Von Kneipen, Geschäften und lustigen Leuten aus Torgau und Umgebung. Günther Fiege
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СКАЧАТЬ Vorführung unserer erstklassigen Rundfunkgeräte.“

       Franz Betram und Hans Mammitzsch annoncierten in Reimform

       „Es ist der reine Hohn, wenn nicht einwandfrei der Ton. Drum, wenn dein Radio kaputt, wirf es nicht gleich auf den Schutt. Schaff es hin zu Betram Franz, der macht’s preiswert wieder ganz! – Torgau, Leipziger Straße 40.“

      Etwas kürzer diese Annonce:

       „Dein Radio macht ganz, Mammitzsch Hans! – Dommitzscher Str. 14.“

       Quelle: Torgauer Kreiskalender 1939

       Der Torgauer Marktbrunnen im Wandel der Zeiten und einige Läden

      Zu DDR-Zeiten stand auf dem Torgauer Marktplatz der Rosenbrunnen. Nach der Wende wurde ein neues Wasserspiel geschaffen, wobei Claus Narr im Mittelpunkt steht. Als noch keine Autos fuhren und Pferdekutschen das Stadtbild belebten, war auf dem Markt die Nasse Minna als Brunnen zu sehen.

      Die Mohrenapotheke hatte ringsherum schon viele Brunnen und Läden erlebt. Zur Zeit der Nassen Minna existierten unter anderem folgende Geschäfte in der Innenstadt: Ludwig Völker, Fa. Altmann, C. Oelze und neben der Mohrenapotheke die Geschäfte von Hermann Streubel und Otto Egert.

      H. Streubel am Markt 3 handelte mit Manufaktur-, Seiden-, Woll- und Baumwollwaren, darüber hinaus mit Herrenwäsche, Oberhemden, Krawatten und Kragen. Zur DDR-Zeit wurden diese beiden Läden von der Konsumgenossenschaft, Kreisverband Torgau zu einem großen Laden, dem Haus der guten Kleidung, umgebaut. Heute ist wieder ein privates Bekleidungsgeschäft in diesen Räumen etabliert.

       Omnibus Schulze war zuerst am Friedrichplatz

      Unter der Leitung von Heinz Käding existierte 1939 am Markt 10 in Torgau die Löwenapotheke, die bereits 1683 gegründet wurde. Aber schon 1522 spricht man von der Mohrenapotheke am Markt 4, die 1939 G. Hauke leitete. Erich Schulze hatte im damaligen Kreis Torgau das modernste Reiseunternehmen mit Omnibussen für Gesellschaftsfahrten. Unter dem Motto: „Sicher – pünktlich – zuverlässig“ war das Unternehmen am Friedrichplatz 5 anzutreffen.

      Zu den Spezialärzten zählte Dr. med. Peter Gleitz, Facharzt für Hals, Nasen, Ohren, in der Bahnhofstraße 10a. Am Nordring 2 hatte Dr. med. H. Kitzig seine Augenpraxis. Dr. med. Edgar Schafft war der einzige Frauenarzt, der seine Praxis in der Leipziger Straße 20 hatte. Sieben Buchbindereien beziehungsweise Papierhandlungen hatte Torgau 1939 zu bieten. Dazu zählten Alfred Blässig in der Kurstraße 5, Theodor Kopielski in der Bahnhofstraße 10b, Willi Friedrich in der Scheffelstraße 4, Otto Quell, Bäckerstraße 18, Johanna Schaube, Königstraße 29 (heute Rudolf-Breitscheid-Straße), Karl Wolf, Fischerstraße 8, und Minna Zimmermann in der Königstraße 16.

       Quelle: Kreis- und Adressbuch, Torgau 1939

       Unternehmen, Geschäfte und Gaststätten vor 77 Jahren

      Im Jahre 1938 gab es bereits die Torgauer Glashütte, die Steingutfabrik Villeroy & Boch, die Maschinenfabriken Wilhelm Stoll, Pragerstraße, Ernst Walther, Uferstraße, und Wilhelm Unger, Eilenburger Straße, darüber hinaus fünf landwirtschaftliche Maschinenhandlungen, unter anderem Heinrich Klockow in der Döbernschen Straße und Georg Schollmeier in der Ritterstraße. Es existierten eine Gasanstalt, eine Briefumschlag- und Papierwarenfabrik, sogar eine Briefmarkenhandlung.

