Meine Seele will endlich fliegen. Hermine Merkl
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Название: Meine Seele will endlich fliegen

Автор: Hermine Merkl

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783991076704

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СКАЧАТЬ geben. Die Krise geschieht, weil wir dem materiellen Bewusstsein mehr Raum und Zeit gegeben haben als dem Seelen- und Herz-Bewusstsein.

      Heute will meine Seele von mir, dass ich ihr regelmäßig Raum und Zeit zugestehe. Und je mehr ich dies tue, umso besser gelingt mir mein Leben wieder. Von daher wage ich immer mehr den Versuch, mein ganzes Leben mehr aus der Seelen-Perspektive heraus zu sehen. Wundern Sie sich also nicht, wenn ich an den verschiedensten Stellen im Buch immer wieder auf die Seele zu sprechen komme und dabei vielleicht für Sie ganz ungewohnte Schritte gehe. Dass das so sein wird, hat mich beim Schreiben zunächst selbst auch etwas überrascht, doch insgesamt war es sehr erhellend und wichtig für mich, diesen anderen Blickwinkel immer mehr einzunehmen. Schließlich sprechen wir beim Konzept für Heilung ja auch von der Einheit von Körper, Geist und Seele.

      „Die Kunst der Menschwerdung besteht darin,

      die Wunden in Perlen zu verwandeln.“

      Hildegard von Bingen

      2

       Wo fange ich am besten zu erzählen an?

      Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum die Zahl der an Burnout, Depression, Posttraumatischen Belastungsstörungen und an Krebs Erkrankten in den letzten zehn Jahren weltweit so massiv angestiegen ist? – Als Betroffene wollte ich nach Antworten suchen, um besser zu verstehen, was mögliche Auslöser dafür sind. Dabei war es mir wichtig, aus den verschiedensten Perspektiven heraus auf die Ursachen für diese Diagnosen zu schauen. Zwar bin ich kein Mediziner, auch kein Psychotherapeut, aber eine Frau, die von allen vier Diagnosen plus diversen anderen chronischen Erkrankungen betroffen ist. Daher meine Motivation, aus den verschiedenen Ebenen heraus auf diese Krankheitsbilder zu sehen, um zu reflektieren und um zu verstehen, was mögliche Gründe dafür sind, dass ich mich überhaupt immer mehr in dieser Situation verloren habe. Obwohl ich mich seit mehr als zwanzig Jahren regelmäßig in ärztlicher Betreuung weiß, hatte sich meine gesundheitliche Situation nicht verbessert, sondern in den Jahren 2010 bis 2016 nach und nach immer mehr verschlechtert. Dies soll hier aber kein Vorwurf an die Schulmediziner sein, denn ich bin überzeugt, jeder der Ärzte, bei denen ich war, tat mit Sicherheit sein Bestes. Nur wirklich helfen konnten sie mir nicht.

      Letztlich musste ich jedoch erkennen, dass ich selbst es war, die es versäumt hatte, meine Zeit und Energie mehr in meine Gesundheit zu investieren. Ich tat zwar als Patientin brav, was man mir sagte, und achtete darauf, mit bewusster Ernährung, regelmäßiger Bewegung und zusätzlicher Unterstützung durch Heilpraktiker, meinen Beitrag zur Genesung zu leisten. Doch heute weiß ich, dass dies entschieden zu wenig war. Ich hatte es versäumt, zu 100 % selbst die Verantwortung für den Prozess meiner Gesundung zu übernehmen. Ich habe zwar vieles getan und konnte dadurch über längere Zeit hinweg einigermaßen stabil bleiben, aber in Summe war es wiederum zu wenig, um wirklich und vor allem nachhaltig zu gesunden. Mein Fokus lag zu sehr auf meinem Beruf. Hier war ich vom Ehrgeiz angetrieben und wollte so vieles erreichen. Hätte ja auch fast geklappt, wenn nicht andere Mächte dafür gesorgt hätten, dass sie mich eines Besseren belehren. Leider bedurfte es somit erst einer Krise, um mich dahin zu bringen, endlich die Verantwortung für den Prozess meiner Gesundung selbst zu übernehmen und nach und nach zu lernen, meine Selbstheilungskräfte immer mehr zu aktivieren.

      Welchen Weg ich dabei gegangen bin, möchte ich hier in meinem Buch mit Ihnen teilen.

      Ein Buch, das Ihnen an manchen Stellen, an denen es mir wichtig erscheint, auch Passagen aus meinem Leben erzählt. Doch dies nur insoweit, dass Sie verstehen, warum ich in vielen Dingen gehandelt habe, wie ich gehandelt habe, um meinen Weg so und nicht anders zu gehen. Mit dem zweiten und größeren Teil des Buches möchte ich Ihnen davon berichten, wie ich nach dem Erleben der dunkelsten Nächte meines Lebens wieder beschlossen habe, mutig zu sein. Noch einmal in dieses Leben „zurückzugehen“, um mich selbst zu finden. Um heute letztlich als die Person, als die mich Gott gemeint hat, meinen Weg zu gehen. Den Weg meines wahren Selbst, den Weg meiner Seele.

