Хайпанём? Взрывной PR: пошаговое руководство. Роман Масленников
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СКАЧАТЬ sind unvereinbar mit der traditionellen Überzeugung, die definitive Fassung des Buddhawortes sei schon kurz nach seinem Tod im ersten Konzil (unter Leitung Mahakaschyapas) festgelegt worden. Obwohl die neuen Funde einiges vertraute Material enthalten, lassen die meisten ihrer bruchstückhaften Abhandlungen und Kommentare neue Züge der buddhistischen Literatur erkennen, die im Palikanon, wie wir ihn heute kennen, nicht eingeschlossen sind. Gelehrte des frühen Buddhismus haben die herkömmliche Grundannahme, alle buddhistischen Schriften und Schulen seien Äste ein und desselben Stammes, inzwischen mit dem Bild eines Zopfstroms ersetzt, dessen zahlreiche ineinander fließende Bäche nicht nur aus einer einzigen Quelle stammen. Der Übersetzer Richard Salomon zog daraus den Schluss, dass keine der vorhandenen buddhistischen Sammlungen früher indischer Schriften »Vorrechte als einzig authentisches oder ursprüngliches Wort des Buddha beanspruchen kann«.

      Niemand mehr ist der Ansicht, es gebe einen ursprünglichen Kanon.

      Oskar von Hinüber, Pali-Gelehrter

      Halten wir diese differenzierte Auffassung des Palikanons im Sinn, wenn wir nun zur Frage zurückkommen, was der Kanon über Nirvana sagt: Transzendiert es diese Welt oder ist es dieser Welt immanent – oder ist es vielleicht etwas ganz anderes?

      Eine der meist verbreiteten Umschreibungen von Nirvana ist »das Ende von Geburt und Tod«: Wer voll und ganz erwacht ist, wird nicht mehr geboren und sterben. Ein bekannter Abschnitt im Udana, einem der sogenannten »Kurzen Texte« des Palikanons, drückt es so aus:

      Es gibt, ihr Mönche, ein Ungeborenes, ein Nicht-zum-Sein-Gebrachtes, ein Nicht-Gemachtes, ein Nicht-Geformtes. Wenn es, ihr Mönche, kein Ungeborenes, Nicht-zum-Sein-Gebrachtes, Nicht-Gemachtes, Nicht-Geformtes gäbe, dann könnte man keine Flucht aus dem erkennen, was geboren, zum Sein gebracht, gemacht, geformt ist. Weil es aber ein Ungeborenes, ein Nicht-zum-Sein-Gebrachtes, ein Nicht-Gemachtes, ein Nicht-Geformtes gibt, deshalb wird auch eine Flucht aus dem erkannt, was geboren, zum Sein gebracht, gemacht, geformt ist.

      Eine andere Sammlung im Palikanon, das Itivuttaka, enthält dieselbe Passage und fügt einige Verse an, die diesen erhabenen Zustand ausdrücklich als glückselig beschreiben.

      Das Geborene, Zum-Sein-Gebrachte, Geschaffene,

      Das Gemachte, Geformte, Nichtbeständige,

      Mit Verfall und Tod Verbundene,

      Ein Hort der Krankheit, vergänglich,

      Aus Nahrung und der Schnur des Begehrens entstanden -

      Das eignet sich nicht, sich daran zu freuen.

      Die Flucht daraus, das Friedliche,

      Jenseits des Denkens, beständig,

      Das Ungeborene, das Ungeschaffene,

      Der sorglose Zustand, der unbefleckt ist,

      Das Ende der mit Leiden verbundenen Zustände,

      Das Stillwerden des Bedingten – Glückseligkeit.

      Ein weiterer Abschnitt des Udana scheint das buddhistische Ziel noch mehr von der Welt, in der wir jetzt leben, zu unterscheiden:

      Wo weder Wasser noch Erde,

      Wo weder Feuer noch Luft Fuß fassen können,

      Dort strahlen keine Sterne, dort strahlt keine Sonne.

      Dort scheint kein Mond, und doch herrscht dort keine Finsternis.

      Wenn ein Weiser, ein Brahmin, dies

      Für sich in eigener Erfahrung erkannt hat,

      Dann ist er von Form und Nicht-Form,

      Von Lust und Schmerz befreit.

