Lombok. Matthias Falke
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Lombok - Matthias Falke страница 5

Название: Lombok

Автор: Matthias Falke

Издательство: Автор

Жанр: Научная фантастика

Серия:

isbn: 9783957771032

isbn:

СКАЧАТЬ kann Sie hören, Rekrutin Zol.« Die Stimme des Wachhabenden nahm einen warnenden Ausdruck an.

      Frank machte seiner Partnerin ein Zeichen, sich zu beherrschen. Sie reagierte, indem sie den Daumen unter der Kehle durchzog. Darüber musste er lachen.

      »Was ist so lustig?«, erkundigte der Offizier auf der INSTRUCTOR sich gereizt.

      »Alles gut«, versetzte Frank. »Wir versuchen hier nur unseren Job zu machen.«

      »Dann machen Sie ihn auch. Und vergessen Sie nicht, ich bin hier, um auf Sie aufzupassen. Kann sein, ich rette Ihnen noch das Leben!«

      Ladana baute sich Frank gegenüber auf. Mit den Lippen formte sie unaussprechliche Worte. Er konnte sein Kichern immer weniger unterdrücken.

      »Das wissen wir zu schätzen«, sagte er laut. »Wir wissen uns bei Ihnen in guten Händen.«

      Ladana prustete und zeigte ihm an ihrem Helm den Vogel.

      »Im übrigen kommen wir zurecht, Zol und Norton over and out.«

      »Da muss ich Sie leider enttäuschen«, erwiderte der Offizier humorlos. »Ich bleibe bei Ihnen, die ganze Nacht.«

      »Na dann viel Spaß. Kann sein, dass ich schnarche.«

      »Das macht mir nichts aus. Die Überwachung registriert so oder so jeden Herzschlag von Ihnen, jeden Atemzug und jeden Furz.«

      »Schade, dass Sie den nicht riechen können, auf der warmen, klimatisierten Brücke der INSTRUCTOR.«

      »Mir scheint, Norton, dass Sie diesen Einsatz nicht ganz ernst nehmen.«

      »Ich nehme ihn ernst. Ernster als Sie. Wissen Sie, ich bin hier draußen!«

      »Dann machen Sie Ihren Job!«

      Norton verdrehte die Augen, während Ladana so tat, als würde sie sich den Finger in den Hals stecken. Dann gingen sie wieder an die Arbeit. Sie hatten sogar bessere Laune als vor dem kleinen Intermezzo.

      Sie verschraubten den Router an dem mattroten, leicht geschieferten Felsen. Dann rangierten sie mit dem Stallion, klappten das Bohrgestänge aus, trieben ein Bohrloch bis in einige Meter Tiefe und brachten die Sprengladung an. Nach Rücksprache mit der planetarischen Abteilung der INSTRUCTOR feuerten sie die Ladung ab. Eine dünne Staubfontäne schoss zwanzig Meter in die Luft und sank dann mit einer majestätischen Langsamkeit wieder herab. Auf der Felsplatte hatte der Sand gebebt und chladnysche Muster gebildet. Selbst ihr Fahrzeug auf den dicken Luftreifen hatte einen kleinen Satz gemacht. Aus den Echos und Interferenzen der Detonation würden die Experten auf dem Explorer nun ein geologisches Profil des Gebiets errechnen.

      Sie warteten ab, bis die Meldung der Planetologen kam, dass die Daten zu ihrer Zufriedenheit waren, dann zogen sie sich in den Stallion zurück.

      »Feierabend«, seufzte Norton.

      Die Kabine des Bodenfahrzeugs war nicht übertrieben geräumig. Immerhin konnten sie jetzt das Verdeck schließen und die Helme absetzen, die sie tagsüber angelassen hatten.

      Ladana schüttelte ihr schwarzes Haar auf und kratzte sich an der Kopfhaut.

      »Mann!«, stöhnte sie. »Wie machen die das, wenn ein Einsatz länger geht?!«

      »Der menschliche Organismus kann mehrere Wochen ohne Dusche überleben«, kam es aus der Übertragung. »Wenn es sein muss, sogar ein paar Monate. Erstaunlich ist, an welchen Stellen es zu jucken anfängt, selbstreinigende Unterwäsche hin oder her!«

      Sie wechselten einen befremdeten Blick. Ladana wollte schon einen Fluch in Richtung der Lokalen adressieren, als Norton ihr Einhalt gebot.

