Ghostsitter. Tommy Krappweis
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ghostsitter - Tommy Krappweis страница 7

Название: Ghostsitter

Автор: Tommy Krappweis

Издательство: Автор

Жанр: Учебная литература

Серия:

isbn: 9783964260543

isbn:

СКАЧАТЬ vor Tom, und er nickte zufrieden. So konnte es gerne weitergehen. Allerdings war er, ehrlich gesagt, schon etwas enttäuscht, dass diese Lena von heute Vormittag nicht noch mal zurückgekommen war. Seltsamerweise hatte Tom irgendwie damit gerechnet, auch wenn er nicht genau wusste, warum eigentlich. Vielleicht war sie heute auch noch zu sehr damit beschäftigt, ihren Freund Luca zu pflegen. Dieser Luca, der laut ihr selbst gar nicht ihr Freund war, sondern nur, na ja, ein Freund eben.

      Hm. War es das, was Tom so sicher gemacht hatte, dass er sie wiedersehen würde? Warum sonst war es Lena denn wichtig gewesen, ihm zu erklären, dass sie und Luca kein Paar wären? Oder wollte sie einfach generell nicht, dass irgendwer dachte, sie wäre mit so einem Unsympathen zusammen? Also, da gefiel ihm die erste Variante doch deutlich besser.

      Tom grinste ein klein wenig in sich hinein, doch dann verdrängte er die Gedanken an das Mädchen und versuchte, sich wieder auf das Stapeln der Münzen zu konzentr…

      »Hallo.«

      »AAHHH!« Tom erschrak so fürchterlich, dass er beide Beine hochriss und die Knie von unten krachend gegen den kleinen Küchentisch schmetterte. Münzen flogen kreuz und quer durch den Zirkuswagen, verschwanden zwischen Holzdielen, unter dem Bett und hinter der Küchenzeile.

      »Mimi!«, rief Tom und fasste sich an die vor Schreck schweißkalte Stirn. »Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du nicht einfach so neben mir erscheinen sollst!«

      »Tom!«, rief Mimi und ahmte seinen Tonfall dabei ziemlich gut nach. »Wie oft müssen wir dir noch sagen, dass du deine telepathische Verbindung mit uns lösen sollst!«

      Es dauerte einen Moment, bis Tom verstand, warum sie das gesagt hatte, aber dann fiel ein weiterer Groschen, und zwar in seinem Hirn. Die anderen hatten alles mitgehört, was er in den letzten Stunden gedacht hatte. ARGH!

      »Nicht alles«, antwortete ihm da Mimi, und sie klang irgendwie komisch. »Manche von uns haben dann doch anderes zu tun, als dir bei deinem Liebeskummer zuzuhören.«

      »W… was, wieso?«, stammelte Tom. Er bemerkte, dass Mimi sauer auf ihn war, konnte aber nicht sagen, warum. Es fühlte sich an, als stünde Wombie mit beiden Beinen auf der Leitung, die Toms Hirn mit Strom versorgte.

      Wenigstens hatte er sich so weit im Griff, dass er endlich die telepathische Verbindung in seinem Kopf kappte, damit die anderen nicht weiterhin alles mithörten, was er dachte.

      »Gratulation«, sagte Mimi trocken. »Endlich. Ich konnt’s echt nicht mehr hören, das Gesäusel.«

      Tom wollte sich gerade bücken, um die Münzen vom Boden aufzuheben, aber nun richtete er sich wieder auf und starrte Mimi an. »Gesäusel? Was meinst du denn damit?«

      Statt einer direkten Antwort verwandelte sich das Gespenstermädchen in eine grünlich schimmernde Geistererscheinung von Lena, warf dann theatralisch beide Hände in die Luft und jammerte: »Oh, dieser wunderbare, superknuddeli-wuddelig süße Junge von der Geisterbahn! Werde ich ihn jemals wiedersehen? Buhuuu, buhuuu!«

      Augenblicklich fühlte es sich für Tom an, als habe Wombie die Füße von dem Schlauch genommen, und es rumste förmlich, als sein Hirn den ersten Gang einlegte. Mimi hatte Toms Gedanken über Lena mitgehört und war nun … eifersüchtig?

