Du bist unsterblich. Bo Katzman
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Название: Du bist unsterblich

Автор: Bo Katzman

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783905958638

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СКАЧАТЬ er den Doktorhut in Sachen Liebe in einer einzigen Lektion – sprich einem einzigen Leben – abverdienen kann, ist auf dem Holzweg. Wir benötigen einen Lehrgang, der viele Lektionen und Ausbildungen umfasst, die wir unter anderem als Menschen auf dem Planeten Erde absolvieren. Der christliche Glaube hingegen verkündet, durch den Opfertod des Jesus von Nazareth seien unsere Sünden getilgt, und wer an ihn glaube, der gelange nach dem Tod auf direktem Weg in die ewige Seligkeit. Auf dieses Thema werde ich auf den folgenden Seiten noch vertieft eingehen.

      Die meisten Menschen lehnen die Vorstellung, im Verlauf ihrer seelischen Entwicklung mehrere irdische Leben zu absolvieren, schon deshalb ab, weil sie »es sich nicht vorstellen können«. Aber wer konnte sich noch vor sechzig Jahren vorstellen, dass der Mensch je auf dem Mond landen würde? Außer ein paar eingeweihten Wissenschaftlern schlicht niemand, und heute ist die Mondlandung kalter Kaffee. Wer hätte sich vor fünfzehn Jahren vorstellen können, dass die halbe Menschheit mit einem handgroßen Gerät in der Hosentasche herumläuft, mit dem man telefonieren, filmen, fernsehen, Einzahlungen machen, Bücher lesen, Schach spielen und -zigtausend Musiktitel speichern kann? Unvorstellbar!

      Vollkommen liebevoll zu werden ist eine anstrengende Aufgabe, für die uns nicht nur alle Zeit der Welt zur Verfügung gestellt wird, sondern ebenso viele Ausbildungsdurchgänge – sprich Leben –, wie wir eben brauchen. Manche Schüler sind talentiert und kommen rascher vorwärts, andere sind langsamer und müssen halt einmal eine Klasse wiederholen. Es gibt aber auch fortgeschrittene Individuen, die als Vorbilder und Lehrer auf die Welt kommen, um den Menschen als Leitbilder zu dienen und ihnen zu schnelleren Fortschritten zu verhelfen. Die ganz Großen dieser Lehrmeister wie Moses, Buddha, Jesus, Mohammed u. a. haben der Menschheit ihre heiligen – gleich heilsamen – Botschaften hinterlassen, die dann als Religionen von der angesprochenen Anhängerschaft gepflegt wurden.

      Der Sinn des Lebens ist es also, die Fähigkeit zu lieben zu vervollkommnen.

      Auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind:

      Es darf einen nicht verwirren, dass dieser Weg keine direkte Autobahn ist und manchmal über Stolperwege und Abgründe führt. Die Versuchung, sich mit dem freien Willen für den eigensüchtigen Profit und dadurch gegen das Liebesprinzip zu entscheiden, ist die große Fußangel in diesem Spiel, über die man immer wieder stolpert. Wie bei den Brettspielen, bei denen es heißt, fünf Felder zurück oder gar zurück zum Start, gibt es auch in der Existenz eines Menschen Phasen, in denen das Vorwärtskommen stagniert oder scheinbare Rückschritte zu verkraften sind. Eines ist jedoch gewiss: Jeder kommt ins Ziel oder, wie es Jesus ausdrückt: Kein Schaf wird verloren gehen (nach Johannes 10 : 28). Die zentrale Frage (auf die ich später noch eingehen werde) ist nur: Schafft man das wirklich in einemeinzigen Leben? Kann man in einem Lebensdurchgang vom Glühlämpchen zur Sonne werden? Und welche Rolle spielt dabei der sogenannte Opfertod des »vom Himmel gesandten« Jesus von Nazareth für uns, diesen mühevollen und langen Weg zu verkürzen?

      Auf meinem Weg der Suche kam ich immer wieder an Stationen, die mich zum Teil über Jahre hin beschäftigten. Diese Stationen waren Begriffe, hinter denen sich weitläufige Themenkreise verbargen, die mich zwangen, zuerst einmal mit den Begrifflichkeiten klarzukommen. Wir werfen locker mit Wörtern wie »Liebe«, »Sünde« oder »Gott« um uns und denken, alle Menschen würden sich unter diesen Begriffen dasselbe vorstellen und es sei klar, was damit gemeint sei. Ich musste allerdings feststellen, dass diese Begriffe gar nicht so eindeutig sind, und dass es davon ebenso viele Interpretationen gibt wie Menschen. Jeder und jede hat seine eigene Vorstellung von diesen großen und praktisch undefinierbaren Themen. Also galt es zuerst einmal, die Inhalte und den tieferen Sinn dieser Themen zu begreifen und zu formulieren.

