Tiere als sprechende Gefährten. Penelope Smith
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Название: Tiere als sprechende Gefährten

Автор: Penelope Smith

Издательство: Автор

Жанр: Личностный рост

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isbn: 9783941435643

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      Haustiere, sofern sie überwiegend positive Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, halten diese nicht für räuberisch und können daher eher mit Menschen kommunizieren als wildlebende Tiere. Wahrscheinlich finden Sie also eher zu Haustieren einen Draht als zu wilden Tieren. In beiden Fällen kann der Kontakt aber etwas Besonderes sein, kann die direkte Kommunikation Freude machen. Wenn ein wildes Tier unsere Anwesenheit toleriert und in geistigen Austausch mit uns tritt, ist das eine große Ehre.

      Ich betrachte die Tiere nicht als menschliche Wesen im Fellkostüm oder Federkleid. Sie sind sie selbst: Individuen mit anderen Sinneswahrnehmungen und Gedankengängen, mit anderen Ausdrucksmöglichkeiten und Erlebnishorizonten. Es macht Freude, im geistigen Kontakt andere Lebenswelten kennenzulernen. Hierarchische Einteilungen sind hier überflüssig. Sie können zur Herablassung oder Entfremdung führen. Man genießt einfach den geistigen Erfahrungsaustausch. Unsere Geistnatur lässt uns voneinander lernen und uns in Eintracht weiterentwickeln.

      Es gibt einen riesigen Erfahrungs- und Wissensschatz auf der Welt, dessen sich nur wenige bewusst sind. Er wird von den Pflanzen und Tieren gehütet, und überflügelt bei Weitem das gegenwärtige naturwissenschaftliche Wissen. Diese Weisheit kann der Menschheit von großem Nutzen sein, wenn wir sie annehmen und anfangen, die Wissenschaften in ihrem Sinn zu pflegen.

      The Christian Science Monitor, 2. Januar 1992, S. 6

      Woran denken Tiere - nur an Futter? Sind sie intelligent? Haben sie ein Erinnerungsvermögen? Können Sie nachdenken? Im neugierigen oder ungläubigen Unterton werden mir immer wieder Fragen dieser Art gestellt, wenn es um meine Arbeit mit Tieren geht. Ein Blick auf die Geschichte zeigt, dass sich die Menschen solche Fragen auch gegenüber anderen Kulturen, Rassen und Gruppen gestellt haben, die sie als fremd erlebten, für minderwertig hielten oder einfach nicht verstanden.

      Wie beurteilen Menschen, die sich solche Fragen stellen, die Intelligenz der Tiere? Gewöhnlich halten sie es für einen Intelligenzbeweis, wenn sich ein Tier mit Hilfe unserer Sprache, Zeichen oder Begriffe mitteilen kann. Verhaltensforscher bedienen sich menschlicher Standards, wenn sie den IQ von Tieren messen. Aber Tiere reagieren, sehen und denken nicht so wie wir. Ihre Intelligenz muss unter Berücksichtigung der biologischen Fähigkeiten erschlossen und eigenständig beschrieben werden.

      Andere Wahrnehmungsweisen

      Im menschlichen Verstehen anderer Spezies herrscht ein Vakuum: es fehlt an unvoreingenommener Beobachtung, Kommunikation und Einfühlung in andere Spezies. Da ich mich mit Tausenden von Tieren als intelligenten Wesensgeschwistern ausgetauscht habe, staune ich manchmal über die geringe Bereitschaft vieler Menschen, Tiere als intelligent und bewusstseinsbegabt anzusehen.

      Sicher sind Wahrnehmung und Bewusstsein anderer Lebewesen anders als beim Menschen, weil sie andere Funktionen zu erfüllen haben. Tiere, deren Umweltbedingungen verändert werden, können ihre angeborene Intelligenz nicht mehr optimal nutzen. Auf Wesen mit weniger analytischem Daseinsbezug kann die menschliche Art zu denken sehr chaotisch wirken und sie verwirren. Menschen verlangen Tieren oft wesensfremde Leistungen ab. Wie sollen sie das verstehen können! Auch kann es bei Tieren zu Panik führen, wenn ihre Sinne durch Maschinen und menschliche Eingriffe in die Natur überhaupt überreizt werden.

      Das Zusammenleben mit Menschen kann für Haustiere traumatisch sein. Manche Leute halten Pferde für verrückt oder dumm, weil sie durchgehen oder scheu werden, wenn sie eine Plastikplane flattern sehen oder Regen aufs Wellblechdach tropfen hören, oder weil sie sich plötzlich vor bekannten Dingen aufbäumen. Pferde sind nicht für die Gefangenschaft in Koppeln und Ställen geschaffen. Ihr Erwartungshorizont ist ein anderer. Sie sind für ein Leben in der freien Natur geschaffen, wo die Wahrnehmung ungewohnter Bewegungen ein Signal zur Flucht sind. Ihr Verhalten erscheint logisch, sobald wir uns in sie hineinversetzen. Dass sie sich an Situationen, denen der Mensch sie aussetzt, gewöhnen, ist ihrer Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft zu verdanken.