      Ein dritter Auszug aus dem Udana beginnt ebenfalls mit »Da gibt es, ihr Mönche, jenen Zustand, wo es keine Erde, kein Wasser, kein Feuer, keine Luft gibt …«, fährt dann aber mit der Behauptung fort, in diesem Zustand gebe es »weder diese Welt noch eine andere, noch beide; weder Sonne noch Mond. Dort, so sage ich, ihr Mönche, gibt es weder Kommen noch Gehen, noch Verweilen, noch Hinscheiden, noch Entstehen. Ungefestigt, unbeweglich, ist er ohne Stütze. Genau dies ist das Ende des Leidens« (Hervorhebung von mir). An anderer Stelle erfahren wir, es gebe keine Möglichkeit, das Bewusstsein von jemandem zu messen, der »erloschen« ist, denn es sei zeichenlos, grenzenlos, ganz und gar licht: Namarupa, Name-und-Gestalt seien zerstört.

      Anscheinend stützen derartige Passagen – vielleicht mit Ausnahme des letzten Zitats aus dem Udana, das unser Thema zusätzlich verkompliziert – ein Verständnis von Nirvana als einem nichtbedingten Zustand oder einer Dimension, die Samsara, unsere Welt des Leidens, der Begierde und Unwissenheit, transzendiert. Letztendliches Ziel ist, der unbefriedigenden Welt, in der wir jetzt leben, durch Beendigung der physischen Wiedergeburt zu entrinnen. Wer Nichtanhaften entwickelt, kann schon jetzt Gelassenheit und Herzensgüte erfahren, doch für sich genommen ist das noch keine letztendliche Lösung des Leidensproblems. Obwohl wir natürlich unser Leben verbessern wollen, solange wir uns hier befinden, ist das Hauptziel, Wiedergeburt ganz zu vermeiden, denn wieder in diese Welt geboren zu werden, bedeutet neues Leiden.

      Allerdings gibt es – wie Sie sich wahrscheinlich schon gedacht haben – andere wichtige Abschnitte im Palikanon, die eine eher diesseitige Deutung des letztendlichen Zieles nahelegen. Viele buddhistische Gelehrte glauben, das Sutta Nipata im Khuddaka Nikaya gehöre zur ältesten Schicht des Kanons und vermittle daher vielleicht einen genaueren Eindruck von den ursprünglichen Lehren und Praktiken des Buddha. Besonders wichtig wird dies, wenn wir beachten, dass manche Texte im Sutta Nipata eine transzendente Lösung für Dukkha nicht bestätigen, denn sie beschreiben Erwachen als selbstlose, nichtgreifende Art, hier und jetzt zu leben.

      Im frühen Buddhismus ist die Bewegung von Samsara zu Nirvana keine Reise zu einer »separaten Realität«, sondern von der Anhaftung zur Nichtanhaftung, von der Gier und Besorgtheit zur Stille und zum Gleichmut, oder vom »Selbst« zum »Nicht-Selbst«.

      Donald Swearer

      Das kurze Atthakavagga, das »Achterbuch« des Sutta Nipata, gibt hierfür ein gutes Beispiel. Grace Burford unterstreicht in ihrer Studie Desire, Death, and Goodness: The Conflict of Ultimate Values in Theravada Buddhism, dass man im Atthakavagga keine metaphysischen Behauptungen darüber finden kann, welche Rolle eigenes Karma bei der Verursachung von Wiedergeburt spielt, und auch nichts über die Wichtigkeit, dem Kreislauf von Geborenwerden und Sterben zu entrinnen. Stattdessen liegt der Fokus einzig und allein darauf, Begierde und Anhaftung zu überwinden. Burford zufolge geht es »schlicht um einen Wertewandel innerhalb des menschlichen Daseins«, der suddhi, Reinheit, santi, Frieden, und panna, Weisheit, mit sich bringt. Weil wir süchtig nach etwas verlangen, was zu Besorgtheit und Streit führt, liegt die Lösung einfach darin, diese Sucht zu beseitigen, und dann können wir die uns verbleibenden Tage heiter und glücklich verbringen.

      Diese Sichtweise passt gut zu anderen Beschreibungen von Nirvana im Palikanon. Oft wird das Ziel einfach als Beendigung der »drei Feuer« (oder auch der »drei Gifte«) beschrieben, der unheilsamen Motivationen von Gier, Übelwollen und Verblendung. Für jemanden, der diese zu zerstören vermag, ist das Nirvana dem Samyutta Nikaya zufolge »direkt sichtbar, unmittelbar, einladend, zu kommen und zu sehen, wert, sich dafür einzusetzen, und etwas, was von den Weisen persönlich erfahren wird.«

      Eine der interessantesten Beschreibungen findet sich in einem Kapitel des Udana. СКАЧАТЬ