Название: Internationale Beziehungen
Автор: Anja Jetschke
Издательство: Bookwire
Жанр: Социология
Серия: bachelor-wissen
isbn: 9783823300038
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Herausbildung der Achsenmächte | ||
ab 1941 | Unter den drei konkurrierenden Staaten Japan, Deutschland und Italien zeichnet sich eine engere Kooperation in Form der Achsenmächte ab. | Konfrontation der Achsenmächte mit den Alliierten |
Es bildet sich eine geschlossene Front der Alliierten, bestehend aus Großbritannien, Russland und den USA. | ||
nach 1941 | Die Sowjetunion schließt sich nach dem deutschen Angriff den Alliierten an. Auf Seiten der Alliierten kämpfen nun Großbritannien, die Sowjetunion und die USA. | |
Frankreich trat erst nach seiner Befreiung durch die Alliierten 1944 in den Krieg gegen Hitler-Deutschland ein.Russland kämpfte an seiner Westfront gegen Deutschland, war aber wiederum bis 1943 nicht Teil des Kriegs in Ostasien. | ||
Weiterer Kriegsverlauf und Kapitulationen:Zeitlich versetzt kapitulierten die drei Achsenmächte Italien, Deutschland und Japan. | ||
1943 | Süditalien scheidet aus dem Krieg aus, nachdem alliierte Truppen auf Sizilien gelandet waren. Die Deutschen kontrollieren durch die Einsetzung einer norditalienischen Marionettenregierung den Norden Italiens bis 1945 weiter. | |
Mai 1945 | Deutschland kapituliert am 8. Mai 1945. | |
August 1945 | Japan kämpft im Ostpazifik weiter. Es kapituliert bedingungslos nach dem Einsatz der beiden Atombomben über Hiroshima und Nagasaki im August 1945 durch die USA (vgl. Einheit 10). |
Kriegsverlauf zwischen den Fronten der Alliierten und den drei Achsenmächten
Den Achsenmächten stand ab 1941 eine alliierte Koalition unter der Führung der USA, Großbritanniens und der Sowjetunion gegenüber. Allerdings bildete nur Europa einen gemeinsamen Kriegsschauplatz aller Alliierten. In Europa trug die Sowjetunion die Hauptlast des Landkriegs, während der Krieg im Pazifik vor allem von den USA und Großbritannien bestritten wurde. Als ein wichtiger Kriegsschauplatz erwies sich der Atlantik, über den die kriegswichtigen Lieferungen der USA an ihre Alliierten erfolgten.
Wie im Fall des Ersten WeltkriegErster Weltkriegs waren auch die Ursachen des Ausbruchs des Zweiten WeltkriegZweiter Weltkriegs heftig umstritten. Warum kam es zum KriegKriegsursachen? Bereits Zeitgenossen und vor allem eine deutsche öffentliche Meinung erblickten in einer internationalen Institution in Form des Versailler Vertrags und in der fehlerhaften Ausgestaltung des Völkerbunds eine Kriegsursache. Wie bereits der Begriff „Schandvertrag“ oder „Versailler Diktat“ impliziert, ist hier das Kernargument, dass der Versailler VertragVersailler Verträge kein gerechter Vertrag gewesen sei und Revisionismus provozierte. Ein mit dem Völkerbund als Institution verbundenes Argument ist, dass aufgrund der Nichtteilnahme der USA keine effektive Sanktionierung von Regelverstößen stattfinden konnteVersailler Verträge und Völkerbund als ineffektive Institutionen. Er erwies sich als unzulänglich, um den entscheidenden Konflikten – der Annexion der Mandschurei durch Japan, dem Krieg Italiens gegen Abessinien und der Remilitarisierung Deutschlands, den darauf folgenden Anschlüssen und der Zerschlagung der Tschechoslowakei – effektive Sanktionen entgegenzusetzen.
Dieser Erklärung steht eine andere entgegen (z.B. Watson 1984): Demnach war es das Fehlen eines effektiven Machtgleichgewichts in Europa, das den deutschen Machtzuwachs rechtzeitig hätte ausbalancieren können. Nach dem Ersten WeltkriegErster Weltkrieg war Österreich-Ungarn von der politischen Landkarte Europas verschwunden. Über Jahrhunderte hatte das Bemühen um einen machtpolitischen Ausgleich zwischen Habsburg und Frankreich Europa geprägt und das Deutsche Reich war der Austragungsort zahlreicher Konflikte gewesen. Mit der deutschen Einigung war im Kern Europas eine neue Großmacht entstanden, die effektiv hätte ausbalanciert werden können, wäre Österreich noch existent gewesen. Russland war durch die Revolution mit sich selbst beschäftigt und intern geschwächt. Dem gegenüber stand ein nur vorübergehend geschwächtes Deutschland. Hitler konnte Deutschlands Expansion Richtung Osten nahezu ungebremst vollziehen. Ein ähnliches Argument ließe sich für Japan bringen: Auch hier entfielen Russland und China als Mächte, die gegenüber Japan eine effektive Gleichgewichtspolitik hätten betreiben können.
Eine weitere Schwächung dieses Gleichgewichts stellten nach dieser Logik innerstaatliche Auseinandersetzungen dar. In Spanien tobte ein Bürgerkrieg, Frankreichs politisches System war ebenso instabil wie die Weimarer Republik und durch häufige Regierungswechsel gekennzeichnet. Großbritannien zeigte wenig Neigung, als einziger Staat zu intervenieren und die Kosten eines solchen Unterfangens zu tragen. Im Osten wie im Westen fehlte es an einer effektiven Einhegung deutscher Machtambitionen.
Im Vergleich zu den Ursachen des Ersten WeltkriegErster Weltkriegs wird jedoch auch deutlich, dass viele davon auch für den Zweiten WeltkriegZweiter Weltkrieg relevant waren. Der Kampf um Kolonien und koloniales Territorium war nicht beendet, sondern für viele Staaten nur umgelenkt. Damit verbunden waren Machtrivalitäten zwischen den europäischen Staaten, den USA und Japan in Ostasien.
Übungen
1 In welchem Vertrag findet man das Statut des Völkerbunds?
2 Inwiefern unterscheiden sich Völkerbund und Wiener Kongress voneinander und inwiefern ähneln sie sich?
3 Welche Konsequenzen hatte die deutsche und die italienische Einigung aus einer geopolitischen Perspektive?
4 Rekapitulieren Sie, warum der Balkan im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem Krisenherd wurde.
5 Datieren und beschreiben Sie die Wellen von Demokratie und Autoritarismus. Welche Staaten waren regional besonders betroffen?
6 Skizzieren Sie einen Zeitstrahl vom 18.–20. Jahrhundert, an dem Sie die zentralen globalen Trends sowie die davon betroffenen Länder kennzeichnen. Erklären Sie anhand des Zeitstrahls die Bedeutung der Häufung bestimmter politischer Ereignisse, Phänomene und Mechanismen des Wandels.
7 Rekapitulieren Sie noch einmal den Ausbruch des Ersten Weltkriegs: Erstellen Sie eine Liste der Ursachen des Kriegsausbruchs.
Verwendete Literatur
Barraclough, Geoffrey (1991): Das europäische Gleichgewicht und der neue Imperialismus. In: Mann, Golo (Hrsg.): Das 19. Jahrhundert. Propyläen Weltgeschichte. Berlin u. Frankfurt a.M.: Propyläen, 703–742.
Baumgart, Winfried (2007): Europäisches Konzert und nationale Bewegung. Internationale Beziehungen 1830–1878. Paderborn СКАЧАТЬ