      »Aber Mimi!«, beeilte er sich zu sagen. »Ich kenn die doch gar nicht! Ich war doch nur …«

      »… enttäuscht, dass sie nicht sofort zu dir zurückgerannt ist, ganz genau!«, unterbrach ihn Mimi hitzig. »Ich meine, du kannst ja rummachen, mit wem du willst, geht mich ja nix an. Pff.«

      »Rummachen!?« Tom stand auf und sah Mimi entrüstet an. »Also wirklich, was soll das denn jetzt? Wie kommst du denn auf so was? Und überhaupt, du hättest ja auch weghören können.«

      Mimi lachte trocken auf. »Ha, ja genau. Bei der Lautstärke, mit der du deine Liebesschwüre durch den Äther pustest, hätte ich von Vlarad einen Geisterbann der Stufe 13 gebraucht, und trotzdem hätte ich dich noch flüstern gehört.«

      »Liebesschwüre?« Tom war fassungslos. »Also, das ist doch … Das ist …« Er ließ sich auf den Stuhl fallen und starrte für ein paar Sekunden wombieartig auf den leeren Tisch, um sich wieder zu fangen. Schließlich seufzte er und drehte sich zu Mimi um, die die ganze Zeit über mit verschränkten Armen und verkniffenem Mund vor ihm auf und ab geschwebt war. Tom war die Situation unangenehm, und er war überhaupt nicht der Typ »beleidigte Leberwurst«. Im Gegenteil, wenn etwas in der Luft lag, dann wollte er es lieber jetzt als gleich klären. So auch diesmal. »Mimi, bitte, darf ich was sagen, ohne dass du mich sofort wieder unterbr–«

      »Na klar, mach nur. Kein Problem«, unterbrach diese ihn sofort.

      Tom konnte nicht anders, er prustete los. »Perfektes Timing, Mimi. Respekt!«

      Da formte sich auch in Mimis Gesicht ein breites Grinsen, und das Geistermädchen musste kichern. »Hihi, okay, ich seh’s ein, das war jetzt echt doof.«

      Beide lächelten erleichtert und ein bisschen beschämt in den Boden.

      Dann seufzte Mimi und schwebte hinüber zu der Wand mit den gerahmten Erinnerungsfotos, die Toms verstorbener Großonkel Heinrich über Jahrzehnte hinweg dort aufgehängt hatte. »Du hast recht, es tut mir leid, Tom. Das war voll blöd von mir, entschuldige …«

      Tom stand auf und ging zu ihr hinüber. »Ach, Mimi, du musst dich nicht entschuldigen.« Unwillkürlich streckte er die Hand aus, um sie ihr tröstend auf die Schulter zu legen. Doch die Finger glitten einfach durch das Gespenst hindurch, und Mimi sah ihnen traurig nach. Doch als Tom seinen Zeigefinger ausstreckte und damit nach oben deutete, wo sich sein Gesicht befand, musste sie grinsen. Mimi folgte dem Fingerzeig und sah Tom dankbar an. Der grinste verschmitzt und deutete auf die vielen Fotos an der Wand. »Mein Großonkel hat es echt geschafft, die meisten Katastrophen irgendwie fotografisch festzuhalten.«

      Mimi lachte. »Hihi, ja, wir haben schon immer Witze drüber gemacht, ob er einfach was extra angezettelt hat, damit er wieder ein Foto davon machen kann.«

      »Als hättet ihr das nötig«, antwortete Tom mit einem schiefen Grinsen, und Mimi nickte. »Du hast recht. Das haben wir bisher immer ganz prima auch so geschafft.«

      Tom trat einen Schritt zurück und betrachtete die Wand prüfend. »Mir fällt da was auf«, begann er dann. »Also … findest du nicht, es wird langsam mal Zeit, dass da auch ein paar Katastrophen von uns hängen?«

      Mimi kniff die Augen zusammen. »Verdammt, du hast recht! Hier zum Beispiel, neben dem Foto von dem Großbrand, den Wombie ausgelöst hat, als er auf der Suche nach seinem Hasen eine Zapfsäule abgerissen hat. Da wäre noch Platz.«

      Tom nickte bedächtig. »Absolut. Genau da muss ein Foto hin, auf dem sich Hop-Tep an seinen eigenen Bandagen aus dem Fenster eines Museums abseilt.«

      »Mit ’nem Voodoo-Dolch in der Hand?«

      »Ganz genau.«

      Mimi kicherte. »Stimmt, so ein Bild müssen wir unbedingt schießen, damit wir es genau da hinhängen können. Ich sag den anderen Bescheid, dass wir uns zehn Minuten früher treffen, okay?«

      Tom grinste so breit, dass die Mundwinkel fast an seinen Ohrläppchen kitzelten. »Okay, Mimi.«

СКАЧАТЬ