Du bist unsterblich. Bo Katzman
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Du bist unsterblich - Bo Katzman страница 7

Название: Du bist unsterblich

Автор: Bo Katzman

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783905958638

isbn:

СКАЧАТЬ ich dann mit wachsendem Interesse und Verstand vernahm, dass der Vatergott aus lauter Liebe zu seinen missratenen Kindern seinen Sohn (der eigentlich gar nicht sein Sohn war, sondern er selber) als Mensch verkleidet auf die Erde schickte, um seine Geschöpfe aus der Misere zu retten und von den Sünden zu erlösen, in die er sie mit seiner ›Versuchung‹ geritten hatte, war meine Verwirrung komplett. Diese himmelschreiende Diskrepanz, die einem da als Glaubensinhalt vorgesetzt wurde, und die ich beim besten Willen nicht verstand, quälte mich. Die Vorschrift, dass man einfach glauben müsse, dass Jesus Christus Gottes Sohn sei, und man damit fein raus sei aus der Bredouille, machte die Sache nicht einfacher. Wenn er uns von unseren Sünden erlöst hat, sodass man sich keine Sorgen mehr zu machen brauchte, wieso musste man dann trotzdem für seine Fehltritte im Fegefeuer oder in der Hölle braten? Hatte er uns nun eigentlich erlöst oder nicht? Und wieso erlöst er nur jene seiner eigenen Kinder, die an die Jesus-Gottmensch-Erlösergeschichte glaubten und alle, die ehrliche Zweifel hatten oder in einer anderen Religionskultur aufgewachsen waren, nicht? Ist er nun eigentlich der Gott aller Menschen oder nur einer auserwählten Minderheit? Die Sache ging für mich einfach nicht auf.

      Hier begann meine Forschung nach der Wahrheit, die mich seither antreibt und mich zu einem unermüdlich Suchenden machte. Sie hat mich dazu gebracht, Hunderte von Büchern zu lesen, mit unzähligen Menschen Diskussionen zu führen und mich mit zahlreichen Religionen und Konfessionen einzulassen […].« (Katzman, S. 30 f.)

      Es brauchte Jahrzehnte intensiven Forschens, Nachdenkens, Lesens und Disputierens, bis sich allmählich der Nebel zu lichten begann und ich nach und nach zu den Antworten geführt wurde, die ich nun mit diesem Buch einzukreisen und – basierend auf den Grundlagen meiner persönlichen Erfahrungen und Einsichten – vorzustellen versuche. Auf erstaunliche Weise erschienen je nach meinem errungenen Wissensstand immer wieder neue Bücher, Kontakte oder Geschehnisse in meinem Leben, die mich behutsam und weise zu weiteren Informationen, Einsichten und Fragen führten. Es war, als würde ein unsichtbarer Mentor meinen Weg der Suche begleiten und leiten.

      In meinem Buch Zwei Minuten Ewigkeit beschrieb ich, wie ich nach dem Verlassen meines Körpers mit dem oft beschriebenen jenseitigen »Licht« konfrontiert wurde. Ich erwähnte dabei, dass dies gar nicht in erster Linie ein Licht war, sondern eine so starke Energie der Liebe, dass sie nur strahlen konnte. Wie ist das zu verstehen?

      Lass mich hier als Vergleich eine simple Glühlampe einsetzen: Der Faden in der Birne wird durch Zuführung von Energie so aufgeheizt, dass er zu glühen beginnt und große Hitze entwickelt. In erster Linie ist also eine Glühlampe ein Wärmeerzeuger.

      Das Nebenprodukt, das durch das Erglühen des Fadens entsteht, ist Helligkeit. Dieses Licht nutzen wir, um Räume zu beleuchten, während die Wärme, die den größten Energieanteil verbraucht, ungenutzt abgegeben wird.

      Im Vergleich mit dem jenseitigen Phänomen ist ebenfalls nicht das Licht das wesentliche Element dieser Erscheinung, sondern die »Wärme« der Liebesenergie, welche die betreffende Seele spürt.

      Das Licht ist auch hier quasi ein Nebenprodukt dieser abgestrahlten Energie, aber da wir Licht besser beschreiben können als Liebesenergie, sprechen die meisten Menschen, die dieses Phänomen wahrgenommen haben, von einem schönen Licht. Gemeint ist aber in Wirklichkeit nicht die Helligkeit, die schön ist, sondern das schöne Gefühl des Geliebtwerdens, das von diesem Licht begleitet wird.

      Weiter beschrieb ich, dass ich mir angesichts dieser überwältigenden Liebeserfahrung vorkam wie ein 25-Watt-Lämpchen, dem man ein Gigawatt Strom zuführen wollte, und dass ich das Gefühl hatte zu explodieren, wenn ich verstärkt dieser Energiezufuhr ausgesetzt würde.

