Der deutsche Wortschatz. Christine Römer
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Название: Der deutsche Wortschatz

Автор: Christine Römer

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: narr studienbücher

isbn: 9783823301424

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СКАЧАТЬ Die Paradigmen bestehen aus der Zitierform und den LexemvariantenLexemvarianten. Zu der Zitierform heiß gehören also mehrere morphologische Wortformen.

      Innerhalb der Flexionsparadigmen sind in der deutschen Sprache nicht alle Wortformen Wortformmit spezifischen Flexionsmerkmalen Flexionsmerkmalversehen. Beispielsweise ist innerhalb des Komparationsparadigmas die erste Stufe, der Positiv, nicht formal markiert.

      Hinsichtlich der spezifischen Flexionseigenschaften können im Deutschen fünf Wortklassen (Morphologische Wortarten) mittels der morphologischen Merkmale [α dekliniert], [α konjugiert], [α kompariert] und [α genusfest]1 unterschieden werden: Wortarten

       Verben, die konjugiert werden,

       infinite Verben, die nicht konjugiert werden,

       Substantive,

       Adjektive und

       Pronomen.

      Erst in dem jeweiligen Kontext, in dem das Wort (das Textwort) verwendet wird, werden die anderen grammatischen Merkmale (wie Kasus-, Tempus- und Kongruenzmerkmale) ergänzt. Es ist deshalb sehr sinnvoll, zwischen dem Lexikonwort (Lexem) und den Lexikonwortsyntaktischen Wortformen zu unterscheiden. So nimmt man beispielsweise bei der syntaktischen Nominalisierung, die kein Wortbildungsphänomen ist, eine diesbezügliche Unterscheidung vor. Im Beispiel (2.4) sind Sie und Er syntaktische Substantive, da sie aber als solche keine festen Lexikoneinheiten sind, werden sie als Pronomen im Lexikon, als Lexikonwörter, abgespeichert. Maus

(2.4) Diese Maus ist keine Sie, sondern ein Er.

      In der folgenden Übersicht 2.4 sehen wir die morphologischen deutschen Wortarten mit ihren hierarchisch angeordneten morphologischen Lexikonmerkmalen (genauer, mit den speziellen Merkmalsbelegungen der Wortklassen nachzulesen in Römer, 2006, Kap. 4.1.2). Römer, C.

      Abbildung 2.4:

      Morphologische Wortklassen

      2.5 Das syntaktische Wort

      Die Syntax beschäftigt sich Wortsyntaktischesmit der Struktur von Sätzen. Für die Erhellung dieser Satzstrukturen gibt es zwei Hauptzugangswege. Zum einen wird nach der logisch-strukturellen Abhängigkeit der Satzbausteine gefragt (Dependenzgrammatiken) und zum anderen wird von den Teil-Ganzes-Relationen ausgegangen (Konstituentengrammatiken). Dem Beispielsatz Das Haus am See verfällt. können demnach die zwei vereinfachten Strukturen in der Abbildung 2.5 zugeordnet werden:

      Abbildung 2.5:

      Satzstruktur

      Die Teile, die die Satzstruktur bilden, sind im Normalfall nicht Wörter, sondern Wortgruppen (Phrasen). Nur ein Teil der phonetisch-orthografischen Wörter kann Kern (Kopf) einer lexikalischen Phrase sein. Phrasen sind endozentrisch; das heißt, sie sind Projektionen der jeweiligen Kopfelemente. Diejenigen Wörter, die Kopfelemente sein können, sind syntaktische Wörter. Genaueres zum Begriff des syntaktischen Wortes findet man bei Gallmann (1999, S. 272)Gallmann, P..

      Außerdem gibt es Wörter, die nicht Kopf einer lexikalischen Phrase sein können, dies Phrasenkopfsind die Artikel (morphologisch eine Teilklasse der Pronomen), die Hilfsverben und die Konjunktionen. Sie sind immer Teil einer lexikalischen Phrase. Die Artikel sind Bestandteile von Substantivphrasen, die Hilfsverben von Verbphrasen und die Konjunktionen von Sätzen oder Phrasen.

