Irland Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralph Raymond Braun
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Irland Reiseführer Michael Müller Verlag - Ralph Raymond Braun страница 12

Название: Irland Reiseführer Michael Müller Verlag

Автор: Ralph Raymond Braun

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги о Путешествиях

Серия: MM-Reiseführer

isbn: 9783966850803

isbn:

СКАЧАТЬ Diskret, wie Geldinstitute sind, macht auch die Bank of Ireland um das Juwel des Hou­se of Lords nicht viel Aufhebens. Doch wäh­rend der üb­lichen Geschäftszeiten (Mo-Fr 10-16, Do 10-17 Uhr) kann man ei­nen Blick ins House of Lords werfen - vom Hof aus gesehen rechter Ein­gang. An­mel­dung beim Portier. Führungen Di 10.30 und 12.30 Uhr.

      Die Ausstellung „Listen Now Again“, ein Partnerprojekt zwischen Na­tio­nal­bib­liothek, Kulturministerium und der Bank of Ireland, stellt uns Leben und Werk des Nobelpreisträgers Seamus Heaney vor. Am Eingang grüßt eine papierne Skulptur, die sich in fliegende Vögel verwandelt. Viel­leicht eine Anspielung auf „Die Amsel von Glanmore“, eines von Heaneys be­kann­testen Gedichten. Wir sehen Ori­gi­nal­manuskripte, Briefe, Tage­buch­ein­trä­ge und Fotografien; dazu persönliche Ge­genstände, wie zum Beispiel den Schrei­b­tisch, an dem Seamus Heaney im Dachgeschoss der Familie in San­dy­mount schrieb. Animationen und Touch­screens illustrieren den Schaf­fens­prozess des Poeten, Klänge und tak­tile Erfahrungen lassen sich nach­em­pfinden. Auf einer Wand können wir uns selbst als Dichter versuchen.

      ♦ Mo-Sa 10-16 Uhr, Einlass bis 15.30 Uhr. Ein­tritt frei. Westmoreland St, www.nli.ie → exhibitions.

      Hier treffen sich Politiker, Popstars und Päps­te mit Monstern und Sa­gen­ge­stal­ten, hier mischt sich Kult mit Kitsch. End­lich hat Dublin wieder ein Wachs­fi­gu­renmu­seum! Sein Vorgänger muss­te schlie­ßen, doch einige Figuren über­leb­ten in einem La­gerhaus. Andere wie der fie­se Gollum aus Herr der Ringe oder das mör­derische Ge­nie Hannibal Lec­ter ver­schwanden bei einem spek­ta­ku­lären Ein­bruch.

      Hannibal wurde durch ein Double er­setzt und ist nun zusammen mit dem Mons­ter Frankenstein, das sich, von Sen­soren gesteuert, sogar bewegen kann, Star in der Chamber of Horrors (Kam­mer des Schreckens). An eher zart besaitete Gemüter und klei­ne Kin­der richtet sich die World of Fairy­ta­les (Welt der Märchen), wo wir et­wa Ala­dins Wunderlampe sehen. Im Raum der kel­tischen Mythen treffen wir den Krie­ger Cuchulain und den künf­ti­gen Hel­den Fi­onn mac Cumhaill, wie er ge­rade nach dem riesenhaften Lachs der Weis­heit (sal­mon of wisdom) greift, der ihn zum Anführer der He­roen ma­chen wird.

      Doch zurück auf Los! Den Auftakt macht Albert Einstein als Lehrer vor dem Periodensystem, nun ja, für un­ser­ei­nen sind Physik und Chemie glei­cher­maßen schwer zu verstehen. Dann ein bellender Dinosaurier, zum Glück ein Gummitier, wer’s zwickt, hat also nichts zu befürchten. In der Hall of Me­ga­stars treffen wir Donald Trump oder Phil Lynott, dann Irlands berühmte Dich­ter beim Bier.

      Im katholischen Irland dürfen auch re­li­giöse Themen nicht fehlen. Ein Papst winkt uns fröhlich zu. Keine Wachs­replik, son­dern ein Origi­nal ist das Papamobil, mit dem Johan­nes Paul II. bei seinem Besuch 1979 durch Dub­lin fuhr. Künftig soll das päpstliche Fahr­zeug auf Werbetour für das Mu­se­um gehen.

      ♦ Tägl. 10-19 Uhr, Einlass bis 18 Uhr. Eintritt 16,50 €. 22 Westmoreland St, www.waxmuseumplus.ie.

      Vor der Kirche in der Suffolk Street ge­denkt eine Skulptur der in einem Volks­lied ge­feierten Molly Malone, eine ver­mutlich 1734 verstorbene Fisch­ver­käu­ferin. Ihre aus dem knappen De­kolle­té quellenden Brüste und der Spitz­name „tart with a cart“ spie­len auf Mollys eigentlichen Broterwerb als Sex­arbeiterin an.

