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       Staaten, die eine ausgeprägte landbesitzende Oligarchie hatten und in denen die Kirche relativ unabhängig vom Staat agierte, hatten eine größere Wahrscheinlichkeit, in Autoritarismus zu verfallen als Demokratien, die bereits länger etabliert waren und in denen Landbesitz gleichmäßiger verteilt war (Skanning 2011).

      Als Ergebnis dieser autoritären Wellen war ein Großteil der existierenden Staaten in den 1930er Jahren autoritär regiert.

      In vielen europäischen Staaten, aber auch in Japan, entwickelten sich faschistische bzw. extrem nationalistische Bewegungen. Fast alle osteuropäischen Staaten schlugen in Diktaturen um: Den Anfang machte 1920 Ungarn, danach folgten 14 weitere Regierungswechsel, von denen 12 Staaten betroffen waren (Portugal und Spanien erlebten in dieser Zeit je zwei Regierungswechsel). In Spanien führte dies 1936 zu einem offenen Bürgerkrieg, der 1939 mit der Machtübernahme General Francisco Francos endete. In Rumänien verhinderte der König 1938 durch Einsetzung einer Königsdiktatur die Machtübernahme der „Eisernen Garde“, die sich an die NSDAP und die Nationale Faschistische Partei Italiens anlehnte (vgl. Tabelle 1.8 und Rudolf/Oswalt 2010: 170–171). In Zentralamerika kam es zu einer ähnlichen Autoritarismuswelle. Hier kam es in kurzem Abstand zwischen 1930 und 1936 zur Errichtung von Militärdiktaturen in der Dominikanischen Republik, Guatemala, El Salvador, Honduras, Kuba und Nicaragua.

JahrBetroffene Staaten
1920Ungarn
1921
1922Italien
1923Spanien
1924
1925
1926Portugal, Polen
1927
1928
1929Jugoslawien
1930Dominikanische Republik, Guatemala
1931
1932El Salvador, Honduras
1933Deutschland, Österreich, Portugal, Kuba
1934Lettland, Estland, Bulgarien
1935
1936Griechenland, Spanien, Nicaragua
1937
1938Rumänien

      Globale Autoritarismuswelle 1920–1938

      Das Ergebnis dieser Transformation war, dass Faschismus und Kommunismus als Ideologien zu mächtigen Gegenspielern von Liberalismus und dem Modell der parlamentarischen Demokratie aufstiegenFaschismus und Kommunismus als Gegenspieler zur parlamentarischen Demokratie. Sie entwickelten sich in den internationalen Beziehungen zu einer starken Einflussgröße und schlossen sich wechselseitig aus. Der Kommunismus propagierte die Solidarität zwischen einer internationalen Arbeiterschaft unabhängig von ihrer Nationalität und war damit transnational ausgerichtet. Er richtete sich mit dem Ziel der Umverteilung von Grund und Boden aber auch gegen die landbesitzende Oligarchie. Der Faschismus richtete sich an die Mitglieder einer Nation, die sich an rassischen Merkmalen orientierte. Aber auch er vermochte es, eine transnationale Anhängerschaft zu generieren (Bell 2013: 58).

Liberalismuskonträre realpolitische AnnahmenKommunismus
ParlamentarismusEinbezug der Öffentlichkeitdas Individuum steht als Wähler im MittelpunktHerrschaftslegitimation durch Volkssouveränitätpolitische und rechtliche Gleichheit der Bürger→antidemokratische Orientierungnicht das Individuum, sondern das Wohl aller steht im MittelpunktBruch mit der demokratischen Ordnung und der Bourgeoisie zum Wohle der unteren Arbeiterschichten
←soziale und ökonomische Ungleichheit der Bürger

      Liberalismus und Kommunismus im Vergleich

      Flottenrüstungswettlauf in Asien und Europa

      Der Ende des 19. Jahrhunderts begonnene Flottenrüstungswettlauf setzte sich auch nach dem Ende des Ersten WeltkriegErster Weltkriegs fort, trotz der „allgemeinen Abrüstung“, die laut Völkerbund vorgesehen war. Die Ursachen für diesen RüstungswettlaufRüstungswettlauf lagen in den Interaktionen zwischen den globalen Aufsteigernationen Japan, USA und Deutschland auf der einen Seite und Großbritannien auf der anderen Seite. Zwar war Deutschland durch die Versailler Verträge erheblich außenpolitisch eingeschränkt, seine hegemonialen Ambitionen waren aber damit nicht gebrochen.

