Lombok. Matthias Falke
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Название: Lombok

Автор: Matthias Falke

Издательство: Автор

Жанр: Научная фантастика

Серия:

isbn: 9783957771032

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СКАЧАТЬ Kommunikation aufrecht hielt. Eine Stunde später passierten sie einen weiteren Höhenrücken, auf dem sie das Spiel wiederholten.

      Ladana vollführte eine Pantomime, als wolle sie das Gerät mit einem schweren Feldwerfer unter Feuer nehmen. Die allgegenwärtige Kontrolle durch die Zentrale ging ihnen inzwischen gewaltig auf die Nerven. Aber da war nichts zu machen. Sie mussten sogar sauber und präzise arbeiten, um sich nicht den Vorwurf vorsätzlichen Unterlaufens einer Dienstanweisung auszusetzen. Diese würde als Sabotage geahndet und hätte das Ende ihrer Ausbildung bedeutet.

      Dann lag das ringförmige Gebirge, dessen Durchmesser über einhundert Kilometer betrug, hinter ihnen, und sie rollten in eine schweigende, schwefelgelbe Ebene hinaus. Ghesa Zochs Atmosphäre lenkte weiterhin genügend Licht der verdeckten Sonne auf den Mond und bereicherte den Himmel mit seinem schwermütigen Farbenspiel. Sie testeten noch eine Reihe von Geräten und suchten sich dann einen Platz für das Nachtlager.

      Da sie sich beim Fahren in regelmäßigen Abständen abwechselten, war es diesmal Ladana, die den Stallion zum Stehen brachte und das Aggregat herunterfuhr.

      »Feierabend.« Ihr Blick wanderte unwillkürlich zum Synthetisator, der gleich wieder das gleiche langweilige Zeug ausspucken würde.

      Norton fing ihre Hand ab, die nach dem Menü tasten wollte.

      »Zentrale«, sagte er.

      »Ich höre Sie, Team 12«, kam die ernüchternd klare und verzögerungsfreie Antwort des Wachhabenden auf der INSTRUCTOR.

      »Erbitte Erlaubnis, das Zelt aufzubauen.«

      »Erlaubnis erteilt.«

      »Das Gelände scheint mir hier besonders gut geeignet. Ich würde gerne einige Einstellungen testen. Wir haben noch eine Stunde bis zur Nachtdefinition.«

      »Erlaubnis erteilt«, wiederholte der Offizier mit einem Schmunzeln in der Stimme. »Ihnen ist hoffentlich klar, Team 12, dass auch das Zelt permanent und in Echtzeit online auf der Lokalen zu sein hat. Wenn es Ihnen also nur um ein wenig Privatsphäre geht ...«

      »Ist klar«, fiel Norton dem Mann ins Wort. »Das Zelt ist die einzige größere Einheit, die wir noch nicht ausprobiert haben. In einer Stunde sind wir wieder im Stallion. Im übrigen, wenn wir Privatsphäre haben wollen, warten wir einfach, bis Sie eingeschlafen sind!«

      Ladana war in der Bewegung eingefroren. Nur ihre schön geschnittenen Augen zuckten zwischen Norton und dem Empfangsgerät hin und her.

      »Ich schlafe nie«, gab der Wachhabende empört zurück. »Zumindest nicht im Dienst. In zwei Stunden werde ich abgelöst, dann ...« Er brach ab, als ihm klar wurde, dass Norton einen Scherz gemacht hatte. Unterdrücktes Glucksen auf der offenen Frequenz der Lokalen Kommunikation verriet, dass die anderen Teams zugehört hatten. »Wie auch immer.« Der Offizier räusperte sich. Obwohl nur die Audioleitung aktiv war, sahen sie vor sich, wie er rot wurde. »Testen Sie das Zelt. Ich verlange umgehend Meldung, wenn es steht.«

      Norton nickte Ladana grinsend zu. Sie strahlte ihn an und stemmte sich aus dem Sitz.

      Sie stiegen aus und gingen um den Stallion herum. Das Zelt war auf dem Anhänger untergebracht. Ein unscheinbar wirkendes dunkelblaues Bündel, das dem Packmaß und dem Gewicht nach einem Standardrucksack entsprach. Auf Normalwelten, deren Schwerkraft nicht höher als 1,2 G war, musste ein Infanterist es tragen können.