      Sie werden sich jetzt vielleicht fragen, was mich dazu gebracht hat, über diesen Part meines Lebens zu schreiben. – Nun, ganz einfach, weil mich eine innere Stimme immer wieder dazu aufgefordert hat. – Lange Zeit habe ich versucht, diese Stimme in mir zu ignorieren. Habe immer und immer wieder versucht sie wegzuschicken. Mit Sätzen wie „Was hast du denn der Welt schon zu sagen?“ oder „Nimm dich doch bitte nicht so wichtig!“ oder „Willst du dich der Lächerlichkeit preisgeben?“ versuchte ich mich vor dieser Aufgabe zu drücken und diese Stimme im Keim zu ersticken. Im Ergebnis blieb dies alles aber ziemlich erfolglos. Diese innere Stimme war nicht wirklich zu besänftigen oder gar zum Schweigen zu bringen.

      Ganz im Gegenteil. Je bockiger ich mich anstellte, um so lauter und drängender wurde sie, weil sie nicht länger wollte, dass ich mich vor dieser Seelenaufgabe drücke. Also kehrte sie zu den unterschiedlichsten Zeiten wieder. Vermehrt dann, wenn ich es mir gerade im Sessel mit einem Buch in der Hand so richtig gemütlich machen wollte. – Kaum, dass ich zur Ruhe kam, setzte sich diese Stimme neben mich. Doch interessanterweise nicht in meinem Verstand, sondern in meinem Herzen. Und aus dieser Position heraus flüsterte sie mir immer wieder zu: „Was, wenn du deine Geschichte mit anderen teilst? – Was, wenn du mit all dem, was du in deinem Buch, mit deiner Geschichte zu sagen hast, anderen Menschen (Jung & Alt) helfen könntest, dass es ihnen besser geht? – Was, wenn der eine oder die andere Person vielleicht schon auf ein Buch dieser Art wartet? – Was, wenn du nicht so viel Angst hättest vor der Meinung anderer Menschen? – Bist du davon immer noch so abhängig? – Komm, lass es endlich zu. Wage es. Was hast du denn schon zu verlieren? – Mach es nicht so kompliziert. – Du reflektierst einfach deine eigene Situation und schilderst den Weg, den du gegangen bist. Und indem du den Leserinnen und Lesern erzählst, wie es dir ergangen ist, gibst du denen, die daran interessiert sind, mitunter ein paar wichtige Gedanken mit auf ihren Weg, so dass sie letztlich selbst schauen können, ob das, was für dich gut war, auch für sie als Betroffene oder gar als Angehörige bzw. Freunde wichtig und von Interesse sein kann. – Nicht mehr, nicht weniger. – Nutze die Zeit und schreibe dieses Buch.“ Tja, was will ich noch sagen? – Das Ergebnis sehen Sie hier. Lassen Sie es mich so formulieren:

      „Es gibt Momente im Leben,

      da steht die Welt für einen Augenblick still und

      wenn sie sich dann weiterdreht,

      ist nichts mehr wie es war.“

      Verfasser unbekannt

      Siebenundzwanzig Jahre lang hatte ich einen Beruf. – Einen sehr guten sogar und als Beamtin des Freistaates Bayern noch dazu einen sehr sicheren. In den letzten fünf Dienstjahren war ich Schulleiterin an einer bayerischen Realschule. Davor war ich vier Jahre als Konrektorin im Amt. Und die Jahre davor Lehrerin für die Fächer Haushalt & Ernährung und Deutsch. Bevor ich mich für den Kurswechsel in die „Schulleitung“ entschied, war ich etliche Jahre bereits als Seminarlehrerin für das Fach Haushalt & Ernährung, als Schulbuchautorin, sowie als Evaluatorin für Realschulen in Bayern tätig. Ich liebte die Arbeit mit Kindern und jungen Menschen im Alter zwischen 10 und 16/17 Jahren, auch wenn diese gerade im „interessantesten“ Alter ihres Lebens sind. Und ich liebte es, in der Ausbildung junger Lehrer/Referendare mitgestaltend tätig zu sein. Über all die Jahre hinweg ging ich mit viel Engagement, Freude zum Beruf und Liebe zu den Kindern meiner beruflichen Tätigkeit nach.

      Privat versuchte ich gleichzeitig die „perfekte“ Ehefrau, Tochter und Schwiegertochter zu sein. Lange Zeit war ich davon überzeugt, dass es mir bestens gelingt, meine privaten wie beruflichen Interessen unter einen Hut zu bringen. Doch letztendlich musste ich mit der Zeit immer mehr erkennen, dass meine Realität, mein Wunschdenken und das Wunschdenken der anderen oft nicht so deckungsgleich waren mit dem, wie ich das sah. Wann letztendlich die Veränderung in mein Leben kam, weiß ich nicht ganz so genau zu sagen. Im Nachhinein lässt СКАЧАТЬ