Nachdenken und vernetzen in Natur, Mensch, Gesellschaft (E-Book). Dominik Helbling
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Читать онлайн книгу Nachdenken und vernetzen in Natur, Mensch, Gesellschaft (E-Book) - Dominik Helbling страница 20

СКАЧАТЬ ein Tier aus? Haben Pflanzen Gefühle? Können wir die Welt vollständig wahrnehmen mit unseren Sinnen? Sehen alle dasselbe? Wenn jemand an einem Sommerabend friert und jemand anderer schwitzt, wie kann man dann wissen, ob es warm oder kalt ist? Kann man auf einem Foto alles erkennen? Was bleibt verborgen? Warum gibt es verschiedene Lebewesen? Warum hat das Haus in meinem Auge Platz?TunDarf man jede Maschine bauen, die man bauen kann? Können Pflanzen glücklich sein, können sich Fische freuen? Wie sollten wir mit Pflanzen und Tieren umgehen? Darf man Bäume fällen?HoffenKönnen wir durch Naturwissenschaft alles erklären? Kann uns die Natur sagen, wie wir leben sollen? Warum leben wir nicht ewig? Oder gibt es ewiges Leben? Woher kommt das Universum?MenschIst das Leben durch Technik besser geworden? Was wäre, wenn man Menschen künstlich herstellen könnte? Ist ein Mensch, dem man ein Organ transplantiert hat, noch derselbe Mensch? Braucht der Mensch die Natur? Was unterscheidet den Menschen vom Tier? Warum sind Frauen und Männer anders? Worin sind sie gleich? Tut alt werden weh?Weitere BeispieleWas ist Natur? Wer definiert das? Was ist lebendig? Bestimmt der Mensch über die Natur oder bestimmt die Natur über den Menschen? Wie wäre es, wenn Tiere und Pflanzen dieselben Rechte hätten wie Menschen?

      Beispiele für «Wirtschaft, Arbeit, Haushalt»

WissenWie können wir wissen, was gut für uns ist? Wie hat der Mensch eigentlich herausgefunden, was man essen kann? Warum soll es so klar sein, dass Männer arbeiten und Frauen Kinder erziehen?
TunWie billig darf ein T-Shirt sein? Darf man Tiere schlachten? Wie soll man Tiere halten? Wer bestimmt, wer viel oder wenig verdient, und ist das gerecht?
HoffenIst gesund leben eine neue Religion? Werden wir durch Konsum selig?
MenschIst der Mensch, was er isst? Warum finden manche Menschen Insekten köstlich und andere ekeln sich davor? Machen Kleider Leute? Warum sammeln Menschen Dinge? Brauchen wir Freizeit und Ferien?
Weitere BeispieleKann man alles haben? Warum wollen wir nicht nur genügend, sondern auch lecker essen? Spielt es eine Rolle, ob Essen schön angerichtet ist oder nicht?

      Beispiele für «Ethik, Religionen, Gemeinschaft»

WissenWie weiss ich, dass ich «ich» bin? Können wir wissen, was nach dem Tod geschieht? Warum gibt es unterschiedliche Religionen? Wie kann man weise werden? Wie kann man Traum und Wirklichkeit unterscheiden? Was sind Gefühle? Woher kommt die Angst? Kann man Gott beweisen?
TunWas ist Gerechtigkeit? Soll man immer die Wahrheit sagen? Warum funktionieren Lügen nicht immer? Wozu braucht man Regeln und Gesetze? Geht es auch ohne sie?
HoffenWas geschieht nach dem Tod? Was sind Träume und wozu brauchen wir sie? Ist Liebe das Wichtigste im Leben? Was ist der Sinn des Lebens?
MenschWer bin ich und was macht mich aus? Was darf man bei einem Menschen nicht verändern, damit er der gleiche Mensch bleibt? Brauchen Menschen eine Religion? Wie wäre es, jemand anderes zu sein? Warum gibt es gute und böse Menschen? Warum gibt es Krieg? Warum glauben Menschen an Gott?
Weitere BeispieleWas ist Freundschaft? Kann man zwischen Irrtum und Lüge eindeutig unterscheiden? Gibt es Engel? Warum feiern Menschen Feste?

