Название: Übersetzungstheorien
Автор: Radegundis Stolze
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: narr studienbücher
isbn: 9783823300878
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Zu welchem Ergebnis solche analytischen Vereinfachungen im TransferTransfer führen, zeigt der Vergleich einer Bibelstelle aus dem Hebräerbrief, Kapitel 11, Verse 1–3 in der Übersetzung Martin Luthers und in anderen Übersetzungen.
Vor allem am Anfang der siebziger Jahre wurde mit neuen Bibelübersetzungen im Gefolge NIDAS versucht, die Botschaft verständlicher zu machen. (Die Übertragungen Luthers und die Einheitsübersetzung sind die gegenwärtig in deutschen Kirchen verwendeten Textfassungen):
LutherLuther , rev. Fassung 2017
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. 2In diesem Glauben haben die Alten Gottes Zeugnis empfangen. 3Durch den Glauben erkennen wir, daß die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, daß alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.
Kath. Einheitsübersetzung, 1980
Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht. 2Aufgrund dieses Glaubens haben die Alten ein ruhmvolles Zeugnis erhalten.
3Aufgrund des Glaubens erkennen wir, daß die Welt durch Gottes Wort erschaffen worden und daß so aus Unsichtbarem das Sichtbare entstanden ist.
Zürcher Bibel, 1942
Es ist aber der Glaube eine Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht. 2Denn auf Grund von diesem [Glauben] haben die Altvordern [ein gutes] Zeugnis empfangen. 3Durch Glauben erkennen wir, dass die Welten durch ein [Allmachts-]Wort Gottes bereitet worden sind, damit nicht [etwa] aus wahrnehmbaren Dingen das Sichtbare entstanden sei.
Ulrich Wilckens, 1970
Glaube aber, das ist die Wirklichkeitsgrundlage für das, worauf man hofft, der Nachweis von Dingen, die man nicht sehen kann. 2Seinetwegen ist unseren Vätern (in der Schrift) ein gutes Zeugnis ausgestellt worden. 3Im Glauben nehmen wir wahr, daß die Weltzeiten durch die Kraft des Wortes Gottes geschaffen sind, so daß das Sichtbare aus dem Unsichtbaren entstanden ist.
Jörg Zink, 1965
Glaube besteht darin, daß das gegenwärtige Leben durch die Hoffnung auf Künftiges bestimmt ist, daß es sich dem unsichtbaren Wirken Gottes aussetzt und sich von ihm prägen läßt. 2Weil sie so glaubten, werden die Alten in der heiligen Schrift erwähnt. 3Weil wir so glauben, haben wir die Fähigkeit, zu erkennen, daß die Welten durch Gottes Wort geschaffen wurden, daß das Sichtbare aus dem Unsichtbaren hervorging.
Die Gute Nachricht, 1967
Gott vertrauen heißt: sich verlassen auf das, was man hofft, und fest mit dem rechnen, was man nicht sehen kann. 2Durch solches Vertrauen haben vorbildliche Menschen früherer Zeiten bei Gott Anerkennung gefunden. 3Weil wir Gott vertrauen, wissen wir: Die Welt ist durch sein Wort geschaffen worden; das Sichtbare ist aus dem Unsichtbaren entstanden. [Übersetzung aus einer amerikanischen Version.]
Neue Genfer Übersetzung, 1995
Was ist denn der Glaube? Er ist ein Rechnen mit der Erfüllung dessena, worauf man hofft, ein Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dingeb. 2Weil unsere Vorfahren diesen Glauben hatten, stellt Gott ihnen in der Schriftc ein gutes Zeugnis aus. 3Wie können wir verstehen, daß die Welt durch Gottes Wort entstanden istd? Wir verstehen es durch den Glauben. Durch ihn erkennen wir, daß das Sichtbare seinen Ursprung in dem hat, was man nicht sieht.
a) Od Er ist die Garantie für die Erfüllung dessen.
b) Od ein Mittel, um die Wirklichkeit unsichtbarer Dinge kennenzulernen.
c) Od stellt ihnen die Schrift.
d) W daß die Welt (aü die Weltzeiten) durch Gottes Wort gebildet wurden.
Gute Nachricht Bibel, 1997
Glauben* heißt Vertrauen, und im Vertrauen bezeugt sich die Wirklichkeit dessen worauf wir hoffen. Das, was wir jetzt noch nicht sehen: im Vertrauen beweist es sich selbst.b 2In diesem Vertrauen haben unsere Vorfahren gelebt und dafür bei Gott Anerkennung gefunden. 3Durch solches Vertrauen gelangen wir zu der Einsicht, daß die ganze Welt durch das Wort Gottes geschaffen wurde und alle sichtbaren Dinge aus Unsichtbarem entstanden sind.
b) Wörtlich: Der Glaube ist ein Festsein des Erhofften und ein Beweis der unsichtbaren Dinge. Die verbreitete Deutung Der Glaube ist eine feste Zuversicht (auf das Erhoffte) und ein Überzeugtsein (von den unsichtbaren Dingen) scheint zwar vom Zusammenhang her passender, ist jedoch von den griechischen Wortbedeutungen her nicht zu rechtfertigen. Der Verfasser will offenbar den festen Grund benennen, der den Glauben trägt und der sich im unerschütterlichen Vertrauen der Glaubenden als dieser tragende Grund bezeugt. [Neuübersetzung in heutigem Deutsch.]
Aus NIDAS ÜbersetzungsmethodeÜbersetzungsmethode ergeben sich Prioritäten, die zusammenfassend genannt werden:
1. Um jeden Preis muß der InhaltInhalt der Botschaft mit kleinstmöglichen Verlusten oder Verzerrungen übertragen werden. Der direkte begriffliche Inhalt der Botschaft hat den höchsten Vorrang.
2. Zweitens ist es sehr wichtig, die Nebenbedeutungen, die gefühlsmäßige Atmosphäre und Eindringlichkeit der Botschaft so gut wie möglich wiederzugeben. Diese Forderung ist schwerer zu erklären als die erste und noch schwerer zu erfüllen; aber sie ist sehr wichtig.
3. Wenn man bei der Übertragung von InhaltInhalt und Gefühlswerten der Botschaft aus einer SpracheSprache in die andere auch etwas von der FormForm bewahren kann, dann sollte man es tun. Aber unter gar keinen Umständen darf die Form Vorrang vor den anderen Aspekten der Botschaft erhalten (NIDANida/TABER 1969:125).
3.) Schließlich sind in der SynthesephaseSynthesephase vor allem die stilistischen Unterschiede und die Sprachebenen zu beachten. Die Strukturgrundlage für die Vielfalt des Stils bilden Umformungen, die alle auf einen Elementarsatz zurückgehen, wie z.B. „Judas verriet Jesus“:
1. Judas verriet Jesus.
2. Jesus wurde von Judas verraten.
3. Judas’ Verrat an Jesus.
4. Jesu Verratenwerden durch Judas.
5. Der Verrat Jesu durch Judas.
6. Der Verrat des Judas an Jesus.
7. Das Verratenwerden Jesu durch Judas.
8. Es war СКАЧАТЬ