Arsène Lupin, der Gentleman-Gauner. Морис Леблан
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Название: Arsène Lupin, der Gentleman-Gauner

Автор: Морис Леблан

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783751800426

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СКАЧАТЬ Herr, wenn ich den geringsten Zweifel hätte, können Sie mir glauben, dass das Vergnügen, diesen lieben Lupin noch einmal ins Kittchen zu bringen, jede weitere Überlegung nichtig machen würde. Leider ist der junge Mann schon hinter Schloss und Riegel.«

      »Wenn er flüchtet?«

      »Man flüchtet nicht aus der Santé.«

      »Aber er …«

      »Er nicht mehr als ein anderer.«

      »Trotzdem …«

      »Also gut, wenn er ausbricht, umso besser, ich erwische ihn wieder. Inzwischen schlafen Sie ruhig und verscheuchen Sie mir nicht diesen Barsch.«

      Die Unterhaltung war beendet. Der Baron kehrte durch die Sorglosigkeit Ganimards etwas beruhigt nach Hause zurück. Er prüfte die Schlösser, belauerte die Dienstboten. So vergingen achtundvierzig Stunden, während derer er fast zu der Überzeugung gelangte, dass im Ganzen gesehen seine Befürchtungen Hirngespinste waren. Nein, Ganimard hatte recht, man warnt bestimmt nicht die Leute, die man berauben will.

      Der Zeitpunkt rückte näher. Am Dienstagmorgen, dem Vortag des 27., geschah nichts Besonderes. Aber um drei Uhr klingelte ein kleiner Junge. Er brachte ein Telegramm.

      »Kein Paket im Bahnhof von Batignolles. Bereiten Sie alles für morgen Abend vor.

      Arsène.«

      Von Neuem wurde der Baron kopflos; er war jetzt so weit, dass er sich schon überlegte, ob er den Forderungen Arsène Lupins nicht doch nachkommen sollte.

      Er lief nach Caudebec. Ganimard saß auf einem Klappstuhl an derselben Stelle und fischte. Wortlos reichte ihm der Baron das Telegramm.

      »Ja, und?« fragte der Inspektor.

      »Und? Aber morgen soll es passieren.«

      »Was?«

      »Der Einbruch! Der Diebstahl meiner Sammlungen!«

      Ganimard legte seine Angel zur Seite, drehte sich zu ihm um, verschränkte die Arme auf der Brust und rief ungeduldig:

      »Das ist herrlich! Glauben Sie, dass ich mich um eine so hirnverbrannte Geschichte kümmern werde?«

      »Was verlangen Sie, wenn Sie die Nacht vom 27. zum 28. September im Schloss verbringen?«

      »Überhaupt nichts, lassen Sie mich in Ruhe!«

      »Nennen Sie einen Preis, ich bin reich, ungeheuer reich.«

      Das offene Angebot verwirrte Ganimard, der jetzt, ruhiger geworden, antwortete:

      »Ich bin hier in Urlaub, und ich habe nicht das Recht, mich in Dinge einzumischen …«

      »Niemand wird es erfahren. Ich verpflichte mich, was auch geschieht, über alles zu schweigen.«

      »Oh, es wird nichts geschehen.«

      »Also gut, dreitausend Francs, ist das genug?«

      Der Inspektor schnupfte eine Prise Tabak, überlegte und sagte schließlich:

      »Gut. Nur muss ich Ihnen offen gestehen, dass das Geld zum Fenster hinausgeworfen ist.«

      »Das ist mir gleichgültig.«

      »In diesem Fall … Und außerdem, nach allem, weiß man, woran man mit diesem Teufel Lupin ist? Er muss eine ganze Bande zur Verfügung haben. Können Sie Ihren Dienstboten trauen?«

      »Mein Gott …«

      »Zählen wir also nicht auf sie. Ich werde zwei meiner jungen Freunde telegrafisch benachrichtigen, die uns besser helfen können. Und jetzt verschwinden Sie, damit man uns nicht zusammen sieht. Bis morgen, gegen neun Uhr.«

      Am nächsten Tag, den Arsène Lupin bestimmt hatte, nahm Baron Cahorn seine Waffen von der Wand, putzte sie und machte einen Spaziergang durch die Umgebung des Malaquis. Ihm fiel nichts Ungewöhnliches auf.

      Um halb neun Uhr abends entließ er seine Dienstboten. Sie bewohnten einen Flügel, der auf die Straße ging, der aber etwas zurück und ganz am Ende des Schlosses lag. Als er allein war, öffnete er vorsichtig die vier Pforten. Kurz darauf hörte er näher kommende Schritte.

      Ganimard stellte seine beiden Gehilfen vor, große, starke Burschen mit Stiernacken und kräftigen Händen; dann bat er um einige Erklärungen. Nachdem er die Lage der Wohnung untersucht hatte, verschloss und verrammelte er sorgfältig alle Zugänge, durch die man in die bedrohten Säle gelangen konnte. Er untersuchte die Mauern, lüftete die Wandteppiche und stellte schließlich seine Gehilfen im Hauptkorridor auf.

      »Keine Dummheiten, he? Wir sind nicht zum Schlafen hier. Bei dem geringsten Geräusch öffnet ihr die Fenster zum Hof und ruft mich. Achtet auch auf die Wasserseite. Teufel von seinem Kaliber schrecken nicht vor einem zehn Meter hohen steilen Abhang zurück.«

      Er schloss sie ein, nahm die Schlüssel mit und sagte zum Baron: »Und jetzt gehen wir auf unsere Plätze.«

      Er hatte für die Nacht einen kleinen Raum gewählt, der in die Ringmauern zwischen den beiden Hauptpforten eingebaut war und der früher dem Wächter als Unterkunft diente. Ein Guckloch gab den Blick zur Brücke, ein weiteres den zum Hof frei. In einem Winkel war die Öffnung eines Brunnens.

      »Sie haben behauptet, Herr Baron, dass dieser Brunnen der einzige Zugang zu den Festungsgewölben war und dass er seit Menschengedenken zugemauert ist.«

      »Ja.«

      »Wenn kein anderer uns allen unbekannter Eingang existiert, von dem nur Arsène Lupin weiß, was etwas unwahrscheinlich sein dürfte, können wir also beruhigt sein.«

      Er stellte drei Stühle in eine Reihe, ließ sich bequem darauf nieder, zündete seine Pfeife an und seufzte:

      »Wirklich, Herr Baron, ich musste schon große Lust haben, mein Häuschen, in dem ich meine Tage beenden will, um eine Etage aufzustocken, um einen so lächerlichen Auftrag anzunehmen. Wenn ich die Geschichte Freund Lupin erzähle, wird er sich die Seiten vor Lachen halten.«

      Der Baron lachte nicht. Die Ohren gespitzt, horchte er mit wachsender Unruhe in die Stille. Von Zeit zu Zeit beugte er sich über den Brunnen und warf einen angstvollen Blick in das gähnende Loch.

      Es schlug elf Uhr, Mitternacht, ein Uhr.

      Plötzlich packte er Ganimard, der erschreckt aufwachte, am Arm.

      »Hören Sie?«

      »Ja.«

      »Was ist das?«

      »Das bin ich, ich schnarche.«

      »Aber nein, hören Sie doch …«

      »Ah, tatsächlich, es ist die Hupe eines Autos.«

      »Und?«

      »Und nichts! Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Lupin wie ein Mauerbrecher ein Auto benutzt, um Ihr Schloss zu zerstören. Darum, СКАЧАТЬ