      Wenden wir uns also zunächst einmal jenen Begriffen zu, die in den Religionen und ganz allgemein in der Spiritualität zum ABC gehören. Zualleroberst auf dieser Liste steht die komplexeste dieser Bezeichnungen.

      Vielleicht ist dir beim Lesen des vorhin beschriebenen »Licht-Phänomens« aufgefallen, dass ich es vermieden habe, es mit dem Wort Gott zu verbinden. Gott ist ein von Menschen entwickelter Begriff, und was wir dazu assoziieren, ist ein von Propheten, Kirchenlehrern, alten Schriften, moralischen Vorstellungen und purer Fantasie geprägtes Bild. Zumeist wird Gott als ein übergeordnetes Wesen interpretiert, das aus unerfindlichen Gründen die Welt erschaffen hat, und dem wir, seine Geschöpfe, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind. So ähnlich war auch meine Gottesvorstellung, bevor ich diese umwälzende Erfahrung machte, die alles, was ich zu diesem Thema gelernt hatte, über den Haufen warf.

      Aber wer oder was ist denn nun dieses Phänomen namens Gott? Soll man sich überhaupt die Mühe machen, das Unendliche, das Unbegreifliche mit Worten beschreiben zu wollen? Heißt es nicht vorsorglich, du sollst dir von Gott kein Bildnis machen? Das vor allem deswegen, weil Gott möglicherweise gar keine vorstellbare Gestalt hat, sondern eine ganz andere Beschaffenheit besitzt, die sich unserem materiell geprägten Vorstellungsvermögen entzieht? Gott hat uns nach seinem Ebenbild erschaffen, heißt es zwar, aber diese Aussage bezieht sich wohl weniger auf unser Aussehen, als auf unsere Fähigkeit zu fühlen, zu erschaffen, zu lieben und zu verzeihen.

      Umgekehrt versuchen wir hingegen dauernd, Gott nach unserem Ebenbild zu gestalten. Vieles, wenn nicht sogar das meiste, was Menschen über Gott und die höheren spirituellen Wesen sagen, läuft eher darauf hinaus, sie auf unsere Ebene zu holen, als unsere Wahrnehmung zu erhöhen und auf deren Ebene zu bringen. Ich staune immer wieder, wie infantil gewisse kursierende Gottesvorstellungen sind, und wie unbedacht sich eine Mehrheit der Menschen mit zum Teil haarsträubenden Definitionen zufriedengibt.

      Gott der Herr, der Vater, der Allmächtige, der Herrgott und so fort. Kurz: Es wird grundsätzlich nicht in Zweifel gezogen, dass Gott ein Mann ist. Dass dieses Bild auf uralte patriarchalisch strukturierte Gesellschaftsformen zurückgeht, in welchen der Mann der Erzeuger, Ernährer und Machtinhaber der Familie und der Sippe ist, liegt auf der Hand. Es ist auch einfach zu verstehen, dass man vor Tausenden von Jahren diese Attribute auf den Übervater, den Schöpfer und Erhalter der Welt übertrug, weil man sich schlicht nichts anderes vorstellen konnte. Die Frau wurde ja nicht als ebenbürtiger Partner angesehen, sondern als »dem Manne untertan«. Aber ich finde es doch mehr als interessant, dass man diese vorsintflutliche Vorstellung von Gott in einer aufgeklärten, hoch technisierten und wissenschaftlich so fortgeschrittenen Zeit kritiklos übernimmt.

      Auf einer meiner Konzerttourneen habe ich meinem Publikum eine kleine provokante Satire vorgelesen, deren Pointe einerseits Heiterkeit oder Verblüffung, aber andererseits auch herbe Ablehnung hervorgerufen hat. Die Geschichte ging so:

      Eines Tages im Garten Eden sagte Eva zu Gott: »Gott, ich habe ein Problem!«

      »Was ist das Problem, Eva?«

      »Gott, ich weiß, dass du mich erschaffen hast, mir diesen wunderschönen Garten und all diese fabelhaften Tiere und diese seltsame Schlange geschenkt hast, aber ich bin einfach nicht glücklich.«

      »Warum bist du nicht glücklich, Eva?«, kam die Antwort von oben.

      »Gott, ich bin einsam, und ich kann Äpfel einfach nicht mehr sehen.«

      »Na gut, Eva, in diesem Fall habe ich die Lösung für dein Problem. Ich werde für dich einen Mann erschaffen und ihn dir zur Seite stellen.«

      »Was СКАЧАТЬ