Lombok. Matthias Falke
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Название: Lombok

Автор: Matthias Falke

Издательство: Автор

Жанр: Научная фантастика

Серия:

isbn: 9783957771032

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СКАЧАТЬ anderes wird Ihnen auch nicht übrig bleiben.« Rogers klang jetzt schon beinahe wieder so jovial, wie er bei seinen Vorlesungen war. »Okay. Ich vermute einfach mal, eine Bergung von Stallion 11 hat wenig Sinn.«

      »Sie würde umfangreiche Absicherungsmaßnahmen und schweres Gerät erfordern«, sagte Kurtz. »Und am Ende doch nur ein paar Tonnen Schr...«

      »Lassen Sie gut sein, Mann!«, fuhr Rogers ihm übers Wort. Er schien einen Moment zu überlegen und sich halblaut mit den anderen Offizieren zu besprechen. Dann war er wieder in der Leitung. »Kurtz, Sie werden einen Bericht aufsetzen. Arch, Sie werde ich für den Stern der Union vorschlagen. Sie haben beherzt und schnell reagiert. Frank, über euren Fall unterhalten wir uns, wenn ihr hier seid.«

      »Hier?« Norton sah die anderen entgeistert an.

      »Ihr habt richtig gehört«, erklärte der General. »Wir brechen die Aktion im gesamten Sektor IV ab. Team 10, 11 und 12 kommen zurück zur Basis, und zwar sofort. Das ist ein Befehl.«

      Sie bestätigten, bekamen aber keine Antwort mehr. Nur das grüne Symbol der Lokalen blinkte drohend am oberen rechten Rand ihres Sichtfeldes und informierte sie darüber, dass die INSTRUCTOR nach wie vor online war.

      Zu sechst standen sie im Sand. Rechts und links neben ihnen warteten die beiden verbliebenen Fahrzeuge darauf, die Mitglieder der drei Teams zum Mutterschiff zu bringen. Vor ihnen klaffte der Krater, den das tonnenschwere Gespann aus Stallion und Anhänger in den unterhöhlten Grund gerissen und durch die Explosion seiner Generatoren noch vergrößert hatte. Blauschwarzer Rauch fädelte heraus und gab dem eitergelben Dampf der Fumarole eine eigene Note. Er war wie eine Kontur, die ein safranfarbenes Aquarell umrandete und abschloss.

      Sie verteilten sich auf die Fahrzeuge und fuhren los. Da sie jetzt genaue Zielkoordinaten hatten, das Gelände kannten und keine Stopps mehr einlegten, bewältigten sie den Weg, für dessen Erkundung sie mehrere Tage benötigt hatten, in wenigen Stunden. Noch in der geheimnisvoll glimmenden und glosenden Nacht von Tawri, die wie ein vulkanisches Spektakel aufgemacht war, langten sie bei dem Enthymesis-Explorer an, der als geduldiges Leittier, dreihundert Meter lang, den kantigen Schädel wie in einem Schlaf gesenkt, in seiner großen Kuhle stand und wartete.

      Sie brachten die beiden Stallions in die Ladebucht und bestiegen den Frachtraum über die hintere Rampe. Dort hatte man die Feldliegen der Rekruten inzwischen beiseite geräumt und an der Backbordseite gestapelt, so dass das Deck erstaunlich groß wirkte. Es war erfüllt von den Mannschaften und Offizieren, die auf dem Mutterschiff geblieben waren, um den Betrieb der Zentrale aufrecht zu erhalten und die Außenteams zu koordinieren.

      Die sechs Rückkehrer passierten das Spalier der Kameraden, die ihre Häme auf Kurtz herabregnen ließen, Arch und seinem Partner auf die Schulter klopfte und Norton und Ladana mit spitzen Bemerkungen und hochgezogenen Augenbrauen weiterstießen.

      Sie ließen das über sich ergehen und beeilten sich, das Schott zum Hauptkorridor zu erreichen, wo es zu den Duschen ging. Wenige Schritte, bevor sie den Durchgang erreichten, kam ihnen General Rogers entgegen. Seine Reaktion glich der der übrigen Etappenschweine aufs Haar. Er schoss einen väterlichen Spott auf Kurtz und seinen Begleiter ab und dankte den beiden Männern von Team 10 für ihr beherztes Eingreifen. Die beiden marschierten mit stolzgeschwellter Brust in Richtung der Gemeinschaftsnasszellen, während die Kadetten von Team 11 sich wie zwei geprügelte Hunde davonschlichen.

