Von Bagdad nach Stambul - 400 Seiten. Karl May
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Von Bagdad nach Stambul - 400 Seiten - Karl May страница 23

Название: Von Bagdad nach Stambul - 400 Seiten

Автор: Karl May

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742705907

isbn:

СКАЧАТЬ "Yes! Schön! Prachtvoll!" antwortete er.

       Nun erklärte ich dem Bebbeh in ruhigem Tone:

       "Gut, wir werden reiten; vorher aber muß ich dir eins erst sagen:

       Glaube nicht, daß wir um Frieden gebeten haben, weil wir uns

       vor euch fürchten! Wir lieben nur deshalb den Frieden, weil wir

       nicht das Blut von Menschen vergießen wollen. Du hast es

       anders gewollt; so siehe nun, was die Folgen sind!"

       "Ihr? Euch nicht fürchten?" höhnte er. "Hast du nicht hier dich vor

       "Ihr? Euch nicht fürchten?" höhnte er. "Hast du nicht hier dich vor

       uns in den Staub gesetzt und um Barmherzigkeit gebeten, Giaur?"

       "Sage dieses Wort nicht noch einmal, Bebbeh, sonst kommt es

       über dich wie der Blitz über den Baum! Ich wollte den Frieden

       haben, um euretwillen, und ich will euch beweisen, daß wir euch

       verachten. Wir wollen nicht einen Vorsprung von euch geschenkt

       haben, sondern der Kampf mag sofort beginnen. Kommt heran!"

       "So sei es!" rief er und griff nach seinem Dolch. In demselben

       Augenblick aber schoß mein Pferd mit einem langen Satze an

       dem seinigen vorüber; ich ergriff ihn beim Arm und riß ihn vom

       Pferde. Vier Schüsse krachten - noch zwei, und als ich den

       Rappen rasch wandte, sah ich die Pferde der Bebbeh sich mit

       ihren Reitern am Boden wälzen.

       "Fort! Schnell!"

       Wir jagten vorwärts. Ich riß den Bebbeh zu mir empor und gab

       ihm einige saftige Ohrfeigen mit den Worten: "Das ist für den

       »Giaur«!" Dann ließ ich ihn fallen. Er kam hart neben den Hufen

       des Pferdes, doch ohne von ihnen verletzt zu werden, zur Erde

       nieder. Das alles war so schnell geschehen, daß erst jetzt die

       Bebbeh unter einem lauten Wutgeheul ihre Pferde in Bewegung

       setzten.

       "Habe ich recht oder unrecht gehandelt?" fragte ich die

       Haddedihn während des Reitens.

       "Emir," antwortete Mohammed Emin, "du hast recht gehandelt;

       der Mann hat nicht nur dich, sondern auch uns beleidigt. Er darf

       kein Krieger mehr sein, denn er ist von einem Christen in das

       Gesicht geschlagen worden. Das ist schlimmer als der Tod und

       wird fürchterlich gerächt. Hüte dich, jemals in die Hände der

       Bebbeh zu fallen; du müßtest unter entsetzlichen Martern

       sterben!"

       In zehn Minuten hatten die Bebbeh wieder zwei Abteilungen

       gebildet; nur war die vordere jetzt weniger zahlreich, da fünf ihrer

       Pferde erschossen waren. Ich wartete noch eine Weile, bis der

       Abstand zwischen ihnen sich noch mehr vergrößert hatte, und

       gebot dann Halt. Die sechs vordersten Reiter hätten uns den

       ganzen Tag nicht aus den Augen verloren, denn ihre Pferde

       waren ausgezeichnet. Darum mußten wir diese Tiere erschießen.

       Dies erklärte ich den Haddedihn, stieg vom Pferde und ergriff die

       Büchse.

       "Schießen?" fragte Lindsay, der diese Anstalt beobachtete.

       "Ja. Die Pferde weg."

       "Yes! Interessant! Viel Geld wert!"

       Ich bat noch, nicht eher loszudrücken, als bis jeder sicher sei,

       nicht den Mann, sondern das Pferd zu treffen.

       Die Verfolger kamen herbeigesaust und befanden sich bereits in

       Die Verfolger kamen herbeigesaust und befanden sich bereits in

       Schußweite, als sie unsere Absicht zu ahnen begannen. Anstatt

       zerstreut abzuschwenken, hielten sie an.

       "Fire!" kommandierte Master Lindsay.

       Obgleich die Araber das englische Wort nicht verstanden,

       wußten sie doch, was es zu bedeuten habe. Wir drückten ab, ich

       und Lindsay noch einmal, und bemerkten sofort, daß kein

       Fehlschuß gefallen war: - die sechs Pferde bildeten mit ihren

       Reitern auf dem Boden einen Knäuel, dessen Entwirrung

       abzuwarten, es uns leider an der nötigen Zeit gebrach.

       Nun stiegen wir wieder zu Pferde. Bald blieben die Verfolger

       weit zurück, und nach einer Weile befanden wir uns allein auf der

       Ebene.

       Diese erreichte jedoch sehr bald ihr Ende. Es erhoben sich

       Berge vor uns, und auch von den Seiten traten Höhen zu uns

       heran. Wir hielten unwillkürlich die Pferde an, ohne uns irgend

       ein Zeichen dazu gegeben zu haben.

       "Wohin?" fragte Mohammed.

       "Hm!" brummte ich.

       Ich war noch nie im Leben so unsicher über die einzuhaltende

       Richtung gewesen, wie jetzt.

       "Ueberlege, Emir!" sagte Amad. "Wir haben jetzt Zeit. Unsere

       Pferde mögen sich verschnaufen."

       "Ebenso leicht könnte ich sagen, ihr sollt überlegen," antwortete

       ich. "Ich weiß nicht genau, in welcher Gegend wir uns befinden,

       aber ich denke, daß im Süden von uns Nweizgieh, Merwa,

       Beytosch und Deira liegen. Diese Richtung würde uns nach

       Sulimania bringen - -"

       "Dahin gehen wir nicht!" unterbrach mich Mohammed Emin.

       "So haben wir uns für den Paß zu entschließen, СКАЧАТЬ