Название: Erster-Weltkriegs-Tagebuch aus der böhmischen Provinz
Автор: Josef Brauner
Издательство: Автор
Жанр: Историческая литература
isbn: 9783960086123
isbn:
Josef Brauner
ERSTER-WELTKRIEGS-TAGEBUCH AUS DER BÖHMISCHEN PROVINZ
Aufschreibungen aus Grulich der Kriegsjahre 1914 bis 1918 und danach 1919 bis 1921
Herausgegeben von Dieter Benatzky
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2016
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
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ISBN 978-3-96008-612-3
Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2016
Inhaltsverzeichnis
Grulich - Kleinstadt in Deutsch-Böhmen
Das Tagebuch
Anhang
Namenslisten etc. aus dem fortlaufenden Text des Tagebuches
Widmung
Es ist ein glücklicher Zufall, dass der Stadtsekretär der kleinen ostböhmischen Stadt Grulich während des Ersten Weltkrieges und in den entscheidenden Jahren danach detailliert wichtige und unwichtige Ereignisse und Begebenheiten aufgezeichnet hat. Er hat notiert, zitiert und kommentiert. Damit hat er ein faszinierendes Zeugnis vom Ende der k. k. Monarchie und der Situation der Deutschen in Böhmen hinterlassen, für das wir Josef Brauner aufrichtigen Dank schulden.
Es ist auch ein glücklicher Umstand, dass Durchschriften dieser Aufschreibungen erhalten sind. Eine Durchschrift befindet sich im Grulicher Stadtmuseum. Eine andere Durchschrift hat der Herausgeber im Nachlass seiner Familie vorgefunden. Sie blieb lange Zeit unbeachtet.
Im Jahr 2014 hat sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum hundertsten Mal gejährt. Nun ist es an der Zeit, dass die Öffentlichkeit von den Vorgängen in der ostböhmischen Kleinstadt stellvertretend für viele andere sudetendeutsche Städte und Gemeinden während des Ersten Weltkrieges erfährt. Die Aufzeichnungen des Josef Brauner sind ein einzigartiges Zeitzeugnis der Deutschen in Böhmen. Es ist der Wunsch des Herausgebers, dass sie dazu beitragen, den Prozess der Versöhnung und Verständigung weiterzuführen. Nur auf der Grundlage der Wahrheit können Vorurteile, Schuld und Unfriede getilgt werden.
Dieses Zeitzeugnis ist daher allen den Sudetendeutschen und ihren Nachfahren sowie allen Tschechen gewidmet, die guten Willens und bereit sind, ein für alle Mal zu vergeben, was sie einander angetan haben.
Grulich – Kleinstadt in Deutsch-Böhmen
Die Deutsch-Böhmen waren kein einheitlicher Volksstamm. Sie bevölkerten im Wesentlichen die Randgebiete des heutigen Tschechiens zu Niederbayern, Franken, Sachsen und Schlesien. Ihre Vorfahren waren keine Eroberer, sondern sie wurden im 12. und 13. Jahrhundert von den Landesfürsten gerufen. Es waren Bauern, Handwerker und vor allem Bergleute, die für die Entwicklung dieser Gebiete gebraucht wurden.
Erst um 1918 kam der Name 'Sudentenland' auf, und die Deutsch-Böhmen waren die Sudetendeutschen. Dieser Name rührt vom Gebirgszug der Sudeten her, der im Nordosten des Landes an der Grenze zu Schlesien liegt.
Abbildung 1: Böhmen und Mähren mit den deutschen Siedlungsgebieten (Quelle für diese Abbildung freundlicherweise vom Archiv des Vereins der Adlergebirgler zur Verfügung gestellt)
Etwas westlich von den Sudeten liegt das Adlergebirge mit der Grenze zu Schlesien. Es grenzt an das Habelschwerter Gebirge im Nordwesten und an das Glatzer Schneegebirge im Nordosten.
Das 'Grulicher Ländchen' befand sich im südöstlichen Zipfel des Adlergebirges und ganz im Osten Böhmens, wo auch die 'Stille Adler' entspringt. Es erstreckte sich als schmaler Streifen zwischen der mährischen Grenze im Osten und Süden sowie der preußisch-schlesischen Grenze im Norden und Nordwesten bis zum Grulicher Schneeberg hin (1.425 m). Die Grenze zu preußisch Schlesien verlief auf dem Gebirgskamm, der die Grafschaft Glatz umrahmte.