      Zwischen dem College und Stephen’s Green sind außer den Einkaufsstraßen Graf­ton und Dawson Street vor allem die georgianischen Ensembles um den Merrion Squa­re und in der Fitzwilliam Street sehenswert. Mansion House (1710) in der Daw­son Street, in dem sich 1919 das irische Parlament zu sei­ner ersten Sitzung traf, war lange die Re­sidenz des Dubliner Bürgermeisters. Die Ziegelfassade ver­birgt sich hinter einer Putz­schicht - man sieht dem Haus nicht an, dass es eines der äl­tes­ten im Quartier ist. In der Molesworth Street, die die Dawson mit der Kildare Street verbindet, residiert hin­ter grau­en Sand­steinmauern die Großloge der iri­schen Freimaurer, eine über­wie­gend pro­testantische Einrichtung, die nicht ohne Ein­fluss auf die nordirische Po­li­tik ist.

      In dem 1745 als Palais des Herzogs von Leins­ter errichteten Gebäude tagen seit 1925 die beiden Kammern des irischen Par­laments. Zur Kildare Street zeigt sich Leins­ter House als ein typisches Stadt­haus, während es zum Merrion Square hin eher an ein Landschloss er­in­nert. Bald nach dem Leinster House hat Richard Cas­sels das Rotunda Hos­pi­tal auf der North Side nach dem glei­chen Konzept ge­baut.

      Seit 1890 wird das Schloss an der Kil­dare Street-Seite von den Rund­bau­ten des Na­tio­nal­museums und der Na­tio­nalbibliothek flankiert - ob das En­sem­ble har­mo­nisch wirkt, sei da­hin­ge­stellt. Die Bücherschätze der National Library können sich mit denen des Tri­nity College nicht messen. Joyce sie­del­te im Lesesaal (nur mit Le­ser­ausweis zu­gänglich), wo er oft arbeitete, die gro­ße literarische Debatte des „Ulys­ses“ an. Die Südwestecke des Blocks, be­grenzt von Merrion Street und Mer­rion Row, nehmen die ausgedehnten Go­vernment Buildings ein. Noch für die br­iti­sche Verwaltung gebaut, wurden sie 1921 gerade rechtzeitig zur Grün­dung des iri­schen Freistaats fertig. Auf ge­führten Rundgängen darf man sich als Staatsgast fühlen und das Büro des Pre­mierministers und den Ka­bi­netts­saal besichtigen.

      ♦ Leinster House: Die Besuchergalerie des Un­terhauses ist zu den Sitzungen zu­gäng­lich, d. h. ge­wöh­n­lich Nov.-Mai Di 14.30-22, Mi 10.30-20.30, Do 10.30-17.30 Uhr. Akt. Ter­mi­ne un­ter www.oireachtas.ie. Füh­run­gen durchs Haus Mo & Fr 10.30, 11.30, 14.30 und 15.30 Uhr.

      Gouvernment Buildings: Führungen Sa 10.30, 11.30, 12.30, 13.30 Uhr, Eingang Upper Mer­rion St. Anmeldung am Tag der Führung ab 9.30 Uhr an der Kasse der National Gallery. www.taoiseach.gov.ie.

      Zum Ärger der Provinz versammelt das Na­tionalmuseum von der Steinzeit bis ins Mit­telalter nahezu alle be­deut­sa­men archäologischen Funde der Insel. Ja noch mehr, denn es gibt auch eine alt­ägyptische Sammlung und einen Saal mit zypri­scher Keramik. Das Ar­range­ment ist etwas verwirrend, umso schmerz­licher ver­misst der Besucher einen Katalog. Höhepunkte des Mu­se­ums sind die Samm­lung al­ten Gold­schmucks und die Moorleichen.

      Jüngst eingerichtet und am besten prä­sen­tiert ist die Ausstellung Kö­nig­tum und Op­fer im linken Quersaal. Sie ist um meh­re­re kel­ti­sche Moorleichen ar­ran­giert. Ahn­herr ist der bereits 1821 ent­deckte „Gal­lagh Bog­man“, ein 2500 Jah­re alter und be­mer­kens­wert in­tak­ter Kol­lege des „Ötzi“, der schon lan­ge im Mu­seum zu Hause ist. Zu ihm ge­sellte man nun den „Clonycavan Man“, einen Dan­dy mit schicker Zopffrisur. Außer­dem den „Oldcrohan Man“, auch er einst­mals ein fei­ner Herr mit m­a­ni­kür­ten Fin­ger­nä­geln. 1,98 m groß soll er ein­mal ge­we­sen sein, so sagen die Wis­sen­schaftler, ein wah­rer Riese also, doch geblieben ist nur sein Torso. Den Un­ter­leib verlor er wohl durch einen Torf­bagger, den Kopf durch Ent­haup­tung. Wie andere eu­ro­päische Moor­lei­chen ihrer Epoche zei­gen, wurden auch die Iren grausam gefoltert und mehr­fach hingerichtet - es deutet alles da­rauf hin, dass die vorchristlichen Kel­ten Men­schen opferten.

      Die СКАЧАТЬ