Название: Du bist unsterblich
Автор: Bo Katzman
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная психология
isbn: 9783905958638
isbn:
Oder stimmt die Ansicht der Materialisten, die annehmen, dass nach dem Absterben des Körpers auch jene Energie, die ihn mit Leben erfüllte, inklusive Bewusstsein, einfach verschwindet?
Wohin verschwindet die Lebensenergie nach dem Tod?
Durch mein Erlebnis machte ich die eindrückliche Erfahrung, dass der Tod in Wirklichkeit eine Geburt ist, bei der die Energie, die den Körper am Leben hält – nennen wir sie die Seele – sich aus dem Körper entfernt und sich mit der Gesamtenergie in der geistigen Welt verbindet. Mit dem Tod, so erfuhr ich, kehrt die Seele zu ihrem geistigen »Herkunftsland« zurück. Es ist allein rein physikalisch unmöglich, dass diese Seelen-Energie sich nach dem Tod in »nichts« auflöst, allein schon deshalb, weil es »nichts« nicht gibt. Die Physik weiß, dass nichts im Universum verloren geht, sondern höchstens seinen Zustand ändert. Wenn du einen Topf mit Wasser zum Kochen bringst und lange genug wartest, ist der Topf leer. Aber hat sich das Wasser in nichts aufgelöst? Natürlich nicht. Es hat seinen Aggregatszustand gewechselt, es ist verdampft. Man kann das Wasser zwar nicht mehr sehen, aber es ist immer noch in der Luft vorhanden.
Dass ein Körper Energie und Bewusstsein braucht, um zu leben, ist ein Sachverhalt, der wohl jedermann problemlos einleuchtet. Selbst von einer materialistischen Warte aus gesehen, ergibt es Sinn anzunehmen, dass diese belebende Energie nicht einfach verschwindet, bloß weil sie nicht mehr in einem Körper ist. Sie muss irgendwo weiterexistieren.
Lass mich einen weiteren Vergleich heranziehen: Nehmen wir anstelle eines menschlichen Körpers ein Bügeleisen. Dieses erwärmt sich, wenn wir es an den Stromkreislauf anschließen. Mit anderen Worten, es beginnt zu »leben« und erfüllt eine Funktion, die es dank der belebenden Stromenergie ausüben kann. Nun ziehen wir den Stecker wieder raus. Was passiert nun mit dem Bügeleisen? Es sieht zwar immer noch aus wie ein Bügeleisen, aber ohne den nötigen Strom, der es »belebte«, ist es nichts als ein nutzloser Eisenklumpen. Das Werkzeug ist »tot«, ein Stück unbrauchbare Materie, das ohne Energie seinen Sinn verloren hat. Aber was ist mit dem Strom passiert? Ist er auch einfach verschwunden?
Du weißt es so gut wie ich: Der elektrische Strom »verschwindet« nicht, wenn man dem Bügeleisen den Stecker rauszieht. Es gibt ihn immer noch, auch wenn er nicht mehr durch das Bügeleisen fließt; er befindet sich nun einfach anderswo.
Der Strom existiert also auch ohne das Bügeleisen, aber das Gerät kann nicht ohne Strom funktionieren.
Es sollte nicht schwerfallen, hier eine Parallele zum Körper herzustellen. »Das Leben«, also die Leben spendende Energie, der Strom, existiert auch ohne Körper, aber ein Körper funktioniert nicht ohne diese Energie.
Nach Verlassen des Körpers befindet sich die Energie, die wir der Einfachheit halber Seele nennen, anderswo, aber sie ist immer noch vorhanden.
Sie befindet sich dort, wo alle Energie sich befindet, die nicht gerade durch einen materiellen Gegenstand strömt, nämlich in einem Zustand jenseits der materiellen Erscheinungsformen, dem »Stromkreislauf« des Universums. Wir nennen diesen »Ort« in der Kurzform »Jenseits« oder »geistige Welt«.
Wir sind also gewissermaßen spirituell verdampft und schweben nach diesem Vorgang – dem sogenannten Tod – wie Wasser nach der Verdampfung in der »geistigen Luft«. Aber wir sind immer noch »da«. Also lautet die Quintessenz dieser Herleitung: wir sind »unverschwindbar«, oder wie der Titel dieses Buches sagt: unsterblich.
Mit dieser einfachen Konklusion nach wissenschaftlichem Muster könnte ich eigentlich bereits zum Schlusswort kommen. Aber da dies kein wissenschaftliches, sondern ein spirituelles Buch ist, kann ich nicht bei der Beschreibung der Vorgänge, also dem »Wie«, hängen bleiben. Denn jetzt widmen wir uns einer Frage, die in der Wissenschaft keinen Platz hat: dem »Warum«.