      »Bist du das, Kurtz?«

      »Aber sowas von!«

      Sie lachten befreit. Das Gefühl, von der Zentrale ausspioniert zu werden, wich dem deutlich angenehmeren Bewusstsein der Kameradschaft zu den anderen Rekruten. Natürlich war die Zentrale trotzdem online. Aber nach und nach schalteten sich jetzt die anderen Teams zu einer Ringverbindung zusammen. Manche aktivierten auch die Video-Leitung, die sie während der Arbeit abgeschaltet hatten, um die prekäre Brandbreite zu sparen. Immerhin waren die Verbindungen jetzt stabil. Sie durften mit ihrem Tagewerk zufrieden sein.

      »Was macht ihr?«, fragte Ladana neugierig, als Kurtz’ Gesicht in einer verschmierten, falsch fokussierten Einstellung sichtbar wurde. Das passte zu ihm, der sowieso immer irgendwie ungewaschen, unrasiert und unausgeschlafen aussah.

      »Das gleiche wie ihr, habe ich den Eindruck!«

      Sie sahen einander zu, wie sie mit den Synthetisatoren hantierten und ihr Abendessen zubereiteten.

      »Was gibt es bei euch?«

      »Mal sehen«, sagte Norton, der mit dem Steuer auch den Küchendienst übernommen hatte. »Einheitsbrot mit Einheitswurst und Einheitskäse, dazu ein bisschen Einheitsgemüse. Könnte als Tomate durchgehen. Zum Nachtisch Einheitsdessert, und für die gute Laune kriegt jeder exakt einen Viertelliter alkoholfreies Einheitsbier.«

      Die Synthetisatoren der kleinen mobilen Einheiten boten nicht ganz den Standard der Modelle auf Schiffen oder Basen. Immerhin konnten sie zwischen einem Dutzend einfacher Menüs wählen.

      »Also ganz wie bei uns«, gab Kurtz durch, der schon mit vollen Backen kaute.

      »Und?«, fragte Ladana, als Norton ihr feierlich ein volles Tablett hinüberreichte. »Noch nichts kaputt gemacht?«

      »Was soll das?« Der Leiter von Team 11 war empört.

      Ladana zwinkerte ihm zu. Er genoss, was das anging, einen gewissen Ruf. So hielt er nicht nur den einsamen Rekord der am Simulator gestorbenen Tode, er war auch derjenige, der während der realen Übungen am meisten Hardware auf dem Gewissen hatte.

      »Dann ist ja gut«, sagte Norton. Er stürzte das schale, süßlich schmeckende Bier hinunter und schüttelte sich.

      »Prost.« Kurtz hob seinen Becher in die Kamera. Die anderen Teams, die online waren, schlossen sich an.

      Dann sprang die Anzeige um und verkündete eine Durchsage der Zentrale.

      »Prost und Guten Appetit da draußen.« Das war Rogers! »Ich wollte nur durchgeben, dass wir bis jetzt zufrieden mit euch sind. Ihr habt heute einen guten Job gemacht. Jetzt will ich die Party nicht länger stören. Aber ihr wisst ja, dass wir immer für euch da sind!«

      Das Symbol erlosch wieder. Die Zentrale war passiv, aber sie bekam alles mit, was auf den viele Dutzend Kilometer über das Mare Inconcussum verteilten Scootern und Bodenfahrzeugen gesprochen wurde.

      Der eine oder andere maulte etwas von Privatsphäre. Sie frotzelten noch ein bisschen, plauderten und meldeten sich dann nach und nach wieder ab. Schließlich erloschen die letzten Video-Streams und die Ringschaltung ging auf passiven Modus.

      »Das hat gut getan.« Norton stopfte die Überreste des frugalen Mahls in den Recyclingschacht und hielt sich den Bauch, als habe er ein Fünf-Gänge-Menü genossen. »Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Qatlette oder ...«

      »Oder was?« Ladanas dunkle Augen glühten auf.

      »Oder СКАЧАТЬ