daß ich es mit einem Hund zu tun habe.

       Dann erklang von innen ein scharfer Pfiff, und an Stelle dieses

       Kopfes erschien ein zweiter, den ich beim ersten Anblick

       ebensowenig zu klassifizieren vermochte. Ich sah nämlich weiter

       nichts als Haare, die verworrener gar nicht gedacht werden

       konnten, und eine tiefschwarze, breite Nase und zwei funkelnde

       Aeuglein, die denen eines zornigen Schakals glichen.

       "Ivari 'l ker - guten Abend," grüßte ich.

       Ein tiefes Brummen antwortete.

       "Wohnst du allein hier?"

       Das Brummen stieg noch um einige Töne tiefer.

       "Gibt es noch andere Häuser hier in der Nähe?"

       Jetzt wurde das Brummen wahrhaft fürchterlich; ich glaube, die

       Stimme dieses Geschöpfes reichte wenigstens bis zum großen C

       herab. Dann kam die Spitze eines Spießes zum Vorschein - sie

       ward immer weiter hervorgeschoben, bis sie sich grad vor

       meiner Brust befand.

       "Komm heraus!" bat ich im höflichsten Tone.

       Wahrhaftig, das Brummen stieg noch eine kleine Terz tiefer, also

       Contra-A, und die Spitze der Waffe zielte grad auf meine Kehle.

       Das war mir denn doch zu ordnungswidrig. Ich faßte also den

       Spieß und zog. Der rätselhafte Bewohner der Hütte hielt seine

       Waffe fest, und da er mir nicht gewachsen war, so zog ich ihn

       aus der Türe: erst das Haargestrüpp mit der schwarz glänzenden

       Nase, dann zwei Hände von ganz derselben Farbe und mit

       breiten Krallen; hierauf folgte ein zerlöcherter Sack, ähnlich

       denen, worin unsere Kohlenhändler ihre Ware aufzubewahren

       pflegen, dann zwei schmierige Lederfutterale, parallel

       miteinander, und endlich zwei Gegenstände, über die ein anderer

       sicher im unklaren geblieben wäre, die ich als Scharfsinnigster

       der Scharfsinnigen infolge ihrer Umrisse sofort als die Stiefel

       erkannte, die der Koloß von Rhodus einmal getragen haben

       erkannte, die der Koloß von Rhodus einmal getragen haben

       mußte.

       Sobald diese Stiefel die Tür passiert hatten, richtete sich das

       Wesen vor mir empor, und nun hatte auch der Hund Platz genug,

       sich in ganzer Figur zu zeigen. Auch bei ihm sah man nur einen

       jedem Gleichnis spottenden Haarfilz, eine schwarze Nase und

       zwei Augen, und beide Kreaturen schienen sich mehr vor mir zu

       fürchten, als ich vor ihnen.

       "Wer bist du?" fragte ich jetzt im barschesten Tone.

       "Allo (* Kurdische Zusammenziehung des Namens Allahverdi.)!"

       brummte es, aber es waren doch menschliche Laute.

       "Was bist du?"

       "Kümürdar (** Köhler.)."

       Ah, das war also die einfache Erklärung der schwarzen Nase

       und der dito Hände; aber diese Nägel brauchte er sich doch

       nicht wachsen zu lassen. Ich merkte, daß ihm meine Barschheit

       imponierte. Er war ganz zusammengeknickt, und auch sein Hund

       zog den Schwanz ein.

       "Gibt es hier noch Leute?" erkundigte ich mich weiter.

       "Nein."

       "Wie lange muß man gehen, um zu Menschen zu kommen?"

       "Mehr als einen Tag."

       "Für wen brennst du die Kohlen?"

       "Für den Herrn, der Eisen macht."

       "Wo wohnt er?"

       "In СКАЧАТЬ