Der Zweck des Lebenstheaters
Den funktionellen Sachverhalten meines Nachtoderlebnisses auf die Spur zu kommen, nämlich dass das Bewusstsein mit dem Tod des Körpers nicht verschwindet, sondern in einer anderen Dimension weiterexistiert, war für mich keine Hexerei. Aber sie brachte mich nicht der Antwort auf die Frage näher, warum und zu welchem Zweck dieses ganze Lebenstheater überhaupt stattfindet. Warum gibt es Materie? Warum müssen wir energetische und mit Bewusstsein begabte Wesen uns jahrelang in einen materiellen Körper zwängen und uns als Spezies »Mensch« ein Leben lang abplagen? Steckt dahinter ein Plan, eine Absicht oder ist alles nur ein aus einem Chaos entstandener Zufall?
Dass wir von unserem Ursprung her Geistwesen sind, war mir nach meinem Abstecher in die andere Welt zweifelsfrei klar geworden. Ich hatte auch gesehen, was das Ziel unserer Lebensreise ist: Die Verfeinerung unserer seelischen Energiefrequenz bis zur reinsten und höchsten Schwingung: Der puren Liebe. Aber das Ziel zu kennen, heißt noch nicht, den Grund zu kennen: Was ist der Grund, dass wir uns auf diese Reise begeben müssen?
Angespornt und inspiriert von meinem Jenseitserlebnis begab ich mich also auf eine abenteuerliche Reise: Ich beschritt den Weg der Suche nach dem Sinn des Lebens. Dieser Weg erwies sich als ziemlich beschwerlich und hielt einige Überraschungen für mich bereit, mit denen ich so nicht gerechnet hatte. Je weiter ich kam, desto mehr neue Themen tauchten auf, die mir Kopfzerbrechen bereiteten und die nach einer Erklärung riefen. Aber ich wollte um jeden Preis den Vorhang lüften, der sich zwischen dieser Welt und dem geheimnisvollen »Danach« ausbreitet. Der kurze Blick hinüber hatte nicht nur die Gewissheit zur Folge, dass da noch etwas kommt, er warf gleichzeitig auch einen Berg von Fragen auf, die ich beantwortet haben musste.
Mir leuchtete von vornherein ein, dass diese Antworten nicht im materiellen Bereich und den Naturwissenschaften zu finden sind. Deren Forschungen und Beobachtungen kreisen ja bekanntlich um das »Wie« der sichtbaren materiellen Ereignisse. Aber, wie gesagt, mich trieb die Frage nach dem »Warum«, und die Antwort dazu war nur im Unsichtbaren, also im spirituellen Rahmen zu finden.
Meine einzige Konfrontation mit Spiritualität war zu Beginn meiner Suche das, was ich durch meine katholische Erziehung vermittelt bekommen hatte. Und hier wimmelte es von Begriffen, die mir immer unverständlicher vorkamen, je tiefer ich sie zu begreifen versuchte: Sünde, Buße, Opfer, Verdammnis, Gott, Teufel und vor allem die geheimnisvolle Erlösung von unseren Sünden durch den Martertod des Jesus von Nazareth.
»Mein Gottesbild wurde von Eltern, Religionslehrern, Priestern und ihren Predigten geformt und entsprach in etwa jenem ziemlich Furcht einflößenden Richter und Erbsenzähler, der die Guten ins Töpfchen und die Schlechten ins Kröpfchen befördert, und mit dem man sich besser gut stellte.
Ich hatte also jene ambivalente Gottesvorstellung eingebläut bekommen, die ihn zwar als liebenden und alles verzeihenden Vater, aber gleichzeitig als unerbittlichen Rächer und zornigen Verdammer darstellt. Ich sah ihn als eine Art Übermensch, der von den Menschen fordert, dass sie gut und lieb sind, sie aber letztendlich den grausamsten Höllenqualen überantwortet, wenn es ihnen nicht gelingt, ein Leben nach seinem Gusto zu führen: Einer, der seine geliebten Schäfchen aufs Hinterlistigste in Versuchung führt, um sie dann händereibend ins ewige Feuer zu werfen, sollten sie in seine Falle tappen. Damit er aber trotz so viel Gemeinheit noch gut dastand, wurden diese Schikanen nicht ihm angelastet, sondern seinem Kettenhund, dem Teufel. Ich lernte also Satan als mächtigen Gegengott kennen, vor dem sich viele Gläubige mehr fürchteten, als sie den lieben Gott zu lieben vermochten.
Wie sollte ein Kind mit so unterschiedlichen Informationen umgehen und ein ungezwungenes Verhältnis zu seinem Schöpfer aufbauen können? Ich entschied mich daher schon früh, den Teufel aus meinem Glauben auszusparen, weil er so ganz und СКАЧАТЬ