      Lass mich diese Stelle zitieren:

      »Je näher ich mich darauf zubewegte, desto stärker wurde die Intensität. Ich dachte: Noch näher heran kann ich nicht, da meine Kapazität, diese Energie zu verkraften, viel zu klein ist, um noch mehr davon aufzunehmen. Es war, als wollte man einen Ozean in einen Fingerhut pressen, und mein seelisches Gefäß war einfach zu winzig, um diese Riesenmenge aufzunehmen. Allein meine Fähigkeit, diese gewaltige Liebesenergie zu ertragen, entschied über die Nähe, in die ich mich zu der Quelle hinbewegen konnte. In der Entwicklungsstufe, in der ich mich befand, war ich noch unvorstellbar weit davon entfernt und wusste doch mit aller Klarheit, dass dies das Ziel meiner Existenz war, immer näher zu dem Ursprung zu gelangen.

      Ich sah klar, dass meine langfristige Aufgabe darin bestand, im Verlauf von Äonen mein Liebesgefäss so zu vergrössern und meine Liebesfähigkeit zu entwickeln und zu steigern, dass ich irgendwann mit dieser Liebesquelle verschmelzen konnte.« [Hervorhebung im Original] (Katzman, S. 33)

      In jenem Moment erkannte ich, dass es, bildlich gesprochen, im Leben nur darum geht, in puncto Liebe die Wattkapazität der eigenen Glühlampe zu erhöhen. Eine 25-Watt-Glühbirne kann nicht dieselbe Strommenge verkraften wie ein 5000-Watt-Scheinwerfer und strahlt deshalb auch bedeutend weniger hell. Je mehr an Stromenergie ein Leuchtkörper verarbeiten kann, desto heller strahlt er auch.

      Genauso verhält es sich mit der Seele eines Menschen: Je mehr Liebesenergie sie in sich tragen kann, desto heller oder vollkommener ist der Träger dieser Seele. Aber selbst der extrem hellste Leuchtkörper wirkt armselig gegen die Energiemenge und Lichtfülle, die eine Sonne abzugeben vermag. Unser existenzielles Lebensprogramm ist es nun aber, von einer Glühlampe zu einer Sonne zu werden.

      Es haben sich schon unzählige kluge Häupter den Kopf zerbrochen mit der Frage nach dem Sinn des Lebens. Wie alle großen Weisheiten ist auch diese ganz einfach in Worte zu fassen, wenn auch die Ausführung eine Herausforderung bedeutet.

      Das ist genauso, wie man Mathematik oder Tontöpfern lernen kann. In den verschiedenen Situationen oder Begegnungen, die einem das Leben bietet, kann und soll man diese Fähigkeit üben, indem man sich einfach die Frage stellt: Was würde in diesem Moment die Liebe tun? Ist das, was ich jetzt sage, tue oder denke, voll und ganz auf Liebe ausgerichtet? (Mehr dazu im Kapitel »Liebe ist, was Liebe tut«.)

      Als praktische Anleitung im Alltag würde diese Einsicht folgendermaßen klingen:

      Wenn du in eine Situation gerätst, in der du die Wahl hast, dich lieblos (also egoistisch und intolerant) oder liebevoll zu verhalten, dann entscheide dich für die liebevolle Variante.

      Das ist alles. Mehr braucht es nicht, um dieses Leben »gewinnbringend anzulegen«.

      Ich vermute, dass man die Anzahl der heute lebenden Menschen, die hundertprozentig nach diesem Vorbild leben, an zwei Händen abzählen kann. Solche seltenen Exemplare verdienen das (zugegebenermaßen etwas antiquierte) Prädikat »heilig«, weil ihr Leben heilbringend und heilsam ist für die Welt. Eigentlich ist es das erklärte Ziel jedes Menschen, diesen Zustand der Heiligkeit – also der ausnahmslosen Ausrichtung auf die Liebe – zu erreichen. Aber seien wir ehrlich: Wer kann von sich behaupten, dieses Ziel bis zum Ende dieses Lebens erreichen zu können? Braucht es da nicht noch ein bisschen mehr Zeit und Gelegenheit?

      Welcher Schüler wäre in der Lage, bereits nach der Absolvierung des Kindergartens den Doktor in Physik zu machen? Der Weg dorthin führt zuerst einmal über die Primarschule, wo er die Grundbegriffe des Rechnens, Lesens und Schreibens lernt, anschließend über die Mittelstufe, dann über das Gymnasium und schlussendlich das Studium an der Universität. Schritt für Schritt, Lektion für Lektion schreitet der Schüler voran, wird klüger, erfahrener und reifer, bis er bereit ist, den Doktorhut zu empfangen.

      Was СКАЧАТЬ