      Wenn man, wie in der Generativen Grammatik üblich, die funktionalen Köpfe einbezieht, kommt man zu einer weiteren Gruppe von syntaktischen Wörtern. Funktionale Kategorien funktionale Kategorien(z.B. INFL(flection): Flexionsmorphem(e)) liefern die grammatischen Informationen, wie Tempus oder Kongruenz.1 Nach Abney (1987) Abney, S. P.stellen funktionale Klassen geschlossene Klassen dar, die zum größten Teil aus morphologisch abhängigen Elementen (wie Affixe) bestehen. Es fehlt ihnen jeglicher deskriptiver Gehalt. Das Einbeziehen der funktionalen Kategorien führt zu Phrasenprojektionen. In diesen funktionalen Projektionen treten die oben genannten Wörter, die keine Köpfe von lexikalischen Phrasen sein können, als Köpfe von funktionalen Phrasen auf und sind deshalb auch als syntaktische Wörter anzusehen. So tritt beispielsweise der Artikel (gehört zu den Determinierern) als Kopf der Determiniererphrase auf, die der Sitz der grammatischen Merkmale der Nominalphrase ist. Die Determiniererphrase ist somit eine funktionale Erweiterung der Nominalphrase. Die funktionalen Kategorien enthalten nur grammatische Merkmale; der Artikel ist deshalb ein syntaktisches Wort, aber kein eigenständiges semantisches, weil es keinen deskriptiven Gehalt, keine Intension, hat.

      2.6 Das semantische Wort

      Das semantische Wort Wortsemantischesist der kleinste selbstständige Bedeutungsträger, d.h. die Sprachbenutzer können mit ihm einen Inhalt verbinden. So bezeichnet Tischdas Lexem Tisch ‘einen konkreten Gegenstand’, Liebe ‘ein Gefühl’, grün ‘eine Farbeigenschaft’, oder ‘eine logische Beziehung’ und tauchen ‘eine Tätigkeit’.

      Wörter können zu komplexen Wörtern zusammengeschlossen werden und nehmen dann oftmals eine Bedeutung an, die nicht einfach eine Summe aus den Teilbedeutungen darstellt, weil ein Idiomatisierungsprozess (Verlust der semantisch-morphologischen Durchsichtigkeit des Wortes) Idiomatisierungeintritt, wie in Bleistift oder Weichei.

      Eine in der Sprachwissenschaft umstrittene Frage ist die, ob es eine Wortartenbedeutung gibt. WortartenbedeutungEs ist jenen zuzustimmen, die es als nicht sinnvoll ansehen, diese anzunehmen, weil es keine direkte Zuordnung von grammatischen und semantischen Wortklassen gibt. So sind nicht alle Substantive „Dingwörter“ (beispielsweise Essen in (2.5)).

(2.5) Das Essen dauert lange.

      Das Essen verbalisiert hier einen Vorgang. Oder: Nicht alle Wörter, die Eigenschaften bezeichnen, sind Adjektive (wie 2.6).

(2.6) Schönheit erfreut.

      Als sinnvoll sehen wir es jedoch Wortklassesemantischean, fünf semantische Hauptklassen von Wörtern zu unterscheiden:

       Wörter, die auch ohne Satzkontext eine relativ abgeschlossene Bedeutung haben.

(2.7) Eva (Eigenname1), Apfel (Gattungsbezeichnung)

       Wörter mit Gattungsbezeichnungrelationaler Bedeutung, die eine Rektion haben und Partner für die Entfaltung ihrer Bedeutung benötigen.

(2.8) sparsam ist jemand jemand spart etwas Misstrauen hat man gegenüber jemandem oder etwas

       Wörter mit „zeigender“ Bedeutung (Deixis).

(2.9) dort steht sie

       Wörter, die keine lexikalische Bedeutung haben. Dies sind phonetisch-orthografische Wörter, die keine selbstständigen Bedeutungsträger СКАЧАТЬ