Ghostsitter. Tommy Krappweis
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Название: Ghostsitter

Автор: Tommy Krappweis

Издательство: Автор

Жанр: Учебная литература

Серия:

isbn: 9783964260543

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СКАЧАТЬ rief Tom, »ich hab nicht gesagt: Macht den Heini zu Bibber-Bampf! Ich wollte nur, dass er sich genug gruselt für zwei fuffzich!«

      »Was soll’s«, ging Welf unwirsch dazwischen, »hat er sich eben für ein paar Euro mehr gegruselt. Du wolltest ihm die Fahrt ja sogar schenken.«

      »Was hätt ich denn bitte auch anderes machen sollen?«, entgegnete Tom. »Guten Tag, Sie hatten gerade Schiss für hundert Euro, also geben Sie mir wenigstens ’nen Zwanni, oder was?«

      »Zum Beispiel«, grummelte Welf. »Davon könnten wir die Lieferung mit den neuen Glühlampen bezahlen, die morgen Vormittag hier ankommen sollen.«

      Tom stand einen Moment lang der Mund offen, und er wartete, bis seine Kiefer wieder dazu taugten, Laute zu formen.

      »Das darf doch jetzt echt nicht wahr sein«, stieß er dann zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Der Herr Graf hamstert sich einen, während ihr jemanden fürs Leben traumatisiert, und jetzt bin ich derjenige, der Mist gebaut hat!?«

      Das hat niemand von uns so ausgedrückt, junger Freund, vernahm Tom plötzlich direkt in seinem Kopf. Es war Hop-Tep, der gerade telepathisch zu ihm gesprochen hatte, obwohl er direkt vor ihm stand. Und das war auch gut so, denn durch die Bandagen war von der Mumie meistens nur ein undeutliches Genuschel zu verstehen.

      Tom seufzte. »Das weiß ich doch.« Er setzte sich neben den Hamster auf den Sarg. Der ägyptische Prinz sprach selten, aber wenn er etwas sagte, dann hatte er erschreckend oft recht. So auch diesmal.

      Tom sah das Nagetier nachdenklich an. Das schaute hamsterig zurück. Dann gab er sich einen Ruck, blickte auf und rang sich ein halbes Lächeln ab. »Also gut, was tun wir?«

      »Das ist einfach«, antwortete Welf. »Wir warten, bis die Wirkung nachlässt.«

      »Und wie lange dauert das?«

      »Kommt drauf an, wie viel Hamsterblut Vlarad erwischt hat. Wenn es sozusagen ein kompletter Hamster war, dann verwandelt er sich wohl erst übermorgen Nacht zurück.«

      Tom schluckte. »Was meinst du mit ›ein kompletter Hamster‹? Du meinst, das Spendertierchen ist … es ist …«

      »Untot«, unterbrach ihn Mimi. »Irgendwo in der Stadt gibt es jetzt vermutlich einen etwas bleichen Hamster mit sehr spitzen Eckzähnen, der demnächst herausfinden wird, dass er das Tageslicht meiden sollte.«

      »Oh nein, der Arme!«, rief Tom. »Können wir da gar nix machen?«

      Die Erfahrung hat gezeigt, dass das gar nicht nötig ist, meldete sich da wieder die Mumie zu Wort. Bedenke, junger Freund, dass der kleine Hamster nun ewig leben wird, zudem die Kräfte eines kleinen Bären hat, und bald wird er auch herausfinden, dass er sich des Nachts in Gestalt einer Fledermaus in die Lüfte erheben kann. Bislang waren alle Tiere, denen dieses Schicksal widerfuhr, hocherfreut.

      »Okay, so gesehen«, murmelte Tom. Er selbst hatte ja auch schon öfter darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, wenigstens eine dieser Superkräfte zu besitzen, über die seine untoten Freunde im Überfluss verfügten. Doch auf der anderen Seite merkte Tom täglich, dass er als normaler Mensch auch Vorteile hatte. Er konnte unbehelligt vom Sonnenlicht am Tag herumspazieren, verwandelte sich bei Vollmond nicht in eine reißende Bestie, und, im Gegensatz zu Mimi, konnte er Dinge anfassen und festhalten, ohne einfach hindurchzugleiten.

      »Ihr meint also, dem Hamster, den Vlarad gebissen hat, geht’s gut?«, fragte Tom verwundert in die Runde.