      Der Flottenrüstungswettlauf setzte sich zunächst über Entwicklungen in Asien fort. Das hatte damit dazu tun, dass die Beziehungen der wichtigsten Staaten in dieser Region (Großbritannien, die USA, Japan, Frankreich) durch den Ersten WeltkriegErster Weltkrieg kaum berührt worden waren. Der einzige Effekt des Ersten WeltkriegErster Weltkriegs in dieser Region war, dass laut Versailler VertragVersailler Verträge die deutschen Kolonien Japan übertragen wurden. Somit setzte sich gerade dort der Flottenrüstungswettlauf aus der Vorkriegszeit fort, auch wenn es zum Teil wichtige Vereinbarungen gab, diesen zu beschränken. Über die gemeinsame Präsenz von Großbritannien und Frankreich in Asien bestanden InterdependenzInterdependenzen zwischen den Vereinbarungen zur Flottenstärke in Asien und in Europa. Da die Abrüstungsvereinbarungen in Asien eine Aufrüstung in Europa ermöglichten, scheiterten schließlich die internationalen Abrüstungsverhandlungen.

      Zwischen 1914 und 1922 bauten Großbritannien, die USA und Japan massiv ihre Schlachtschiffflotte aus. Frankreich und Italien folgten diesem Trend mit etwas Abstand. Großbritanniens Flotte hatte beispielsweise eine Tonnage von über zwei Millionen. Im Krieg verlor es ein Fünftel (450.000). Zwischen 1914 und 1920 baute es Schlachtschiffe mit einer Gesamttonnage von über einer Million. Die USA besaßen 1914 eine Tonnage von 878.000 und vergrößerten ihre Flotte danach in gleicher Höhe.

      Zur Eindämmung des Deutschen Reiches hatte der Versailler VertragVersailler Verträge die deutsche Flotte auf eine Größe von 108.000 Tonnen begrenzt, was etwa ein Zehntel der Tonnage war, über die das Deutsche Reich 1914 verfügte. Im Einklang mit der Charta des Völkerbunds fanden in dessen Rahmen wichtige Abrüstungsverhandlungen in den Kategorien der großen und leichten Schlachtschiffe statt. Die Washingtoner Konferenz von 1921/22 beispielsweise verabschiedete bedeutende Regelungen, wie einen Nichtangriffspakt zwischen den USA, Großbritannien, Japan und Frankreich, der eine Multilateralisierung des existierenden Bündnisses zwischen Großbritannien und Japan darstellte. Auch kam es zu einer Einigung auf Obergrenzen und Paritäten beim Schlachtschiffbau, die die Sorge der USA vor einem japanischen Expansionismus dämpftenAbrüstung bei großen Schlachtschiffen. Und die offizielle Anerkennung des Prinzips der „Offenen Tür“ sicherte China sowohl territoriale Integrität und Souveränität als auch die Verfolgung seiner Wirtschaftsinteressen. Aber die Abrüstungsverhandlungen hatten mehrere Schwächen, die letztlich zur weiteren Aufrüstung führten.

      Erstens berücksichtigten die Verhandlungen in erster Linie das Kräfteverhältnis in Ostasien und nicht in Europa. Das lag daran, dass die USA als führende Kraft hinter Abrüstungsgesprächen ein stärkeres Interesse daran hatten, die Flottenrüstung dort zu begrenzen: Als pazifische Macht waren sie in Ostasien eher betroffen als in Europa. Die beiden Hauptziele ihrer Anstrengungen waren Großbritannien und Japan, also ihre beiden Hauptkontrahenten in Ostasien. Die Regelung dort hatte aber notwendigerweise Konsequenzen für die Flottenrüstung in Europa, da Frankreich und Großbritannien sowohl europäische als auch asiatische Mächte waren.

      Dieser Umstand wirkte sich insofern negativ auf Europa aus, da die Abrüstungskonferenzen im Endergebnis die Flottenrüstung nicht effektiv beschränkten, sondern sie nur verlagerten, nämlich von der Kategorie der Schlachtschiffe über 10.000 Tonnen hin zur Kategorie der leichten Schlachtschiffe unter 10.000 TonnenAufrüstung bei leichten Schlachtschiffen. Und genau in dieser Gewichtsklasse der Schlachtschiffe ging der Flottenrüstungswettlauf unvermindert weiter. Aber auch die Aufrüstung in der Kategorie der schweren Schlachtschiffe war nicht gestoppt. Treibende Kräfte waren:

       Großbritannien, das Abrüstungskonferenzen forcierte, um seinen eigenen Weltmachtstatus abzusichern und andere Staaten daran zu hindern, Parität zu erlangen.

       Japan, СКАЧАТЬ