      Mit Philosophieren bildungsrelevante Unterrichtsgegenstände formulieren

      Eine solche philosophische Frage kann als Thema einer Unterrichtseinheit für «Natur, Mensch, Gesellschaft» gewählt werden. Sie dient sowohl der Perspektivenintegration als auch dem Nachdenken auf der Metaebene.

      Beispiel: Macht uns Reisen klug?

      Stellen Sie sich vor, Sie unterrichten eine sechste Klasse. Vor den Sommerferien haben Sie eine Schulreise unternommen, bei der Sie eine besonders artenreiche Auenlandschaft besucht haben, was Sie stimmig ins Unterrichtsthema «Warum sollten wir die Natur schützen?» (übrigens eine philosophische Frage) einbinden konnten. In den Ferien sind einige Schülerinnen und Schüler verreist, andere sind zu Hause geblieben. Sie selbst waren ebenfalls auf einer Reise und haben umfangreiches Dokumentationsmaterial erstellt. Diese drei Anlässe nehmen Sie als Ankerpunkte für folgende unterrichtsleitende Frage: Macht uns Reisen klug?

      Entlang dieser Frage können Sie zahlreiche Aspekte erarbeiten:

      •von Ferienerlebnissen erzählen und menschliche Grunderfahrungen wie Erholungsbedarf, Neugierde, Langeweile usw. festhalten (NMG.11.1);

      •Berufe im Tourismus (kundige Führerin einer Sehenswürdigkeit, Hotelrezeptionist, Carchauffeurin, Bergbahnangestellter, Reiseführerautorin) (NMG.6.2);

      •Bedürfnisse, die hinter Urlaub und Reise stehen, ergründen und Reisen als Konsumgut wahrnehmen (NMG.6.5 und 7.3);

      •Lebensweisen zu Hause und an anderen Orten vergleichen (NMG.7.1 und 7.2);

      •die Nutzung von Orten, Landschaften usw. durch den Tourismus betrachten (NMG.8.2);

      •ferne und nahe Orte unterscheiden und Hilfsmittel wie Globus und Karten verwenden (NMG.8.4);

      •ethische Aspekte des Tourismus verhandeln wie Umweltbelastung, wirtschaftlichen Nutzen, kulturelle Bereicherung, sozialen Austausch (NMG.11.4);

      •über die Frage nachdenken, ob Reisen klug mache (NMG.11.2).

      Eine solche umfassende Zugangsweise befördert das Staunen und Wundern, nimmt ungeklärte Fragen ernst und gibt sich nicht mit dem Vorgegebenen zufrieden, verbindet verschiedene Perspektiven und lotet deren Grenzen aus (weil nicht eine allein diese Frage beantworten kann).

      Wenn wir in der Schule zum Philosophieren anleiten, dann gibt es bestimmte Haltungen, Methoden und Konzepte, die dieses unterstützen. In diesem Kapitel sollen sie umrissen werden.

      Rolle und Aufgaben der Lehrperson

      Es gibt einige Grundvoraussetzungen, die für das Gelingen des Philosophierens erfüllt sein müssen. Sie gelten gleichermassen für Lehrpersonen und Lernende. Wenn die Lehrperson allerdings keine glaubhafte Haltung vertritt, dann werden die Schülerinnen und Schüler kaum einsehen, weshalb sie selbst dies tun sollten. Zu diesen Voraussetzungen gehören:

      •Staunen können;

      •den Rätseln der Welt auf die Spur kommen wollen;

      •sich wundern und anfangen, über Fragen nachzudenken;

      •nicht auf alles (sofort) eine Antwort haben;

      •immer wieder für neue Fragen und Möglichkeiten offen sein.

      Etwas grundsätzlicher lässt sich die Rolle der Lehrperson im didaktischen Dreieck zeigen (siehe Abb. 5).

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      Häufig übernimmt die Lehrperson die Rolle der Gesprächsleitung. Dies ist allerdings nicht zwingend, falls die Schülerinnen und Schüler schon umfassendere Erfahrung mit dem Philosophieren haben und die Gesprächsleitung selbstständig wahrnehmen können. Ansonsten hat die Gesprächsleitung folgende Aufgaben:[87]

      •Fragestellungen anregen/formulieren;

      •roten Faden im Auge behalten;

      •Widersprüche herausarbeiten / subjektive Sichtweisen miteinander vergleichen;

      •bei Unklarheiten nachfragen;

      •für faire, СКАЧАТЬ