      »Schau uns an«, lächelte Mimi, »sehen wir unglücklich aus?«

      Tom lächelte zurück. »Nein. Wirklich nicht.«

      »Siehst du. Und dem Vampirhamster wird’s auch gutgehen. Der wird sogar richtig Spaß haben, glaub mir.«

      »Na gut«, sagte Tom, »so weit der Vampirhamster, bleibt nur noch unser Hamstervampir.«

      Er sprang vom Sarg und rubbelte die Hände aneinander. »Dann machen wir es so. Mimi, du übernimmst bitte zusätzlich Vlarads Position. Wenn eine Gondel hier an der Kerker-Deko vorbeifährt, gleitest du durch den Sargdeckel und schwebst links die Gleise entlang und um die Ecke. Wenn die Gondel dann an deiner eigentlichen Position vorbeikommt, lässt du sie durch dich hindurchfahren und gleitest dann durch den Boden ungesehen zurück zu Vlarads Sarg. Das sollte in wenigen Sekunden machbar sein, sodass du bereit bist, wenn die nächste Gondel kommt, oder?«

      »Yes, Sir«, antwortete das Geistermädchen breit grinsend und deutete ein Salutieren an.

      »Danke dir.« Tom wandte sich an die Mumie. »Hop-Tep, du bist doch so irre begabt mit Nadel, Faden und Make-up. Könntest du dem Hamster-Vlarad vielleicht ein Ratten-Cosplay basteln? Ich finde, so eine dicke Ratte würde sich in der Deko super machen.« Er blickte zu dem Hamster. »Also, wenn es für dich okay ist, Vlarad, dass du als Ratte arbeitest, bis du wieder zurückverwandelt bist?«

      Der Hamster nickte sehr unhamsterartig, und Tom musste grinsen. »Supi, danke dir. Wenn wir den Magnetverschluss aus dem Sarg ausbauen, könnte unsere Riesenratte vielleicht sogar selbst den Deckel anheben und rauskrabbeln. Ginge das, Hop-Tep?«

      Das sind zwei sehr hübsche Ideen, junger Freund, und ich werde mich umgehend daranmachen, antwortete die Mumie.

      Tom schnaufte erleichtert durch und schaute zu den anderen. »Also, war’s das, oder haben wir sonst noch irgendwelche Probleme?« Natürlich erwartete er nun nichts anderes als ein vielstimmiges »Nein, alles okay, Tom«.

      Stattdessen antwortete Mimi mit einem verdrucksten »Na ja …«, und Tom sah sie groß an.

       Kapitel 3: Der Getodstag

      Hop-Tep, Welf und Wombie standen stumm in Toms Zirkuswagen. Der Zombie hatte seinen Kuschelhasen Odor bequem in der linken Armbeuge platziert, und in der rechten saß Vlarad der Hamster. Daneben schwebte Mimi.

      Vor ihnen im Bett kniete Tom und vollführte schon seit ein paar Minuten eine seltsame Übung. Er richtete sich auf, hob die Arme in die Luft und ließ sich dann ein ums andere Mal mit dem Kopf voran in sein Kissen plumpsen. Dort angelangt rief er ein dumpfes »Warummmmm?« in die Federn, schnaufte ein Mal geräuschvoll durch, richtete den Oberkörper wieder auf und wiederholte das Ganze immer und immer wieder.

      »Also wenn du die Antwort auf deine Frage wissen willst«, setzte Mimi schließlich an.

      Ohne den Kopf aus dem Kissen zu heben, streckte Tom beschwörend eine Hand aus und klappte seinen Zeigefinger hoch. »Moment«, mumpfte es dumpf aus dem Kissen. Er raffte sich auf und stellte sich aufrecht hin. Abermals breitete er die Arme aus und ließ sich dann aus dem Stand einfach nach vorne fallen. Sein Gesicht landete zielsicher direkt im Kissen, und er brüllte ein allerletztes, tief empfundenes »Warummmmmmmppffffff…« hinein. Ein paar Sekunden lang war es still.

      Dann erst atmete Tom ein letztes Mal tief in das Kissen, richtete sich schließlich auf und setzte sich auf die Bettkante. Er verschränkte die Beine und legte die Hände in den Schoß, und eigentlich wirkte er nun wieder wie ein ganz normaler vierzehnjähriger Junge. СКАЧАТЬ