      Sie sondierten die Umgebung und fanden eine wenig ausgeprägte Kuhle, zehn Meter neben dem Fahrzeug und in dessen Windschatten. Sie schoben den Sand mit den Stiefeln so lange zusammen, bis er eine ebene Fläche bildete, und schalteten das Zelt ein. Es war ein selbstaufbauendes Modell, das sich mit einer lasziven Gemächlichkeit entfaltete. Auch die Verankerung im Boden nahm es selbst vor. Dann stand es vor ihnen. Norton öffnete den Eingang, ließ Ladana den Vortritt und folgte ihr.

      Das Innere war kuppelförmig und von einer blauen flüsternden Finsternis erfüllt. Die Grundfläche betrug neun Quadratmeter. In der Mitte war die Kuppel hoch genug, um aufrecht darin zu stehen. An den Seiten bildeten sich verschiedene holografische Displays aus, die die komplexe Steuerung der Unterkunft bereitstellten. Aus dem Boden wuchs ein zwanzig Zentimeter hoher, in zwei Teile segmentierter Futon hervor.

      »Zentrale«, rief Norton in den Raum hinein, der von widerstandsfähigen, intelligenten Planen aufgespannt wurde. »Können Sie uns hören? Wir sind jetzt drin.«

      »Laut und deutlich«, antwortete der Wachhabende sofort. »Ist es gemütlich?«

      »Sehr.« Norton sah Ladana an, die mit den Augen rollte.

      »Ich starte jetzt die Selbsttests«, sagte Norton noch. »Sagen Sie bescheid, wenn Ihnen an den Protokollen etwas auffällt.«

      »Aye!«

      Ladana setzte sich auf den Futon und spielte an den Einstellungen herum, während Norton die vom internen System bereitgestellte Routine startete.

      Schweigend sahen sie einander an. Ladana nahm den Helm ab und schüttelte ihr dichtes schwarzes Haar auf.

      Norton hielt ihrem verführerischen Lächeln stand. Er sah in die Luft. Plötzlich sprang er vor, trat mit dem Stiefel gegen die Steuerung und rüttelte an den Planen.

      »Zentrale?«, rief er, wobei er sich die Hand vor den Mund hielt.

      »Was ist los bei Ihnen, Team 12? Können Sie mich hören?«

      »Was??« Norton drosch weiter auf die holografischen Module eine und warf sich gegen die Kuppelwände. »Zentrale, bitte kommen!«

      »Ich höre Sie, Norton!«

      »Ich kann Sie kaum verstehen!« Norton musste Ladanas Blick ausweichen, um sich nicht durch Lachen zu verraten. »Hier zieht ein Sandsturm auf. Ich fürchte, der Kontakt bricht gleich zusammen.«

      »Ich sehe hier nichts von einem Sandsturm.«

      »Sind Sie hier oder ich?«

      »Norton, wenn das einer ihrer billigen ...«

      »Zentrale, Zentrale, sind Sie noch da?«

      »Ich bin da.« Die Stimme des Offiziers verriet, dass er zwischen zwei Optionen schwankte. Sollte er das ganze als Scherz auffassen und entsprechend reagieren? Aber wenn doch etwas daran war, saß er auf der falschen Seite, wenn die Sache hoch kochte. »Wäre es nicht besser, in den Stallion zurückzukehren?«, fragte er.

      »Negativ«, schrie Norton in die vorgehaltene Hand hinein. »Der Sturm ist zu stark.«

      »Ich versuche auf die Systeme ihres Fahrzeugs zuzugreifen, aber ich bekomme keinen Kontakt.«

      »Hören Sie mir zu?«, rief Norton verbittert. »Hier herrschen starke atmosphärische Störungen. Sandsturm plus elektrische Entladungen. Wir bleiben im Zelt, bis das vorüber ist. Da sind wir sicher. Im Freien ist der Aufenthalt nicht zu empfehlen. Hier schlagen immer wieder Dinge ein, die wie Kugelblitze aussehen. Der Gang zum Stallion ... Hallo? Sind Sie noch da?«

      Ohne eine weitere Antwort der Zentrale abzuwarten, schaltete er die Übertragung ab.

      Ladana biss sich auf die Lippe.

      Plötzlich war es ganz still im Zelt, nachdem der inszenierte Sandsturm ihnen in den Ohren gegellt СКАЧАТЬ