      Torgau hatte auch eine Kartoffelflockenfabrik, acht Baugeschäfte, eine Kesselschmiede, fünf Klempnereien, neun Kohlehandlungen, 23 Schuhmacher, 15 Malermeister, drei Korbmacher, 15 Schlossereien mit Wagenbau, vier Schmiedemeister, zwei Stellmachereien, einen Brunnenbauer, sieben Buchdruckereien, vier Dachdeckereien, drei Dampfsägewerke, sechs Dekorateur- und Polstermöbelwerkstätten, vier Destillationen, unter anderem bei Gustav Jacobitz in der Spitalstraße 20, drei Fruchtsaftkeltereien und Süßmostereien.

      Eine Brauerei, drei Brauerei-Niederlagen und drei Biergroßhandlungen durften in Torgau selbstverständlich auch nicht fehlen. Es gab zwei Böttchereien, zwei Eisengießereien und fünf Eisen- und Stahlwarenhandlungen sowie sieben Betriebe für elektrische Anlagen. Dazu kamen noch vier Glasereien, eine Baumschule, zehn Bau- und Möbeltischlereien, drei Beerdigungsinstitute, vier Bildhauer und eine Steinmetzgesellschaft. In der Dommitzscher Straße gab es sogar einen Bindfadengroßhandel. Zehn Fischmeister und zwei Fischhandlungen sorgten zusätzlich für das leibliche Wohl.

      Zu dieser Zeit herrschte in Torgau auch eine rege Handelstätigkeit. Es gab 46 Geschäfte für Kolonialwaren, Lebensmittel, Grünwaren und Sämereien, 16 Obst- und Gemüseläden, 26 Bäckereien, 25 Fleischereien, 50 Gaststätten und fünf Cafés. In der Feldstraße 2 arbeitete Hermann Krüger als Schokoladengroßhändler; zusätzlich gab es acht Schokoladengeschäfte, zum Beispiel Johanna Trost in der Breiten Straße 11.

      Welche Fotografen waren damals vorhanden? In der Schlossstraße 13 war es Ernst Heinrich, in der Spitalstraße 32 Wilhelm Klauche, in der Breiten Straße 317 Photo Lüdecke und in der Dommitzscher Straße 23 Kurt Raemisch. Darüber hinaus gab es fünf Fotohandlungen.

      Man höre und staune: 23 Damenschneider und sogar 38 Herrenschneider hatte die Kreisstadt zu bieten. In diesem Zusammenhang waren in Torgau folgende Geschäfte besonders bekannt:

      Modehaus Stockmann, Markt 11

      Ludwig Völker, Markt 2

      Hans Kiel, Scheffelstraße 1

      Ernst Sitte, Bäckerstraße 10

      Ludwig Bücker, Breite Straße 24

      Paul Karraß, Ritterstraße 7

      Aber auch Bekleidung für Damen, Herren und Kinder gab es in vier weiteren Geschäften.

      Es existierten acht Geschäfte für Haus- und Küchengeräte, zum Beispiel bei Reinhold Birnbaum in der Breiten Straße 16, drei Glas- und Porzellangeschäfte, wie Konrad Müller in der Spitalstraße und Amanda Krauß bei Porzellan-Umlauf in der Breiten Straße. Es waren sechs Blumengeschäfte, 13 Gärtnereien und vier Buchhändler in Torgau angesiedelt. Hedwig Müller handelte in der damaligen Königstraße 22 und Gertrud Rackwitz in der Bäckerstraße 16 mit Eis. Dorothe Marx aus der Gartenstraße 5 leitete eine Tanzschule.

      Zu den Blumengeschäften gehörten:

      Reinhold Bucher, Rosa-Luxemburg-Platz

       Grolls Blumengeschäft,

      Inh. Gebr. Proschwitz, Markt 1

      Paul Naffin, Breite Straße 9

      Karl Pollmer, Markt 1

      Kurt Andrae, Dommitzscher Straße 3

      W. Baumann, Friedrichplatz 10

      Folgende Cafés und Konditoreien hatte Torgau zu bieten:

      Kaffeehaus Kunstmann,

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