      Ladana und Frank wurden von dem Kriegshelden abgefangen. »Ihr kommt mit mir.«

      Ohne auf das Gejohle der anderen Rekruten einzugehen, drehte Rogers sich um und stiefelte wieder nach vorne. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.

      Der General führte sie in eines der kleinen Besprechungszimmer, die es vorne auf der INSTRUCTOR zwischen Labor, Med-Station und Brücke gab. Er ließ die Tür hinter ihnen zugleiten, bot ihnen zwei Plätze hinter dem Tisch an und setzte sich selbst an die gegenüberliegende Seite.

      »Also«, sagte er ohne weitere Umschweife. »Was ist passiert.«

      Frank holte tief Luft. Während der Fahrt hatten sie halblaut verabredet, dass er das unausweichliche Gespräch an sich ziehen sollte. Wenn es nicht anders ging, sollte er sich als »Täter« hinstellen, die Verantwortung übernehmen und versuchen, Ladana als »Opfer« dastehen zu lassen, damit sie von Konsequenzen verschont blieb.

      »Es gab einen Staubsturm«, sagte er mit fester Stimme. »Wir waren gerade dabei, das Zelt zu testen. Es erschien uns sicherer, dort zu bleiben und abzuwarten, statt durch den Sturm zum Stallion zurückzukehren. Dabei ist die Kommunikation zusammengebrochen.«

      Er zwang sich, Rogers’ Blick und seinem Schweigen standzuhalten.

      Der Held von Persephone sah ihn lange an. Er sagte keine Wort und rührte sich nicht.

      Frank bemerkte, wie er anfing zu schwitzen und wie ihm das Stillsitzen immer schwerer wurde.

      »Haben Sie etwas hinzuzufügen oder zu ergänzen, Rekrutin Zol?«, fragte Rogers endlich.

      »Mein Teamleiter hat alles korrekt dargestellt«, sagte sie förmlich.

      »Und was haben Sie in diesem – Zelt gemacht?«, erkundigte sich der General.

      Aus dem Augenwinkel nahm Norton wahr, wie Ladana rot wurde. Er beeilte sich, das Wort wieder an sich zu ziehen. »Wir haben die Instrumente geprüft, die Selbsttests durchgeführt, die Standardroutinen gefahren.«

      »Und dann? Wenn mich nicht alles täuscht, ist man damit in zehn Minuten fertig. Sie waren aber mehr als eine Stunde offline.«

      »Dann haben wir gewartet, dass der Sturm sich legt oder soweit nachlässt, dass wir das Zelt verlassen und ins Fahrzeug zurückkehren können.«

      »Das Seltsame ist«, führte Rogers nachdenklich aus, »dass keines der anderen Teams etwas von diesem Sturm bemerkt hat, auch unsere Sensoren hier auf der INSTRUCTOR übrigens nicht.«

      »Es muss eine lokale Sache gewesen«, improvisierte Norton. Er hatte sich die ganze Nacht lang damit beschäftigt, sich das unvermeidliche Verhör zurechtzulegen. Aber jetzt wich er doch von seinem inneren Script ab. »Eine Art Staubteufel.«

      »Ein Staubteufel?« Rogers sah ihn ungläubig an.

      Er musste aufpassen, in dem Veteranen nicht das Gefühl aufkommen zu lassen, dass er ihn zum Besten hielt. Bis jetzt hatte er immer alle Sympathien des knorrigen Texaners genossen. Das konnte sich schlagartig ändern, wenn dieser sich von ihm verscheißert fühlte.

      »Ein lokales Phänomen«, schob er rasch nach. »Vielleicht auch ein Fallwind. Wir waren im Rücken des Randgebirges, das das Mare Inconcussum nach Süden abschließt, und ...«

      Rogers brachte ihn mit einer barschen Handbewegung zum Schweigen. »Ersparen Sie uns das, Rekrut Norton.«

      Die Miene des Generals schillerte zwischen Verdruss und Amüsement.

      »Ich glaube, der einzige Wirbelwind, den es da draußen gab, ist diese Kadettin mit den bezaubernden Mandelaugen.«

      Ladana wandte den Blick ab. Norton bemerkte, wie sein Mund trocken wurde. Sollte er auf seiner Version bestehen und einer technischen Überprüfung ins Messer laufen? Sie hatten zwar an den Planen gerüttelt und auf die Sensoren eingedroschen, bis Teile des Systems tatsächlich zusammengebrochen waren, aber einer internen Untersuchung, die auch alle möglichen anderen Daten zu einem komplexen Crosscheck heranzog, СКАЧАТЬ