      Eine Besucherin, der ich einmal meine schönen Hühner vorstellte und ihre rege Wachsamkeit rühmte, meinte: „Die sind doch dumm, Hühner laufen vor jedes Auto.“ Das tun auch Kinder und Erwachsene, die nicht an Autos gewöhnt sind. Der Lärm, das Scheinwerferlicht, die Geschwindigkeit der Autos können den Sinnesapparat der Tiere überfordern. Wir sind den Anblick, die Geräusche und Gerüche unserer schnelllebigen industrialisierten Welt gewöhnt. Hühner, Hirsche, Kaninchen, Mäuse und andere Tiere können durch heranrasende Autos oder Maschinen so verwirrt und in Panik versetzt werden, dass sie erstarren oder auf ihrer Flucht unter die Räder kommen. Versuchen Sie einmal, es sich nachts neben einer Landstraße gemütlich zu machen und einzudösen, und erleben Sie, wie es ist, wenn man von einem vorbeibrausenden Auto aufgeschreckt wird.

      Beweisen wir unsere Intelligenz, indem wir auf vorgefasste Meinungen verzichten! Anstatt von „dummen Kühen“ oder „Spatzenhirnen“ auszugehen, können wir einmal unvoreingenommen auf das schauen und hören, was uns gerade umgibt. Erst wenn wir das tun und nicht alles an unseren eigenen Standards messen, können wir Intelligenz und Ausdrucksweisen anderer Kulturen, Gruppen oder Spezies erfassen. Ein Beispiel dazu:

      Mein großer Blumen-, Gemüse- und Kräutergarten mit einheimischen und fremdländischen klimakompatiblen Pflanzen ist meine große Freude. Zu seinen häufigsten Besuchern zählen Nackt- und Weinbergschnecken, die sich ungeladen an den Delikatessen weiden. Sie leben schon seit unvordenkbaren Zeiten und sind für das ökologische Gleichgewicht zweifellos wichtig. Es stört mich daher nicht, wenn sie einen kleinen Teil meines Junggemüses fressen. Doch vermehren sie sich (für mein Empfinden) manchmal allzu sehr, wenn eine feuchte Witterung ihre Fortpflanzung begünstigt. Dann sammle ich sie in einen Eimer und schütte sie in einiger Entfernung im Wald aus mit der Bitte, nicht zurückzukommen.

      Einmal im Sommer schaffte ich wieder wöchentlich Hunderte von Schnecken fort. Ich vertiefte ich mich ausgiebig in sie und stellte fest, dass es sanfte, sehr empfindsame Wesen mit scharfem Wahrnehmungsvermögen sind. Während ich mich in sie hineinversetzte, nahm ich eine Welt pulsierender Energiewellen wahr. Ihr Gesichtssinn unterscheidet sich offenbar stark von unserem. Sie erfassen Energiewellen und Auren. In ihrem Bewusstsein „bilden“ sich die Körper anderer Geschöpfe mit den von ihnen ausgehenden Energien „ab“. In der Wahrnehmung der Schnecken sind unsere Körper eher amorph als fest. Wir erscheinen ihnen als farbige Fließmuster mit Energiestrahlen, die je nach den Intentionen unserer Bewegungen einen stechenden oder sanften Charakter haben.

      Schnecken „hören“ oder spüren Schallschwingungen mit ihrem ganzen Körper. Jede Pore ihrer biegsamen Gestalt gibt ein erspürtes Bild der Welt wieder. Aufgrund ihrer äußerst sinnlichen Natur verkörpern sie beispielhaft Nahrungsaufnahme und sexuelle Aktivität. Sie sind die „Gourmants in der Tierwelt“, nehmen vollständige Verbindung mit ihrer Nahrung auf, sei es nun junges Grün oder Hundekot.

      Ich stieß einmal beim Umgraben in meinem Garten auf ein vereintes Schneckenpaar. Schnecken sind Zwitter, deshalb finden sie leicht einen Partner! Ganz im Gegensatz zur vorherrschenden Auffassung, dass Tiere Sexualität rein mechanisch erleben, war das, was ich wahrnahm, eine ekstatische Gemeinschaft. Respektvoll bedeckte ich das Paar wieder mit Laub. Ein paar Tage später schaute ich unter dem Mulch noch einmal nach ihnen. Sie paarten sich immer noch - eine offensichtlich sehr pässliche Sache, die keine Hast vertrug. Wieder spürte ich ihre Intimität, ihre Freude an der Vereinigung, ihr orgasmisches Einssein.

      Vielen Menschen fällt es sichtlich schwer, Schnecken und anderen Lebewesen, die sich körperlich und mental stark von uns unterscheiden, Intelligenz und Bewusstsein zuzugestehen. Hier sind Klischees und Vorurteile zu überwinden, ist Kommunikationsbereitschaft aufzubringen, um die Schönheit ihrer Daseinsform zu erkennen. Wir lernen viel dazu, wenn wir uns in die Wahrnehmungs- und Bewusstseinssphären СКАЧАТЬ